19.10.2016 12:57 Uhr

Leicester freut sich über makellose Bilanz

Leicester hat in der Champions League eine weiße Weste
Leicester hat in der Champions League eine weiße Weste

Gegen Leicester City ist in der Champions League einfach kein Kraut gewachsen. Englands Meister setzte sich am Dienstagabend gegen den FC København 1:0 durch und gewann damit bei der Premiere in der "Königsklasse" auch das dritte Spiel zu Null. Der Aufstieg scheint nur noch Formsache zu sein. Jubeln durften auch Real Madrid, Borussia Dortmund und Juventus.

Nach einer bisher enttäuschenden Saison in der Premier League scheint der Europacup eine willkommene Abwechslung für Leicester zu sein. Mit neun Punkten haben sie in diesem Bewerb mehr Punkte geholt als in den bisherigen acht Ligaspielen, in denen nur acht Zähler gesammelt werden konnten. In der Meisterschaft rangiert man auf Platz 13, somit ist der Abstiegskampf näher als der Kampf um die Europacup-Plätze.

"Es war eine gute Vorstellung, nicht zu vergleichen mit jener im letzten Ligaspiel (Anm.: 0:3 bei Chelsea). Das ist aber normal, wenn man das erste Mal in der Champions League dabei ist", sagte Leicester-Coach Claudio Ranieri. Seine Mannschaft war gegen die Dänen wie in der Meistersaison üblich sehr kompakt, ließ kaum Chancen zu und setzte sich dank eines Treffers des Algeriers Riyad Mahrez (40.) durch.

Die erste Niederlage für die Gäste aus Kopenhagen nach 23 ungeschlagenen Pflichtspielen war perfekt. "Es war ein sehr hartes Spiel, ich bin sehr glücklich über den Sieg", twitterte der links in der Abwehr agierende Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs.

Mit fünf Punkten Vorsprung auf den dänischen Meister und den FC Porto, der beim punktlosen Schlusslicht Club Brugge 2:1 gewann, schaut es für Leicester im Aufstiegsrennen bestens aus. "Wir sind in einer guten Position, haben alles in der eigenen Hand und wollen in dieser Tonart weitermachen", gab Ranieri die Marschroute vor.

Ändern sollen sich dafür die Auftritte in der Meisterschaft. Die Doppelbelastung sei aus seiner Sicht mental ein Problem. "So kann es nicht weitergehen, wir müssen in der Premier League konzentrierter sein. Es ist nur eine psychologische Sache, weil in der Champions League zeigen wir unsere Qualitäten", so Ranieri. Nächste Chance es auch in der Liga besser zu machen, haben die da drei Spiele sieglosen "Foxes" am Samstag im Heimspiel gegen Crystal Palace.

Cristiano Ronaldo glänzt als Assistgeber

Titelverteidiger Real Madrid fertigte das punktlose Schlusslicht Legia indes mit 5:1 ab. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Leistung", sagte Real-Coach Zinedine Zidane. Superstar Cristiano Ronaldo trat diesmal nur als Assistgeber in Erscheinung und bereitete zwei Tore vor. "Ronaldo hat phänomenal gespielt, viele gute Pässe gespielt", lobte Zidane den Portugiesen. Ein besonderer Abend war es für Gareth Bale, der erstmals seit Dezember 2014 im Europacup traf.

Zu unschönen Szenen kam es vor der Partie außerhalb des Estadio Santiago Bernabéu. Bei Auseinandersetzungen wurden fünf Fans und zwei Polizisten leicht verletzt.
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Real kann in der Gruppe F als Zweiter genauso wie der punktgleiche Leader Borussia Dortmund, der in Lissabon bei Sporting 2:1 siegte, schon in der nächsten Runde in den "Rückspielen" mit einem Sieg das Achtelfinalticket lösen.

Auch in der Gruppe H scheinen sich mit Italiens Serienmeister Juventus und Europa-League-Seriensieger FC Sevilla die Favoriten durchzusetzen. Juve musste beim 1:0-Erfolg bei Olympique Lyon aber hart kämpfen. Goalie-Routinier Gianluigi Buffon hielt nicht nur einen Elfmeter von Alexandre Lacazette (35.), sondern machte auch weitere Topchancen zunichte. So konnte die "Alte Dame" trotz Unterzahl ab der 54. Minute nach Gelb-Rot für Mario Lemina dank eines Cuadrado-Treffers (76.) als Sieger den Platz verlassen.

"In solchen Spielen entscheiden Details, wir hatten auch Glück. Ich bin einfach nur froh, dass ich meiner Mannschaft helfen konnte", sagte der 38-jährige Buffon. Lyon-Trainer Maxime Gonalons kannte den Grund für die Niederlage: "Buffon war sensationell." Sevilla behielt bei Dinamo Zagreb mit 1:0 die Oberhand und hat in zwei Wochen genauso wie Juve vor eigenem Publikum schon den ersten "Aufstiegs-Matchball".

In der Gruppe E ist weiterhin alles offen, AS Monaco (5 Punkte), Tottenham (4), Bayer Leverkusen (3) und CSKA Moskva (2) haben noch gute Chancen. Während Ramazan Özcan und Aleksandar Dragović beim torlosen Remis von Leverkusen gegen Tottenham wieder nicht zum Zug kamen, durfte sich Julian Baumgartlinger in der zweiten Hälfte beweisen.

"Wir hätten alle drei Spiele gewinnen können. Für uns steigt mit jedem Spiel die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen der zwei vorderen Plätze erreichen, weil ich den Willen der Mannschaft sehe", ist Leverkusen-Trainer Roger Schmidt weiter optimistisch. Für Kevin Wimmer war bei Tottenham wieder kein Platz auf der Ersatzbank.

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apa/red

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