15.09.2016 10:22 Uhr

Kommt BVB-Idol Lambert als Trainer zurück?

Paul Lambert besucht den BVB von Zeit zu Zeit
Paul Lambert besucht den BVB von Zeit zu Zeit

Paul Lambert gewann 1997 mit dem BVB die Champions League und wurde schnell zum Publikumsliebling in Dortmund. Er sieht seinen Ex-Klub auf einem guten Weg und möchte gern selbst mal einen deutschen Verein trainieren.

Nach drei Jahren als Trainer von Aston Villa von 2012 bis 2015 ging es für Lambert weiter zu den Blackburn Rovers. Doch auch diesen Verein verließ er bereits zu Beginn des Jahres wieder. "In den Gesprächen mit der Klubführung über die Richtung, in die wir gehen wollen, habe ich festgestellt, dass der Weg des Vereins nicht mein Weg war," wie er in einem Interview mit dem "kicker" verriet.

Er selbst wollte gern den Aufstieg des Zweitligisten in die Premier League anpeilen und im Management neue Strukturen schaffen. Das stieß bei den Rovers auf wenig Gegenliebe. "Aber es gibt nichts Schlechtes über den Verein und die Leute dort zu sagen", betonte der 47-Jährige dennoch. Als Trainerstation kann er sich nun eine Anstellung bei einem Bundesligisten vorstellen. "Ich habe ja in Deutschland gespielt. Ich habe keine Angst, nach Deutschland zu gehen", sagte der 47-Jährige, "oder nach Italien oder Spanien."

Englands Schatten: TV-Gelder und Legionäre

Die enormen Summen, die in England im Umlauf sind, sieht der ehemalige Nationalspieler als Gefahr für die Premier League und vor allem für den englischen Fußball. "Betrachten Sie nur die vielen Legionäre. Die Leistungsträger in den Top-Klubs kommen aus dem Ausland." Nicht umsonst laufe die Nationalmannschaft der Musik hinterher. Um gute Spieler wie "Kane, Alli, Smalling, Stones, Dier" besser in Stellung zu bringen müsste es eine bessere Zusammenarbeit zwischen FA und Premier League geben, nach dem Vorbild von DFL und DFB in Deutschland, mahnt der ehemalige Mittelfeldspieler. Er fordert nachhaltige Arbeit vom Verband mit dem Fokus auf Nachwuchsakademien. "Wenn England das beherzigt, kann es 2020 oder 2022 wieder um Titel spielen.

Dass die TV Gelder auf der Insel jedoch eine Gefahr für Deutschlands höchste Spielklasse darstellen könnten, glaubt Lambert nicht. "Die Bundesliga hat super Stadien, Top-Akademien, ist fußballerisch sehr gut. Ich sehe keinen Unterschied zur Premier League oder der spanischen Liga. Bayern und Dortmund bleiben attraktiv für Topspieler, und die Bayern kommen in der Champions League ja auch immer sehr weit."

Der Schotte, der acht Jahre für Celtic spielte, ist froh, dass "die Rangers wieder in der Premiership zurück sind. Das ist das Beste, was passieren kann. Sie machen Celtic besser, die Liga besser." Das sei auch dringend notwendig, damit die schottischen Klubs bald wieder in Europa eine Rolle spielen können.

Lambert, das BVB-Idol

Paul Lambert gewann 1997 mit dem BVB die Champions League und war zudem Publikumsliebling in Dortmund. Er sieht seinen Ex-Klub auf einem guten Weg. Der Kontakt zu den Borussen besteht noch, zwar nicht häufig, aber trotzdem regelmäßig. "Ich bin alle zwei, drei Jahre im Stadion", so der mittlerweile 47-Jährige. "2013 war die 1997er Sieger-Mannschaft zum Champions-League-Finale gegen Bayern nach London eingeladen. Ein großartiges Erlebnis, auch wenn wir leider verloren haben. Ich verfolge die Borussia noch", gibt Lambert zu, ebenso wie einen seiner anderen ehemaligen Vereine, Celtic Glasgow.

Der Ruhrpottklub habe in den letzten Jahren eine großartige Entwicklung genommen. "Jürgen Klopp hat eine überragende Arbeit geleistet, er war ja sieben Jahre da, ist zweimal Meister geworden, hat das Double geholt und stand im Champions-League-Finale." Aber auch Thomas Tuchel habe in seinem ersten Jahr "tolle Arbeit" abgeliefert. "Der BVB ist und bleibt ein spezieller Verein. Das weißt du, wenn du dort gespielt hast. Dieser enorme Rückhalt bei den Fans - unglaublich."

Richtig vergleichen möchte er die CL-Siegermannschaft von '97 nicht mit der aktuellen Elf. "1997 hatten wir ein fantastisches Team. Kohler, Cesar, Sammer, Reuter, Paulo Sousa, Riedle, Chapuisat, Möller: Das waren überragende Fußballer. Wenn ich etwa an Andy Möller denke: Solch einen Speed habe ich nie mehr gesehen. Wenn du ihm den Ball gegeben hast, hat er immer etwas initiiert." Die jetzige Mannschaft sei auch sehr gut, allerdings noch sehr jung. "Aber ich mag solche Vergleiche eigentlich nicht. Fragen Sie am besten die Fans."

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