08.07.2016 13:46 Uhr

Verdacht auf Manipulation bei Testspielen

Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt gegen den albanischen Verein KF Teuta Durrës, der im dringenden Verdacht steht, bei Testspielen in Österreich gegen heimische Teams manipuliert und Partien an die Wettmafia verkauft zu haben.

Am 25. Juni führte das Bundeskriminalamt (BKA) in einem Hotel im Zillertal mehrere Hausdurchsuchungen durch, informierte das Innenministerium am Freitag. Für Verein und Personen gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.

Bei der Durchsuchung wurden Kommunikationsmittel und schriftliche Aufzeichnungen sichergestellt. Die Auswertung der Unterlagen ist noch nicht abgeschlossen. Außerdem wurden mehrere Spieler, Trainer und Funktionäre befragt. Die Verdächtigen bleiben auf freiem Fuß und werden wegen des Verdachts des Wettbetrugs angezeigt, hieß es in der Aussendung.

Im BKA befasst sich seit 2012 die "Integrity in Sports Unit" mit der Bekämpfung der Manipulation von Sportveranstaltungen, bei denen gewettet werden kann. Zudem betreut sie die Meldestelle "Wettbetrug" ([email protected]) sowie die nationale Plattform zur Verhinderung von Sportwettbetrug im Sinne der diesbezüglichen Europaratskonvention, die erst am 2. Juni 2016 in Wien von Österreich unterzeichnet wurde.

Das BKA geht in der Bekämpfung des Wettbetrugs auch eine enge Kooperation mit der weltweit tätigen Firma "Sportradar" ein, die sich mit der Aufdeckung von sportwettbezogenen Manipulationen befasst.

Barbara Fischer, zurzeit Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, bestätigte die Ermittlungen gegen mehrere Personen des albanischen Erstligisten und die Hausdurchsuchungen in Zillertal. Insgesamt stünden fünf Personen im Verdacht, und zwar Spieler und Trainer. Betroffen sind zwei Testspiele in Österreich.

Staatsanwaltschaft verschweigt Namen, lüftet das Geheimnis dennoch

Durchaus prominent sind die beiden heimischen Mannschaften, die bei den angeblich manipulierten Spielen als Gegner aufgelaufen waren. Beide spielen in Österreich in der Bundesliga, die Namen nannte Fischer allerdings nicht.

Dennoch ist mit dieser Information klar, dass es sich bei dem betroffenen Verein aus Albanien um KF Teuta Durrës handeln muss, zumal er als einziger Vertreter der Kategoria Superiore gegen österreichische Bundesligisten testete und dabei am 18. Juni gegen die SV Ried 0:1 verlor sowie am 21. Juni gegen die Wiener Austria eine herbe 2:7-Niederlage bezog. Für KF Teuta Durrës, Spieler und Funktionäre gilt jedoch die Unschuldsvermutung.

Inhaltlich machte Barbara Fischer zu den Ermittlungen keine näheren Angaben. Die Verdächtigen bleiben jedoch auf freiem Fuß. Laut einem "Kurier"-Bericht stehen die beiden Torhüter Shpejtim Mocka, Bledjan Rizvani sowie Verteidiger Rustem Hoxha im Visier der Emittler.

Mehr dazu:
>> Bundesliga: Vorbereitung Sommer 2016​
>> Urteil: Skënderbeu fliegt aus der CL-Quali

red/apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten