19.07.2016 11:15 Uhr

Bad Boy Barton kehrt zurück

Zuletzt trieb sich Joey Barton mehr auf Golfplätzen herum
Zuletzt trieb sich Joey Barton mehr auf Golfplätzen herum

Joey Barton feiert am Dienstag im schottischen League Cup sein Debüt für die Rangers gegen Annan Athletic. Vielleicht ist es die letzte Profi-Station des knapp 34-Jährigen.

Barton genoss bei seinem Traumverein Everton FC eine hervorragende Ausbildung, hat namhafte Stationen wie Manchester City, Newcastle United oder Olympique Marseille hinter sich und satte 255 Spiele in der englischen Premier League auf seinem Buckel. Dennoch verbindet man mit Barton nicht nur hervorragendes Stellungsspiel, Ballgefühl und Sicherheit bei seinen Pässen, sondern auch überbordende Leidenschaft, Auszucker und Raufhandel.

Neun Mal wurde Barton des Platzes verwiesen (fünf Mal Rot, vier Mal Gelb-Rot). Sein erster Ausschluss war gleich "legendär": Im FA-Cup-Spiel mit den Citizens bei Tottenham holte sich der damals 21-Jährige in der ersten Hälfte Gelb und im Spielertunnel wegen Kritik an Schiedsrichter Rob Styles Gelb-Rot. City lag zur Pause 0:3 hinten und gewann am Ende ohne ihn zu zehnt 4:3.

Häf'n - Hattrick gegen City - Ladyboy-Attacke

In Newcastle trug er nicht nur schwarz-weiße Streifen, musste gar wegen "schwerer Körperverletzung" von Fans eine Haftstrafe absitzen. Zuvor hatte er im Tyne Wear-Derby gegen Sunderland Gegenspieler Dickson Etuhu derart hart niedergestreckt, dass die Football Association auf Druck der Medien sogar über eine "Suspendierung" nachdachte - bis Barton sich reumütig entschuldigte.

In Diensten von QPR teilte er gegen Ex-Verein City einen "Hattrick" aus: Erst bekam Carlos Tévez den Ellenbogen ins Gesicht, beim Abgang Sergio Agüero einen Tritt und zur Vollendung noch Vincent Kompany einen Kopfstoß. Im "Exil" in Marseille fiel Barton abseits des Spielfelds fast nur mehr durch Twitter-Attacken auf und wurde lediglich einmal zwei Spiele gesperrt, weil er Thiago Silva von PSG im Kurznachrichtendienst als "übergewichtigen Ladyboy" beschimpft hatte.

Vergangenen Sommer wäre Barton beinahe bei West Ham United gelandet. Die Vereinsbosse und ehemaligen Porno-Giganten David Gold und David Sullivan hatten keine Bedenken, die Fans schon. Nach einem Aufschrei in den sozialen Netzwerken der Hammers wurden die Verhandlungen beendet.
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Nun Celtic im Visier

Die Rangers haben nun keine Bedenken und dem bald 34-Jährigen nach dem Wiederaufstieg in die Premiership mit einem Zweijahres-Vertrag ausgestattet.

Zuletzt hatte Barton auch eine tadellose Saison bei Burnley FC gespielt und großen Anteil am Meistertitel der Clarets in der Championship. In den vergangenen Wochen trieb sich der Liverpooler vorwiegend auf Golfplätzen rum und gewann sogar ein "football meets golf"-event in Ibrox.

Niko Kranjcar von Beginn an

Im ersten League-Cup-Gruppenspiel bei Motherwell war Barton noch nicht mit von der Partie. Gegen Annan wird ihn Manager Mark Warburton von der Bank bringen, wie er den Medien verriet. Erstmals in der Startelf stehen wird Niko Krancjar, dessen Transfer zu den Gers beinahe am Veto seiner Partnerin Zrinka Cvitešić gescheitert wäre, da die Schauspielerin lieber in einer Musical-Metropole leben würde, als in Glasgow.

"Beide sind erst spät zu uns gekommen", erklärt Warburton, "in ein paar Wochen werden sie aber voll fit sein." Am 10. September kommt Celtic. Was das bedeutet, weiß Barton: "Ich bin geborener Evertonian. Ich kenn mich aus. Wenn Real gegen Barça spielt, oder Inter gegen Milan - dann suchst du dir einen Verein aus. Und wenn Celtic gegen die Rangers spielt, dann bleibt die Welt stehen."

Der blamable Auftritt von Celtic in der Champions League-Quali in Gibraltar (0:1-Pleite im Hinspiel bei den Linconl Red Imps) veranlasste Barton zu seinem bislang letzten Fußball-Tweet.

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ts

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