27.08.2016 11:55 Uhr

Nagelsmann: "Leipzig macht nichts Schlechtes"

Coach Julian Nagelsmann (l.) mit einem seiner Top-Stürmer, Sandro Wagner
Coach Julian Nagelsmann (l.) mit einem seiner Top-Stürmer, Sandro Wagner

Julian Nagelsmann ist Trainer von Hoffenheim und trifft am Wochenende auf RB Leipzig. Er versteht die ganze Aufregung um den umstrittenen Aufsteiger nicht. Schließlich würden auch Traditionsvereine Geld ausgeben.

Der 1899-Coach hat eine Lanze für die Roten Bullen gebrochen. "Das ist auch ein Verein, der einen Sponsor hintendran hat - wie viele andere. Er polarisiert halt, zum Beispiel, weil Red Bull auch im Extremsport unterwegs ist. Aber Leipzig macht für die Gesellschaft ja nichts Schlechtes. Sie bilden Talente aus, helfen ihnen bei der Persönlichkeitsentwicklung oder Schulabschlüssen. Wenn 20 Jugendliche mit Disziplin und Teamgeist an einem Ziel arbeiten, ist das doch besser, als wenn sie auf der Straße Blödsinn machen", sagte der Coach der "Süddeutschen Zeitung" vor dem ersten Saisonspiel seiner Mannschaft am Sonntag gegen den Aufsteiger (17:30 Uhr).

Mit der aktuellen Debatte "Tradition gegen Kommerz" kann Nagelsmann nichts anfangen. "Natürlich gibt es Klubs, die total emotionalisieren. Wenn in Gladbach oder Köln Fans seit Jahrtausenden ihre Lieder singen, ist das was Tolles. Man sollte aber vor allem die Arbeit wertschätzen - egal ob ein Klub seit Kurzem oder seit Jahrzehnten da ist", sagte der mit 29 Jahren jüngste Coach der Bundesliga-Geschichte und nannte ein Beispiel: "Wenn in der Wirtschaft ein Start-up mit tollen Erfindungen kommt, sagt keiner: "Die haben keine Tradition, das ist ein Scheißprodukt, das will ich nicht. Da ist es dann ein geiles, junges Unternehmen, dessen Produkt jeder braucht."

Nagelsmann ging sogar noch weiter: "Vor 30 Jahren kannte niemand Apple, heute hat fast jeder ein iPhone. Im Übrigen: Auch Traditionsvereine geben Geld aus. Da bezahlt auch nicht die Tradition die teuren Spieler."

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