27.07.2016 11:03 Uhr

Rapid-Topform soll gegen Zhodino helfen

Der Saisonauftakt ist den Grün-Weißen gelungen
Der Saisonauftakt ist den Grün-Weißen gelungen

Stadion erfolgreich eingeweiht, in Cup und Liga perfekt gestartet: Rapid hat sich für den Einstieg ins Europacup-Geschehen viel Selbstvertrauen geholt. Weißrusslands Cupsieger Torpedo-BalAZ Zhodino soll da in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League kein Stolperstein werden. Die Hütteldorfer wollen schon am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) auswärts den Grundstein für den Aufstieg legen.

"Wir wollen ein Ergebnis holen, das uns die Möglichkeit gibt, im Heimspiel alles klarzumachen. Unser Ziel ist die Gruppenphase, das heißt, dass wir jetzt aufsteigen müssen", sprach Sport-Geschäftsführer Andreas Müller Klartext.

Die bisherigen Eindrücke in der kurzen Saison stimmen den Deutschen zuversichtlich. "Wenn die Mannschaft ähnlich geschlossen und mit der Leidenschaft, Aggressivität und dem fußballerischen Vermögen, das sie am Samstag gezeigt hat, auftritt, bin ich überzeugt, dass sie die nächste Runde auch erreichen wird", so Müller.

Viel Selbstvertrauen in Hütteldorf

Während Rapid mit dem 2:0-Sieg gegen Chelsea, dem 3:1-Erfolg in der ersten ÖFB-Cup-Runde gegen Karabakh und dem 5:0-Kantersieg gegen Ried zum Ligaauftakt optimal starteten, lief es für die Weißrussen zuletzt nur europäisch mit den Siegen gegen Debrecen (2:1 und 1:0) nach Wunsch. In der Meisterschaft setzte es drei Niederlagen am Stück für den 15 Punkte hinter Leader BATE Borisow liegenden Tabellenachten.

Trotzdem haben die Grün-Weißen durchaus Respekt. "Wir treffen auf eine Mannschaft, die sagt, für uns ist der Europacup etwas Besonderes. So werden sie sich auch gegen uns stellen", rechnete Coach Mike Büskens mit harter Gegenwehr. Der Kontrahent wurde in den Spielen gegen Debrecen genau unter die Lupe genommen. "Es ist ein zweikampfstarkes Team, das sehr kompakt steht. Es ist keine Mannschaft gegen die du zwei Hände voll Torchancen bekommst, du musst dir jede Chance hart erarbeiten", analysierte der Deutsche.

Kantersieg gegen Ried bringt Auftrieb

Das war zuletzt kein Problem, gegen Ried war zudem die in der vergangenen Saison oft vermisste Effizienz ein Trumpf. "Wir müssen das 5:0 abhaken und uns der neuen Aufgabe stellen", forderte Büskens vollste Konzentration. Die Weißrussen werden in einem 5-4-1-System erwartet. "Sie haben einen Trainer, der sehr auf Ordnung achtet. Sie machen in der Defensive aus einer Dreierkette eine Fünferkette, haben ein breites Mittelfeld davor und wollen nach Ballbesitz sofort über den langen Ball in die Tiefe kommen. Da müssen wir permanent wach sein", wusste Büskens.

Da sich die zuletzt angeschlagenen Christopher Dibon und Thomas Murg fit meldeten, muss der Rapid-Coach nur weiter auf Steffen Hofmann, Andreas Kuen und Matej Jelic verzichten. Er hat also auf verschiedenen Positionen die Qual der Wahl. Ob die Neo-Rapid-Kicker Arnor Ingvi Traustason und Ivan Mocinic erstmals von Beginn an ran dürfen, ließ Büskens vor seiner Europacup-Premiere mit Rapid offen.

Joelinton soll es vorne richten

An vorderster Front ist dafür mit Joelinton ein weiterer Zugang gesetzt. Der Brasilianer ist bestens in Hütteldorf angekommen, erzielte gegen Chelsea, Karabakh und Ried jeweils ein Tor. "Joelinton hat bisher viel richtig gemacht. Er bringt uns gute Qualität, wir dürfen aber nicht vergessen, dass er erst 19 Jahre ist", sagte Büskens. Er soll jedenfalls mithelfen, dass sich die zum Teil erfahrenen Spieler der Hausherren viel bewegen müssen.

Während für Büskens Weißrussland ein "neuer Länderpunkt" ist, hat Rapid gute Erinnerungen. Vergangenes Jahr wurde Dinamo Minsk in der Gruppenphase auswärts mit 1:0 und zu Hause mit 2:1 bezwungen. Es gilt daher im dritten direkten Duell mit einem weißrussischen Vertreter die weiße Weste zu wahren. "Es ist sicher ein kleiner Vorteil, dass wir letztes Jahr schon in Weißrussland gespielt haben. Wir wissen was uns dort erwartet", sagte der aktuelle Kapitän Stefan Schwab.

Kein Hexenkessel in Weißrussland

Ein Hexenkessel ist nicht zu erwarten, ins nicht einmal 7.000 Zuschauer fassende Stadion von Zhodino kamen gegen Debrecen gerade einmal etwas mehr als 2.500 Besucher. In der Liga sind die Zuschauerzahlen noch deutlich schlechter. Nimmt man die Topspiele aus, liegt der Schnitt unter 1.000 Anhängern.

Rapid bekommt es als erstes österreichisches Team mit Zhodino zu tun. Im Head-to-Head mit weißrussischen Vereinen haben die ÖFB-Vertreter mit fünf Siegen bei drei Unentschieden und vier Niederlagen leicht die Nase vorne. Es gab aber auch vor nicht allzu langer Zeit bittere Momente: Sturm unterlag BATE Borisov 2011 im Playoff der Champions League (1:1 in Minsk, 0:2 in Graz) und Salzburg zog 2015 im Playoff der Europa League gegen Dinamo Minsk (Out im Elferschießen) den Kürzeren.

Mehr dazu:
>> Schwab verlängert bis 2020 bei Rapid

apa/red

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