15.07.2016 13:50 Uhr

Gutes Los für ÖFB-Trio in Europa League

Österreichs Vereine haben in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League durchwegs Losglück gehabt. Die ganz großen Brocken wie West Ham United blieben dem ÖFB-Trio erspart.

Rapid trifft auf Debreceni VSC oder Torpedo-BelAZ Zhodino, die Austria auf den Shirak FC oder Spartak Trnava und Admira Wacker auf Slovan Liberec. Dies ergab die Auslosung am frühen Freitagnachmittag im UEFA-Hauptquartier in Nyon. Spieltermine sind der 28. Juli und der 4. August.

Während Rapid bereits fix in der dritten Qualifikationsrunde steht, müssen die Austria gegen den FK Kukësi und Admira Wacker gegen den FK Kapaz jedoch zuvor erst den Aufstieg schaffen. Beide Mannschaften gehen dabei jeweils mit einem 1:0-Heimsieg in das Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde in der kommenden Woche.

Auf Rapid wartet eine Reise in den Osten

Österreichs Rekordmeister Rapid muss wohl zum Auftakt der Europacup-Saison 2016/17 nach Belarus. Eine Reise, die es bereits in der vergangenen Saison gegen Dinamo Minsk gegeben hatte. Diesmal könnte Torpedo-BelAZ Zhodino warten. Der Cupsieger aus der ehemaligen Sowjet-Teilrepublik Weißrussland setzte sich im Hinspiel gegen Debreceni VSC in Ungarn überraschend mit 2:1 durch.

Ein früher 0:1-Rückstand wurde dabei durch Treffer von Sergiy Zagynalyov in der 23. Minute und Evgeni Klopotskiy in der 88. Minute noch in einen Auswärtssieg verwandelt. Nun ist die Mannschaft von Trainer Igor Kriushenko der Favorit auf den Aufstieg. In der aktuellen Meisterschaft (das "Cempionat" in Belarus wird nach dem Kalenderjahr ausgetragen) liegt man jedoch nur an achter Stelle.

Rapid-Sportchef Andreas Müller meinte nach der Auslosung: "Debrecen ist sportlich sicher höher einzustufen, die Leistungen der Ungarn generell sind uns noch von der Europameisterschaft in Erinnerung. Aber egal, auf welchen der beiden Gegner wir treffen, es werden wohl unangenehme Spiele. Unser Ziel ist das Erreichen der Gruppenphase und darum werden wir dem Gegner mit Respekt, aber auch mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten begegnen."

Neo-Rapid-Coach Mike Büskens sagte: "Geografisch ist natürlich Debrecen interessanter für uns, da eine mögliche Reise nach Weißrussland mit großem Aufwand verbunden ist. Wir werden uns detailliert über beide Gegner informieren. Wer es auch schlussendlich wird, wir wollen die nächste Runde erreichen."

Austria in die Slowakei oder nach Armenien

Die Austria kann sich bei einem Aufstieg gegen den FK Kukësi in der dritten Qualifikationsrunde mit dem Shirak FC aus Armenien oder Spartak Trnava aus der Slowakei messen. Im Hinspiel trennten sich Shirak und Spartak mit 1:1, die Hausherren gingen durch Davit Hakobyan in der 16. Minute in Führung, aber die Gäste kamen durch Erik Jirka in der 87. Minute noch zum Ausgleich.

Vor dem Rückspiel in Trnava spricht die Ausgangsposition also für die Slowaken. Dies würde den Violetten auch eine weit angenehmere Reise in der dritten Runde bringen. Voraussetzung ist jedoch zuerst, dass man selbst eine Runde weiterkommt.

Sparta Trnava ist eines der Aushängeschilder in der Slowakei neben MSK Zilina oder Slovan Bratislava. Letzte Saison beendete man die Liga auf Rang vier, wobei Spartak in Zeiten der Tschechoslowakei fünfmal den Meistertitel holte - zuletzt 1973.

Shirak FC ist in Armenien ebenfalls einer der bekannteren Vereine. Fünfmal holte die Mannschaft aus Gyumri den Titel. Der letzte Meisterschaftsgewinn datiert aus dem Jahr 2013. Shirak gilt als Talentschmiede in Armenien. Zahlreiche spätere Teamspieler absolvierten ihre sportliche Ausbildung bei Shirak.

Austria-Trainer Thorsten Fink zeigte sich in einer ersten Reaktion zurückhaltend: "Zuerst müssen wir unseren Teil der Arbeit erledigen und kommende Woche in Albanien den Aufstieg fixieren. Dass es keine leichten Gegner mehr in dieser Phase der Qualifikation gibt, muss auch jedem bewusst sein. Wir werden das Rückspiel der beiden Teams natürlich beobachten lassen und uns alle Informationen besorgen."

Admira Wacker müsste in den Norden von Tschechien

Nur Admira Wacker kennt bereits fix seinen Gegner. Wenn die Südstädter gegen den FK Kapaz auch im Rückspiel bestehen, dann treffen sie auf Slovan Liberec.

Der Liga-Dritte im tschechischen Oberhaus stand in der vergangenen Saison sogar in der Gruppenphase der Europa League, dort wurde gegen Braga und Olympique Marseille nur knapp der Aufstieg verpasst. Erst am letzten Spieltag war nach einer 2:4-Niederlage im direkten Duell mit den Franzosen klar, dass die Mannschaft von Jindřich Trpišovský nicht weiterkommt.

Dass Slovan in der Europa League erneut etwas vor hat, beweisen zwei Transfers der vergangenen Tage. Neben Altstar Milan Baroš (von FK Mladá Boleslav) holte man auch den 20-jährigen slowakischen Nachwuchs-Teamspieler Filip Lesniak leihweise von Tottenham Hotspur. Der gefährlichste Stürmer in der vergangenen Saison war Marek Bakoš mit zwölf Toren in der Liga und zwei Treffern in der Europa League.

Ihren größten internationalen Erfolg feierten die Blau-Weißen in der Saison 2001/02 mit dem Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cups. Auf dem Weg dorthin schalteten sie mit Spielern wie Jiří Štajner, dem späteren Innsbrucker Václav Koloušek und Baffour Gyan nacheinander Celta Vigo, RCD Mallorca und Olympique Lyon aus, um dann nach einem 0:0 daheim gegen Borussia Dortmund im Westfalenstadion 0:4 unterzugehen.

Gegen österreichische Vereine hat der dreifache tschechische Meister (zuletzt 2012) im Europacup noch nie gespielt. Admira Wacker bekam es in der Qualifikation der Europa League 2012/13 dafür mit Sparta Praha zu tun und schied nach einer 0:2-Heimniederlage und einem 2:2-Remis in Prag aus.

Mehr dazu:
>> Fink: "Ausgangslage ist ordentlich"
>> Admira vom Aufstieg überzeugt
>> Die dritte Qualifikationsrunde der Europa League im Überblick

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