04.11.2016 11:20 Uhr

Thurnwald verdient sich "Seepferdchen"

Manuel Thurnwald bestand seine Feuertaufe in der Europa League
Manuel Thurnwald bestand seine Feuertaufe in der Europa League

Manuel Thurnwald hat seine Feuertaufe bestanden. Der am 16. Juli erst 18 Jahre alt gewordene Rechtsverteidiger legte beim 2:2-Remis bei Sassuolo in der Europa League am Donnerstag ein gelungenes Profi-Debüt im Rapid-Dress ab und rechtfertigte das Vertrauen von Trainer Mike Büskens. Der Deutsche hat somit eine neue Alternative für den in Italien fehlenden Mario Pavelić gefunden.

"Wir haben ihn aufgestellt, weil wir es ihm zugetraut haben, und er hat unser Vertrauen gerechtfertigt. Das Seepferdchen hat er sich verdient, er hat es wirklich gut gemacht", lobte der Rapid-Coach das Abwehrtalent. Während Büskens erst mit 28 im Europacup debütiert hatte, kam Thurnwald schon zehn Jahre früher zu dieser Ehre. "Er hat sich zusammengerissen, war furchtlos, ich habe allergrößten Respekt", sagte der 48-Jährige.

Nachdem Thurnwald zuvor schon einige Male mit den Profis mittrainiert hatte, erlebte er diese Woche einen rasanten Aufstieg. Erst in letzter Minute rutschte er durch die muskulären Probleme von Pavelić in den Kader für die Italien-Reise. Als Draufgabe folgte der Einsatz von Beginn an. "Ich war schon ziemlich überrascht, dass ich überhaupt mitfliegen durfte. Dass ich dann gleich in der Startformation stehe, war noch eine schöne Überraschung. Wie ich es erfahren habe, bin ich nervös geworden", gestand der 18-Jährige.

Am Platz war ihm das aber nicht anzumerken. Er war sofort drinnen in der Partie, passsicher, mutig und lieferte eine solide Vorstellung ab. "Die Nervosität war nach den ersten Ballkontakten verflogen. Ich denke, dass ich mich gleich ganz gut gezeigt habe und zufrieden sein kann", resümierte der 1,72 Meter große Außenverteidiger nach einer Partie mit "ein paar leichten, aber nicht tragischen" Fehlern.

"Kalt wie ein Fisch"

Lob gab es dafür auch von seinen Mitspielern. "Er war kalt wie ein Fisch und hat wirklich eine hervorragende Leistung geboten", sagte Abwehr-Routinier Mario Sonnleitner. Thurnwald, der im Spiel bei Sassuolo "sehr viel für die Zukunft gelernt hat", darf sich nun Hoffnungen machen, auch am Sonntag im Duell mit dem WAC im Kader zu stehen. Beginnen wird aber wohl Pavelić, der wieder fit sein sollte. Der 23-Jährige dient Thurnwald als Vorbild, hat er es doch von der U18 aus bei Rapid nach oben geschafft.

Thurnwald selbst hatte erst Anfang des Jahres von der U18 den Sprung zur Amateurmannschaft geschafft. Dabei kam der fünffache ÖFB-U19-Teamspieler diese Saison in der Regionalliga Ost auf zwölf Einsätze samt drei Assists.

"Thurni ist ein Junge, der sich keinen Kopf macht und einen guten Zug nach vorne hat. Wenn er fokussiert bleibt, wird er eine vernünftige Zukunft bei uns haben. Wir sehen in ihm perspektivisch großes Potenzial", sagte Büskens. Und Sport-Geschäftsführer Andreas Müller ergänzte: "Ihn haben wir schon lange im Blick". Rechtsverteidiger ist Thurnwald aber erst seit Winter. Zuvor hatte er im defensiven Mittelfeld gespielt. Der Trainer hat mit ihm also mehr Optionen, auch das könnte für ihn in der Zukunft ein Vorteil sein.

"Ich will mich in den Kader spielen und hoffe auf ein paar Einsatzzeiten, damit ich mich verbessern kann. Irgendwann hoffe ich dann darauf, Stammspieler bei Rapid zu werden", erklärte Thurnwald. Den ersten kleinen Schritt auf dem Weg dorthin hat er am Donnerstag gemacht.

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apa/red

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