24.08.2016 23:15 Uhr

Salzburg vergeigt auch neunten Anlauf

Jubel bei Dinamo Zagreb, Enttäuschung bei RB Salzburg
Jubel bei Dinamo Zagreb, Enttäuschung bei RB Salzburg

Die Champions League blieb für RB Salzburg auch im neunten Anlauf unerreichbar. Eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung im Playoff-Rückspiel gegen Dinamo Zagreb bedeutete am Mittwochabend das bittere Out.

Nach dem 1:1-Remis im Hinspiel in Kroatien ging Österreichs Meister im Rückspiel vor 23.451 Zuschauern in Wals-Siezenheim durch ein Tor von Valentino Lazaro in der 22. Minute mit 1:0 in Front. Die Hausherren boten vor der Pause eine ganz starke Leistung, mussten aber nach dem Wechsel dem Tempo Tribut zollen. Bis kurz vor Schluss hielten die Salzburger ihre Führung, die den Einzug in die "Königsklasse" bedeutet hätte.

In der 87. Minute glichen die Gäste aber durch Junior Fernandes aus und erzwangen damit eine Verlängerung. Dort besorgte El Arbi Soudani in der 95. Minute mit dem Treffer zum 2:1 für Dinamo die Entscheidung. Der eingewechselte Stefan Lainer, der den Ball schon zum Ausgleich unhaltbar abgefälscht hatte, attackierte dabei ganz schlecht und ermöglichte dem kroatischen Serienmeister auch das zweite Tor.

Besonders bitter aus Sicht der "Bullen": Beim Stand von 1:0 wurde in der 62. Minute nach einem Kopfball von Martin Hinteregger ein klares Handspiel von Leonardo Sigali durch den schottischen Schiedsrichter Craig Thomson nicht gegeben. Zudem vergab Valon Berisha kurz vor Schluss alleine vor Dinamo-Torhüter Eduardo. Mit einem 2:0 wäre alles entschieden gewesen.

Damit ist Salzburg in der "Millionenliga" erneut nur Zuschauer. Der Fluch für den von einem Getränkekonzern mit beträchtlichen finanziellen Mitteln bedachten Verein geht weiter. Lediglich der violette Vorgänger SV Casino Austria Salzburg hatte einst den Einzug in die Champions League geschafft. Der Nachfolger hingegen scheiterte erneut und muss nun in der Gruppenphase der Europa League antreten.

Die Auslosung dafür findet am Freitag statt. Der erste Spieltag geht am 15. September über die Bühne.   

45 Minuten lang ganz starke Vorstellung

Die Salzburger erwischten vor den Augen von Sponsor-Boss Dietrich Mateschitz und ÖFB-Teamchef Marcel Koller den besseren Start. Nach einem Wanderson-Eckball (8.) und einem Berisha-Schuss (9.) gab es die ersten Möglichkeiten. Mit dem Heimvorteil im Rücken wurden fast alle Zweikämpfe gewonnen und Dinamo war nie zu einem Spielaufbau fähig.

In der 22. Minute war es so weit: Nach einem Zuspiel von Kapitän Jonatan Soriano ließ Salzburg-Jungstar Lazaro seinen Gegenspieler mit einer sehenswerten Aktion stehen, zog in den Strafraum und traf dann noch zum 1:0 genau unter die Latte. Es war sein zweiter Europacup-Treffer, den ersten hatte er im Hinspiel in Zagreb erzielt.

Die Gäste aus Kroatien zeigten durch den Rückstand und die aggressive Spielweise der Hausherren Wirkung. Salzburg-Kapitän Soriano verfehlte jedoch zweimal knapp den Ball und ließ so die Möglichkeiten zu einer deutlicheren Führung aus (38. und 42.). 

Nach dem Wechsel wendet sich das Blatt

Nach der Pause wendete sich jedoch das Blatt. Die Gastgeber konnten den enormen Aufwand nicht mehr weiter betreiben und mussten zudem den verletzten Verteidiger Christian Schwegler durch Stefan Lainer ersetzen. Ein Wechsel, der sich als folgenschwer herausstellen sollte.

Dann griff auch noch der schwache schottische Referee Thomson in das Spiel ein. Jonas sah nach einem brutalen Foul am Torschützen Lazaro, der wenig später vom Platz musste, nur die Gelbe Karte (60.) und nach dem fälligen Freistoß kam es zum Sigali-Handspiel im Strafraum der Kroaten. Weder Thomson noch einer seiner vier Assistenten (zu den zwei "normalen" Männern an der Linie kommen in UEFA-Bewerben noch die zwei Torrichter) sah dieses eindeutige Vergehen.

Als auch noch Wanderson in der 67. Minute angeschlagen vom Feld musste, war zudem vorzeitig das Salzburger Wechselkontingent erschöpft. Auch dies rächte sich dann später.

Lainer als "Sargnagel" für die Salzburger Hoffnungen

In der 70. Minute konnte Salzburg-Keeper Alexander Walke einen Fernandes-Kopfball noch glänzend parieren, doch kurz vor Schluss passierte es: Der eingewechselte Gordon Schildenfeld, einst Abwehrchef bei Sturm Graz, verlängerte eine Hereingabe per Kopf in den Lauf von Fernandes und dessen Schuss wurde von Pechvogel Lainer unhaltbar für Walke zum 1:1 abgefälscht (87.).

Ein Großteil der Salzburger Spieler war stehend k.o., die Körpersprache zeigte schon an, wie die Verlängerung enden würde. Noch dazu war man taktisch zu naiv um sich ohne weiteres Gegentor in ein Elfmeterschießen zu retten. In der 95. Minute attackierte Lainer gegen Fernandes wie ein blutiger Anfänger. Nach dem folgenden Lochpass scheiterte Soudani zwar zunächst noch an Walke, doch den Abpraller setzte er per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:1 für Dinamo Zagreb in die Maschen.

Dabei blieb es. "Sargnagel" Lainer, der schon im Hinspiel die große Salzburger Siegeschance vergeben hatte, vergab dann auch noch aus bester Position die Möglichkeit auf das 2:2, welches noch einmal Spannung gebracht hätte (100.).

Mehr dazu:
>> Die Playoff-Ergebnisse der Champions League

red

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