28.08.2016 12:54 Uhr

Rangnick: Anfeindungen sind weniger geworden

Ralf Rangnick (r.) mit RB-Coach Ralph Hasenhüttl
Ralf Rangnick (r.) mit RB-Coach Ralph Hasenhüttl

Für Ralf Rangnick und die Aufsteiger von RB Leipzig geht es zum Auftakt ausgerechnet gegen Hoffenheim. Lange sagte der Sportdirektor vor der Partie gegen seinen Ex-Klub nichts, jetzt bricht er sein Schweigen.

"Eine neue Liga ist wie ein neues Leben! So ähnlich fühlt es sich heute auch wieder an", sagt Rangnick im Interview bei der "Bild" und deutet damit seine große Freude auf die neue Saison an. Im "Bundesliga-Modus" ist der 58-Jährige jedoch erst seit kurzem, denn "im Moment [sind wir] noch mit Transferfragen beschäftigt."

Die Mannschaft, die Ralph Hasenhüttl und er zusammengestellt haben, ist laut dem Sportchef bundesligatauglich. Mit dem Team könnten die Aufsteiger sofort in die Saison starten. Allerdings möchte RB eigentlich gern noch auf zwei Positionen nachlegen: "Auf der Innenverteidiger-Position würden wir sehr gerne noch was machen. Und wir wollen noch einen schnellen Tempodribbler, der über den Flügel kommt."

Dass die Suche nach Verstärkungen immer noch andauert, macht Rangnick keine Sorgen. "Die besten Transfers habe ich in den vergangenen Jahren immer auf den letzten Drücker gemacht." Demba Ba, Carlos Eduardo und Luiz Gustavo kamen auf den letzten Drücker, und auch zu seinen Salzburger Zeiten verpflichtete der Manager Sadio Mané und Kevin Kampl am letzten Transfer-Tag. 

Weniger Anfeindungen

Dass es mit der Verpflichtung von Breel Embolo nicht geklappt hat, findet Rangnick zwar schade, wollte aber das Hinhalte-Theater des Spielerberaters nicht mitmachen. "Wir [waren] mit den Verhandlungen schon sehr weit. Dann kamen plötzlich andere Offerten rein, wie zum Beispiel von Manchester United. Man erbat sich eine Woche Bedenkzeit, dann noch eine und noch eine. Schließlich haben wir uns dazu entschieden, uns anderweitig zu orientieren." 

Beim Pokal-Spiel in Dresden machten Teile der Anhänger ihren Protest gegen Leipzig deutlich, auf Transparenten und unter anderem mit einem blutigen, abgetrennten Bullenkopf im Innenraum. "Man muss sich um den Geisteszustand derer Sorgen machen, die das getan haben", sagt Rangnick, glaubt aber nicht, dass man daraus Rückschlüsse auf die Bundesliga ziehen sollte: "Unsere Wahrnehmung ist, dass es deutlich weniger geworden ist mit den Anfeindungen."

In Mitteldeutschland sei Leipzig sogar der drittbeliebteste Klub hinter Bayern und Dortmund. "Und, wenn ich mich an mein Herbstmeister-Halbjahr in Hoffenheim zurückerinnere, da sind uns die Herzen von Fans zugeflogen, die uns ein Jahr zuvor noch gar nicht kannten."

Unsere Fans haben noch nie den Gegner beleidigt

Könnte sich Ralf Rangnick eine Schlagzeile für das Ende der Saison aussuchen, bliebe er bescheiden. "Am liebsten würde ich schon ein paar Wochen vor Ende der Saison lesen: RB sichert sich frühzeitig den Klassenerhalt. Damit könnten wir sehr gut leben im ersten Jahr." Denn der Manager weiß: "Für Entwicklung braucht es Zeit."

Gegen seinen Ex-Klub erwartet der 58-Jährige deshalb auch gar nicht unbedingt einen Sieg. "Wir haben großen Respekt vor der Liga", sagt der Sportdirektor, fügt jedoch an: "Ein oder sogar drei Punkte in Hoffenheim würden der Mannschaft zum Start Rückenwind geben."

Für die neue Saison wünscht sich Rangnick eine Weiterentwicklung der eigenen Spielweise und damit einhergehend auch eine Entwicklung der Mannschaft. Außerdem, dass die eigenen Fans weiter ihre spezielle Unterstützung zeigen. "Ich habe noch nie erlebt, dass unsere Fans den Gegner beleidigt haben." 

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