28.09.2016 12:55 Uhr

Salzburg ist vor Schalke gewarnt

Schalke verzeichnet fünf Niederlagen in fünf Bundesligaspielen
Schalke verzeichnet fünf Niederlagen in fünf Bundesligaspielen

Schalke 04 ist vor dem Europacup-Duell mit RB Salzburg am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) schwer in der Krise und brennt darauf, sich vor eigenem Publikum aus der Misere zu schießen. Nicht zuletzt deshalb sind die Hoffnungen der "Bullen" bescheiden. "Schalke ist gegen uns klarer Favorit", stellte Salzburg-Coach Óscar García klar.

Schalke ist nach fünf Niederlagen in fünf Saisonspielen der deutschen Bundesliga angezählt, der 1:0-Erfolg in Nizza zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League ändert daran nichts. "Es haben noch nicht alle verstanden, in was für einer Situation wir uns befinden", meinte Neo-Sportdirektor Christian Heidel nach der jüngsten 1:2-Niederlage in Hoffenheim.

Auch die Schalke-Fans sind nicht gut auf ihre Mannschaft zu sprechen: Die Partie gegen Salzburg ist längst nicht ausverkauft.

Zumindest nach außen hin macht sich Salzburg aber nur kleine Hoffnungen, nach dem Fehlstart in die Europa League bei der 0:1-Heimpleite gegen Krasnodar nun in Deutschland punkten zu können. Gelingt aber kein Teilerfolg, wird der Kampf um den Aufstieg immer schwieriger. Ungewohnt für die Salzburger, die zuletzt dreimal in Folge den Sprung aus der Gruppe geschafft hatten.

"Schalke zählt zu den Top-5-Teams in einer der besten Ligen Europas und hat eine extrem hohe Kaderqualität. Vor uns liegt eine große Hürde, aber auch große Motivation zu bestehen", meinte Salzburg-Trainer Óscar García.

Es bedarf einer "ganz besonderen Leistung"

Auch Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano misst der Schalke-Unform keine allzugroße Bedeutung bei. "Die Spiele in der Europa League sind etwas komplett anderes als jene in der Meisterschaft. Nicht umsonst haben sie im ersten Gruppenspiel den Tabellenführer der französischen Liga geschlagen." Hoffen sei aber erlaubt: "Grundsätzlich haben wir Chancen, bei Schalke zu gewinnen. Aber dafür benötigen wir eine ganz besondere Leistung."

Nominell ist es für Salzburg ein "Spiel des Jahres". Abzuwarten bleibt, welche Bedeutung Óscar der Partie auch im Hinblick auf die Aufstellung beimisst. Nach der Heimniederlage gegen Krasnodar, wo der Spanier mit seiner Startelf überraschte, ließ er durchblicken, dass er in der Meisterschaft mehr Chancen auf Erfolge sieht als international.

Möglicherweise hat der Salzburg-Coach auch das wichtige Bundesliga-Heimspiel gegen Tabellenführer Sturm Graz am Sonntag im Hinterkopf. Nicht zur Verfügung stehen ihm jedenfalls Christian Schwegler, Smail Prevljak (beide Knieprobleme) und Andre Wisdom (Oberschenkelblessur).

Bei Schalke wird die Mentalitätsfrage gestellt

Die "Königsblauen", immerhin Halbfinalist in der Champions League in der Saison 2010/11, gehen schwer angeschlagen in das Duell. Der schlechteste Saisonstart der Vereinshistorie hat Spuren hinterlassen, ausgerechnet beim "Malocher"-Verein, wird schon nach fünf Ligaspielen die Mentalitätsfrage gestellt.

"Man kann nicht sagen, man ist ein Malocherverein und vergisst das Malochen", sagte Sportchef Heidel in Hoffenheim. Auch Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes nahm sich kein Blatt vor den Mund: "Mentalität auf dem Platz zeigen, Klappe halten, sich der Mannschaft unterordnen, laufen und fertig."

Der Neustart unter den im Sommer gekommenen Trainer Markus Weinzierl und Heidel samt einem mit rund 35 Millionen Euro ergänzten Kader droht zum Desaster zu werden. Salzburg könnte diese Krise vertiefen, spätestens am Wochenende nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach könnte der Trainer schon Geschichte sein.

Das Spiel der Truppe aus dem Ruhrpott ist fehleranfällig, die Neuzugänge wie der Schweizer Jungstar Breel Embolo machen noch keinen sattelfesten Eindruck. Dass der einzige Sieg der Saison beim 1:0-Erfolg in Nizza just in der Europa League gelang, darf die Hausherren immerhin positiv stimmen.

ÖFB-Legionär Alessandro Schöpf, der gegen Nizza in der Startelf aufschien, gab sich zuversichtlich: "Die Europa League ist ein anderer Wettbewerb. Halten wir nach zwei Spielen bei sechs Punkten, sieht es mit dem Aufstieg schon sehr gut aus."

Mehr dazu:
>> Die Salzburg-Gruppe in der Europa League im Überblick

apa/red

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