27.10.2016 11:50 Uhr

Von Topvereinen erwischte es nur Sturm

Ausgerechnet der krisengebeutelte SKN St. Pölten warf Sturm aus dem Cup
Ausgerechnet der krisengebeutelte SKN St. Pölten warf Sturm aus dem Cup

Der Erfolgslauf von Sturm  gerät immer ins Stocken. Vier Tage nach dem 2:2-Heimremis gegen Schlusslicht Mattersburg scheiterte der überlegene Bundesliga-Tabellenführer am Mittwoch im Achtelfinale des ÖFB-Cups im Elfmeterschießen am SKN St. Pölten. Eine Runde weiter kamen hingegen Titelverteidiger RB Salzburg, Rapid und Austria.

Bei Sturm scheint die Leichtigkeit der vergangenen Wochen verflogen zu sein. In St. Pölten lieferten die Steirer eine enttäuschende erste Hälfte ab. Danach war man zwar auch wegen der Gelb-Roten Karte für Andreas Dober in der 49. Minute deutlich überlegen, scheiterte dann aber im Elfmeterschießen gegen den Aufsteiger. "Wir waren nicht effektiv genug", kritisierte Sturm-Coach Franco Foda.

Auch Sturm-Torschütze Marc Andre Schmerböck wirkte zerknirscht. "Wir haben die erste Hälfte verschlafen. Die Enttäuschung ist groß." Die Grazer müssen damit weiter auf den fünften Cup-Titel, den ersten seit 2010, warten.

Ambichl tritt gegen Daxbacher nach

Deutlich gelöster war die Stimmung beim in der Meisterschaft seit zehn Runden sieglosen SKN, der Sturm wie schon im Semifinale 2014 aus dem Pokal-Bewerb warf. Das erste Pflichtspiel nach der Trainerrochade von Karl Daxbacher zu Jochen Fallmann verlief wunschgemäß. "Wenn man das Spiel mit dem 1:5 gegen Salzburg vergleicht, war sicher ein Trainereffekt bemerkbar. Jeder von uns wollte beweisen, dass wir nicht so schlecht sind, wie es dargestellt wurde", sagte Mittelfeldspieler Michael Ambichl.

Fallmann darf sich laut SKN-Sportdirektor Frenkie Schinkels Hoffnungen auf einen längeren Verbleib als Chefcoach machen - diesbezüglich betrieb der 37-Jährige gegen Sturm Werbung in eigener Sache. "Ich habe versucht, die Spieler bei der Ehre zu packen. Die kämpferische Leistung war immens", erklärte Fallmann. Sein Vorgänger Daxbacher wurde während der Partie von den Fans gefeiert, dafür erschallten "Schinkels raus"-Rufe.

Büskens: "Die Jungs haben super gespielt"

Auch in Wien-Hernals gab es von den Anhängern der Sieger-Mannschaft Proteste gegen den eigenen Verein. Beim 4:0-Erfolg von Rapid über den FC Blau Weiß Linz wurde auf einem Transparent ein "Ausmisten" beim "Rapid-unwürdigen" Trainerteam sowie in Sprechchören der Abgang von Sportdirektor Andreas Müller gefordert. Coach Mike Büskens zeigte sich ob der Anfeindungen gelassen und meinte lediglich, dass Unmutsäußerungen der Fans normal seien.

Der Deutsche freute sich lieber über den ersten Erfolg nach sechs Pflichtspielen, der auf souveräne Art und Weise eingefahren wurde. "Das war ein wichtiger Sieg für den ganzen Verein. Die Jungs haben super gespielt, sind konsequent aufs Tor gegangen und haben sich dafür früh belohnt."

Schaub taugt System mit zwei Stürmern

Erstmals in dieser Saison begann Rapid mit zwei Spitzen, was sich auch bezahlt machte. "Wir haben gesehen, dass wir auch ein anderes System draufhaben. Mit zwei Stürmern hat es gut funktioniert", stellte Louis Schaub fest.

Dem ÖFB-Teamspieler war die Genugtuung über das Ende der Misserfolgsserie deutlich anzumerken. "Halb Österreich wollte uns verlieren sehen, damit sie auf uns draufhauen können, aber wir haben verdient gewonnen", meinte der 21-Jährige.

Blaues Auge für Veilchen - Runde Sache für RB

Im Gegensatz zu Rapid hatte der Erzrivale Austria um den Viertelfinal-Einzug härter zu kämpfen. Die "Veilchen" verspielten beim Regionalligisten Ebreichsdorf eine komfortable 3:0-Führung und setzten sich schließlich erst nach Verlängerung mit 5:4 durch. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", gab Austria-Trainer Thorsten Fink zu.

Sein Verein ist indes seit Mittwoch eine Bestmarke los - RB Salzburg siegte daheim gegen den FAC mit 2:0, gewann damit die 21. Cup-Partie in Folge und ist nun in dieser Statistik der alleinige Rekordhalter vor den Violetten. "Es ist eine schöne Sache, nicht nur für mich, sondern auch für den Verein und für die Trainer davor", meinte Salzburg-Coach Óscar Garcia.

Für die "Bullen" geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen die SV Ried weiter. Tabellenführer Sturm tritt am Sonntag auswärts gegen die Austria an und auf Rapid wartet am Samstag das Gastspiel bei Admira Wacker.

Mehr dazu:
>> Übersicht ÖFB Cup, Achtelfinale

apa/red

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