14.11.2016 10:30 Uhr

Gregerls junge Erwachsene haben Blut geleckt

Goalgetter Michael Gregoritsch (Mitte) hat gute Erinnerungen an Spanien
Goalgetter Michael Gregoritsch (Mitte) hat gute Erinnerungen an Spanien

Die von Werner Gregoritsch betreute ÖFB-U21 geht selbstbewusst ins EM-Playoff-Rückspiel gegen Spanien am Dienstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker). Vielleicht sind die drei Heimkehrer ja das Zünglein an der Waage

Seit acht Jahren war die ÖFB-U21 nicht mehr so nah dran an einer EM-Endrunde. Damals hieß der Playoff-Gegner Finnland und die Youngsters von Manfred Zsak galten als Favorit. In Pasching lagen sie durch Treffer von Christoph Saurer und Florian Klein nach 13 Minuten 2:0 in Front, gewannen am Ende "nur" 2:1. In Finnland führten sie durch ein Tor von Marko Stanković 1:0, verloren 1:2 und scheiterten im Elferschießen.
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Gegen Spanien standen und stehen die Vorzeichen anders. Dass der viermalige U21-Europameister ins Playoff gerutscht ist, ist eine negative Überraschung, bei Östereich eine positive. Nationen wie Niederlande, Belgien, Kroatien oder auch die Schweiz schafften es nicht.

Beim 1:1-Remis im Hinspiel in St. Pölten haben die von Werner Gregoritsch betreuten "jungen Erwachsenen" - wie er sie nennt - Blut geleckt. "Das wird ein richtig geiles Spiel", schoss die Vorfreude auf Teil 2 aus Konrad Laimer nur so heraus. "Wir freuen uns auf dieses Endspiel. Wir haben gesehen, dass vieles möglich ist, Chancen da sind", hielt Christian Schoissengeyr fest.

Gregoritsch bezifferte die Aufstiegschancen mit "30 bis 40 Prozent" und hatte dabei schon die Verstärkungen vom A-Team im Hinterkopf: Mit seinem Sohn Michael Gregoritsch ist der Toptorschütze der gesamten EM-Qualifikation (neun Treffer in sechs Spielen) eingerückt, dazu mit Alessandro Schöpf die tragende Säule aus dem letzten Herbst und mit Louis Schaub ein weiterer Spieler, der mehr als nur eine Ergänzung darstellt. Fehlen wird dagegen der gelbgesperrte Christoph Martschinko.
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Druck wird hin und her geschoben

Wie im Hinspiel wird Gregoritsch auf kontrollierte Defensive mit doppelt abgesicherten Flanken und schnelle Gegenstöße setzen: "Der Druck liegt nun bei den Spaniern. Die wollen das Spiel machen."

Ein Ergebnis zu verwalten liege jenen nicht, noch dazu vor einem mit 17.000 Zuschauern ausverkauften Haus in Albacete: "Wenn wir lange ein 0:0 halten, oder gar in Führung sind, werden sie nervös werden." Spaniens Kapitän Gerard Deulofeu hat allerdings genau den gegengleichen Ansatz. "Irgendwann wird Österreich in die Situation kommen, selbst etwas tun zu müssen", sagt der Everton-Legionär im "Marca"-Interview. Selbst wolle man diesmal "mehr in die Tiefe" spielen.

Dass Gregerls junge Erwachsenen auch einen Rückstand aufholen können, haben sie im Hinspiel bewiesen, zwar nur vor 1.500 Besuchern aber nach einem ungerechtfertigten Elfer für den Gegner. Durch solche Erfahrungen reift man.

Beim letzten Antreten in Spanien 2014 glückte Gregoritsch mit der U21 (in Puertollano) ein 1:1-Unentschieden. Er erinnert sich gern: "Die Zuschauer haben mit weißen Taschentüchern gewunken und uns so Respekt gezeigt. Das möchte ich wieder erleben mit meiner Mannschaft, egal ob wir es schaffen oder nicht." Drei von damals sind Dienstag wieder mit dabei: Alessandro Schöpf, Louis Schaub und Torschütze Michael Gregoritsch.

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Thomas Schöpf

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