30.06.2016 12:50 Uhr

Wer kriegt wie oft etwas vom großen Kuchen?

Jedes schottische Kaff geht über, wenn die Gers oder Bhoys kommen
Jedes schottische Kaff geht über, wenn die Gers oder Bhoys kommen

Mit der Rückkehr der Rangers wird die schottische Premiership attraktiver. Doch wer darf wann wie oft daheim gegen die Großen ran? Eine Frage die künftig auch die österreichische Bundesliga beschäftigen könnte, wenn die neue Zwölferliga ebenso spät in Playoffs geteilt wird.

Groß war die Freude der kleineren schottischen Vereine über das Comeback der Rangers in der Premiership. Wegen der fetteren TV-Verträge und höheren Zuschauereinnahmen. Motherwell beispielsweise spielte in der Saison 2015/16 vor durchschnittlich 4.900 Besuchern. Zu den Heimspielen gegen Celtic kamen jedoch 8.888 bzw. 9.123 und im Abstiegsjahr der Rangers (2011/12) waren es sogar 10.092 bzw. 9.063.

Inklusive Topspiel-Zuschlag bringt ein Spiel gegen Old Firm-Teams fast doppelte Einnahmen. Hierzulande wollten vergangene Saison 7.857 auswärts Rapid sehen, 7.759 die Austria, aber nur 5.175 Altach.
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Da Schottlands Zwölferliga nach 33 Runden in ein Meister-Playoff und ein Abstiegs-Playoff mit je sechs Teams bzw. fünf Runden geteilt wird, kann der Kuchen kaum gerecht verteilt werden. Bisher bekamen die Klubs im Grunddurchgang in aller Regel entweder zwei Heimspiele gegen Celtic und eines gegen Rangers oder eines gegen Celtic und zwei gegen Rangers. Heuer nicht! Motherwell, Hamilton und Partick Thistle haben im Grunddurchgang nur je ein Heimspiel gegen die Old Firm Teams gekriegt. Heart of Midlothian, Inverness und Dundee FC dürfen sogar je zwei Mal gegen Celtic und Rangers ran. Es rumort gewaltig.

Partick Thistle überlegt Klage

Partick Thistle hat als dritter Klub aus Glasgow den größten Scherben auf. Die Jags sind gegen die Bhoys und Gers oft ausverkauft und beendeten die letzten drei Jahre ihre Premiership-Saison immer im Abstiegs-Playoff, in dem sich auch heuer Celtic und Rangers kaum aufhalten werden. Zwei Heimspiele gegen die beiden Teams bringen Thistle Zuschauereinnahmen insgesamt bis zu einer Million Euro an Mehr-Einnahmen gegenüber Spielen gegen minder beliebte Klassenkollegen!

Ein Treffen mit dem schottischen Verband blieb ergebnislos. "Die Scottish Professional League hat uns bestätigt, dass sie uns keine Kompensationszahlungen für die große Benachteiligung durch den Spielplan 2016/2017 leisten wird", verkündet Partick Thistle in einem offiziellen Statment und hält fest, dass man über die "Änderung" vorab nicht informiert worden ist. Man werde sich nun mit den "ebenfalls benachteiligten" Klubs Motherwell und Hamilton noch einmal näher über dieses Thema unterhalten.

Die meisten wollen Rapid sehen

Teilt die österreichische Bundesliga 2018 die neue Zwölferliga bereits nach einer Hin- und Rückrunde - also nach 22 Spieltagen - in ein Meister-Playoff und ein Abstiegs-Playoff, ist das Thema hierzulande obsolet. Allerdings können die Klubs dann zunächst auch nur elf Heimspiele austragen und fünf weitere danach im jeweiligen Playoff - insgesamt also 16. Bei einer Teilung wie in Schottland gibt's zunächst 16 oder 17 Heimspiele, danach zwei oder drei weitere - insgesamt also 20.

Mattersburg oder Altach wären potenzielle Kandidaten für das Abstiegs Playoff. Die Heimspiele der Burgenländer besuchten letzte Saison durchschnittlich 4.916 Besucher, die der Vorarlberger 4.779. Zu den Spielen gegen die Wiener Klubs kamen durchschnittlich 6.947 Besucher ins Pappelstadion und 5.785 in die Cashpoint Arena .
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Thomas Schöpf

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