03.11.2016 10:35 Uhr

Schösswendter meldet sich zurück

Christoph Schösswendter ist wieder bereit für Einsätze
Christoph Schösswendter ist wieder bereit für Einsätze

Christoph Schösswendter hat sich bei Rapid früher als gedacht zurückgemeldet. Drei Tage vor dem Gastspiel in der Europa League bei Sassuolo am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) konnte der Innenverteidiger erstmals wieder schmerzfrei trainieren. Ganz ausgeheilt ist die vor zwei Wochen im ersten Duell mit den Italienern erlittene Knöchelverletzung aber noch nicht.

"Ich bin schmerzfrei und kann wieder ganz normal trainieren. Das ist das Wichtigste. Bis der Einriss komplett verheilt ist, dauert es aber sicher noch ein, zwei Wochen", sagte der Abwehrspieler. Kein Grund, um nicht wieder an Einsätze von Beginn an zu denken. "Natürlich ist ein Risiko da, aber das habe ich mit einem gesunden Fuß auch. Wenn mich der Trainer wieder braucht, bin ich verfügbar."

Das hat er Mike Büskens auch so mitgeteilt. Ansprüche stellt er aber vorerst keine. "Sonni und Maxi haben in den letzten Spielen eine gute Leistung geboten", lobte Schösswendter seine Konkurrenten Mario Sonnleitner und Maximilian Hofmann.

Zuletzt trotz Verletzung als Alternative auf der Bank

Ursprünglich war von Vereinsseite mit einer dreiwöchigen Trainingspause des Abwehrspielers gerechnet worden. Nun könnte er zwei Wochen nach erlittener Blessur sein Comeback geben. Dieses hätte es aber auch noch früher geben können, da Büskens seinen Stamm-Innenverteidiger in allen drei Pflichtspielen seit der Sassuolo-Partie auf die Bank gesetzt hatte.

"Es wäre nicht ideal gewesen, zu spielen, aber mit einem gescheiten Tape und Schmerzmitteln war es soweit erträglich, dass ich in die Bresche springen hätte können, wenn es darauf angekommen wäre", erklärte Schösswendter.

Der 28-Jährige konnte bei Rapid bisher nahtlos an die starken Auftritte bei seinem Ex-Verein Admira Wacker anschließen. Auch seine Torgefährlichkeit hat der 1,95 Meter große Kopfballspezialist nicht verloren, was vier Treffer in 19 Pflichtspielen belegen. Rapid hat in der Sommer-Transferzeit mit Schösswendter einen Glücksgriff gemacht.

Die anderen Rapid-Neuzugänge müssen sich noch steigern

Die restlichen Zugänge haben hingegen noch viel Steigerungspotenzial. Das gilt allen voran für Arnór Ingvi Traustason. Der mit viel Vorschusslorbeeren gekommene isländische Teamspieler konnte bisher selten seine Klasse zeigen. In 16 Pflichtspieleinsätzen gelang dem 23-Jährigen nur ein Tor.

"Er bringt seine Stärken noch nicht so ins Spiel ein. Es ist aber nicht so, dass er niedergeschlagen ist", berichtete Rapid-Sportchef Andreas Müller nach einem Gespräch mit dem EM-Teilnehmer.

Mit Ivan Močinić hat auch der zweite teure Sommer-Einkauf, der durch die Verletzung von Stefan Schwab seinen Platz vorerst sicher hat, Luft nach oben. "Wir sehen sehr viel in ihm, er muss aber noch lernen, ruhiger, gelassener und abgeklärter zu werden", analysierte Büskens. Auch unnötige Gelb-Rote Karten wie zuletzt gegen Admira Wacker soll es dadurch in Zukunft für den 23-Jährigen nicht mehr geben.

Arbeitet Joelinton zu viel nach hinten?  

An vorderster Front präsentierte sich der 20-jährige Joelinton als extrem mannschaftsdienlicher Stürmer, die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ließ er aber das eine oder andere Mal vermissen. Nach 22 Pflichtspielen hält er bei fünf Toren. "Er hat sehr viel für die Mannschaft gearbeitet und war dann am Ende vielleicht im Abschluss nicht mehr so konzentriert", mutmaßte Müller.

Bei Rapid musste der Brasilianer gleich funktionieren. Nachdem der Hoffenheim-Leihspieler vergangene Saison nur eine Pflichtspielminute absolviert hatte, stand er nun in Liga und Europacup in 19 von 20 Partien in der Startelf. "Es war enorm, was er in den ersten Spielen geleistet hat. Mit 20 Jahren fällst du dann aber irgendwann auch in ein Loch rein", erklärte der Rapid-Sportdirektor.

Nun liegt nicht mehr die ganze Last auf Joelinton. Matej Jelić konnte zuletzt nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback geben und der im Transferfinish angeschlagen gekommene Neo-Stürmer Giorgi Kvilitaia zudem erstmals andeuten, was er kann.

"Ich zweifle nicht an der Qualität der Spieler, die wir geholt haben. Dass natürlich der eine oder andere noch nicht sein wahres Leistungsvermögen gezeigt hat, wissen wir auch. Es gibt aber keinen Grund zur Sorge", schilderte Müller seine Sicht.

Integration neuer Spieler, zu denen auch die als Perspektivspieler geholten Philipp Malicsek und Maximilian Entrup zählen, braucht eben seine Zeit. Auch aufgrund der mangelnden Deutsch-Kenntnisse der Neo-Legionäre. "Ich denke, je länger wir zusammen sind, die Mannschaft sich aneinander gewöhnt, gerade mit den Neuen, und die Sprache kommt, desto besser wird es dann auch", hoffte der Sportchef der Hütteldorfer.

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apa/red

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