24.11.2016 23:03 Uhr

Austria verschenkt Sieg gegen Giurgiu

Die Austria gab die Führung aus der Hand
Die Austria gab die Führung aus der Hand

Die Wiener Austria musste am Donnerstagabend im Aufstiegsrennen der Europa League einen herben Rückschlag einstecken. Trotz zeitweiliger 1:0-Führung durch Rotpuller (57.) verloren die ab der 65. Minute dezimierten Veilchen gegen Astra Giurgiu durch Tore von Florea (79.) und Budescu (87.) mit 1:2 und fielen auf Rang drei in der Gruppe E zurück.

Nun steht den Veilchen ein Finale bei Viktoria Plzen bevor. Um die Runde der letzten 32 zu erreichen bedarf es neben eines Sieges auch der Schützenhilfe von AS Roma.

Die Wiener Austria war zu ihrem letzten Heimspiel in der Gruppenphase der Europa League angetreten, um Geschichte zu schreiben. Das erstmalige Überwintern im Europacup seit über elf Jahren lag in Reichweite.  Der erhoffte Eintrag in die Vereinschronik verlief beim von Kapitän Alexander Grünwald beschworenen "Spiel des Jahres" vor 14.127 Zuschauern im Ernst Happel Stadion jedoch lange unspektakulär. Belohnt wurde das Ausharren im November-Nebel nicht.

Astra-Giurgiu-Trainer Marius Şumudică hatte seine Mannschaft wie vermutet mit einer Dreier-/Fünferkette in der Abwehr aufs Feld geschickt. Die im Schnitt 30 Jahre alte Startelf schränkte den jugendlichen Elan der Austrianer (Alterschnitt 23,18) weitgehend ein. Nicht einmal Standardsituationen vermochten für echte Gefahr vor dem Astra-Tor zu sorgen.

Geduldsspiel

Erst in der 22. Minute kamen die Veilchen durch Lucas Venuto zu ihrer ersten guten Chance. Der Brasilianer verzog nach Vorlage von Raphael Holzhauser aus aussichtsreicher Position weit über das Tor. Drei Minuten später verfehlte Grünwald eine Hereingabe von Kayode. Geduld sollte auch danach bei Spielern und Publikum die vornehmlich gefragte Tugend bleiben.

Die Gäste blieben in ihrem Spiel der letzten Chance weiterhin passiv, hätten vor der Pause allerdings fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Kapitän Cristian Sapunaru verfehlte aus guter Freistoßposition aber das Tor klar (41.). 

Hälfte zwei begann schwungvoll. Der Japaner Takayuki Seto verfehlte das Austria-Tor (47.). Dann prüfte Raphael Holzhauser Gäste-Keeper Silviu Lung aus der Distanz. Der Schlussmann parierte mit Mühe, Kayode kam für einen Abstauber zu spät (49.).

Danach drohte das Spiel wieder in das gewohnte Bild einer durchaus bemühten Austria zu verfallen, die sich am kompakten Gegner abmühen und die Lücke nicht finden sollte. In der 57. Minute die vermeintliche Erlösung: Nach einem Eckball landete der Ball erneut bei Holzhause. Serbest ließ die flache Hereingabe zum aufgerückten Lukas Rotpuller passieren, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste (57.).

Astra mit neuem Elan

Der Treffer hauchte dem Spiel Leben ein. Gäste-Coach Şumudică reagierte, brachte Florea für Oros und stellte auf ein 4-4-2 um. Constantin Budesco verfehlte mit einem Distanzschuss sein Ziel nur knapp (63.). Grünwald sah binnen weniger Minuten seine zweite Gelbe Karte vom polnischen Schiedsrichter Pawel Raczkowski (61., 65.).

Die Austria musste folglich in Unterzahl ihre Führung verteidigen und hatte in der 72. Minute Glück, dass Budesco einmal mehr den Ball nur neben das Tor setzte. Der Rollentausch war indes vollzogen. Nun rannte der rumänische Meister an und wurde schon in der 79. Minute belohnt: Austria-Goalie Hadzikic parierte einen Schuss von Denis Alibec vor die Füße von Daniel Florea - 1:1 (79.).

In der 87. Minute dann der nächste verhängnisvolle Pfiff des Referees: Petar Filipovic rempelt im Strafraum Florea nieder. Budescu verwertete den strengen aber vertretbaren Elfmeter eiskalt (88.). Die Partie war gedreht und der vorzeitige Aufstieg endgültig aus den Händen der Austria entrissen.

Thorsten Fink wechselte in seinem 70. Spiel auf der Austria-Betreuerbank erst in den Schlussminuten zum ersten Mal. Allerdings konnten auch Tajouri und Friesenbichler die Niederlage nicht mehr abwenden. 

Durch das 1:2 fiel die Austria (5 Punkte) nun hinter Astra Giurgiu, das nun bei sieben Zählern hält, auf den dritten Platz in der Europa-League-Gruppe E zurück. Im abschließenden Spiel bei Viktoria Plzen am 8. Dezember muss die Austria unbedingt gewinnen und auf Schützenhilfe des vorzeitigen Gruppensiegers AS Roma (4:1 gegen Viktoria) hoffen.

Mehr dazu:

>> Ergebnisse und Tabelle Europa League Gruppe E 

Sebastian Kelterer

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