29.11.2016 13:35 Uhr

Rapid lechzt in Mattersburg nach Sieg

DIe Fans fordern den ersten Sieg unter Canadi
DIe Fans fordern den ersten Sieg unter Canadi

Krisenduell im Pappelstadion: Schlusslicht Mattersburg und Rapid stehen am Mittwoch (ab 20.30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in der 17. Runde stark unter Druck. Die Wiener konnten ihren Abwärtstrend unter Neo-Coach Damir Canadi, der nach drei Pflichtspielen nichts Zählbares vorzuweisen hat, nicht stoppen. Die Burgenländer drohen bei einer weiteren Niederlage den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.

Nach nur einem Sieg aus den jüngsten zwölf Runden liegen die Mattersburger schon vier Zähler hinter dem erstarkten Vorletzten St. Pölten. Die Rapidler schwächeln mit nur einem Sieg aus acht Partien ebenfalls gehörig. Unter Canadi setzte es in der Liga zwei 1:2-Niederlagen gegen Meister Salzburg und Tabellenführer Sturm Graz, er ist damit der erste Rapid-Trainer seit August Starek 1992, der seine ersten zwei Meisterschaftsspiele verloren hat.

Starek holte in seinem dritten Spiel ein 0:0. Das wäre für die Rapidler dieses Mal sicher nicht zufriedenstellend. Der Rückstand auf das Top-Duo Sturm und Altach ist auf 13 Punkte angewachsen, mit elf Zählern Rückstand auf den Lokalrivalen Austria ist aber auch der dritte Europacup-Fixplatz schon in weiter Ferne.

Drei Punkte sollen endlich her

"Unser klares Ziel sind drei Punkte, das wollen wir nicht nur für uns als Mannschaft, sondern auch für unsere Fans erreichen", gab Canadi die Marschroute vor. Am Montagabend gab es für ihn auf der Ordentlichen Hauptversammlung nicht nur Rückendeckung von Präsident Michael Krammer, sondern trotz des Fehlstarts von den 1.500 anwesenden Mitgliedern Standing Ovations. "Es ist eine große Wertschätzung und viel Vertrauen, das mein Trainerteam und ich hier bekommen haben. Es ist unser Auftrag, dieses Vertrauen zurückzuzahlen, und dafür werden wir alles geben", versprach der Ex-Altach-Coach.

Auch die Spieler hoffen auf einen Befreiungsschlag. "Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis", betonte Louis Schaub. In den fünf Pflichtspielen bis zur Winterpause werde man alles geben, um am besten fünf Siege zu holen. Wie das gelingen soll, weiß der 21-Jährige: "Wir müssen besser Fußball spielen, besser verteidigen, am besten ein Tor schießen und keines kriegen."

Canadi machte sich von den Mattersburgern am Samstag selbst ein Bild. "Es wird keine leichte Aufgabe. Der Gegner hat sein letztes Spiel unterm Strich sehr unglücklich verloren und wird gegen uns wohl einmal mehr versuchen, über die Außenspieler und generell Geschwindigkeit ins Spiel zu kommen", sagte der Wiener. Wenn er aufbieten wird, ist offen. In drei Partien brachte er 23 Spieler zum Einsatz. Mario Sonnleitner und Manuel Thurnwald stehen wieder zur Verfügung, dafür fällt Mario Pavelic wegen eines Muskelfasereinrisses im rechten Oberschenkel bis Jahresende aus.

Achtung vor den Standards

Aufpassen heißt es für die mit vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge in die Partie gehenden Hütteldorfer bei Standardsituationen. Die Burgenländer erzielten elf ihrer 15 Tore nach ruhenden Bällen. "Jedes Spiel beginnt bei 0:0 und hat seinen eigenen Verlauf. Es liegt an uns, die nötigen Akzente zu setzen, um es für uns zu entscheiden", meinte Canadi. Das Spiel nach vorne war zuletzt das Hauptproblem der Grün-Weißen, die im dritten Pflichtspiel in Folge mit einer Dreierkette ihr Glück versuchen werden.

Dass zuletzt das ähnlich ausgerichtete Altach (1:2) im Pappelstadion gastierte, kam den Mattersburgern in der Spielvorbereitung entgegen. "Wir müssen uns dadurch nicht groß umstellen. Es stehen allerdings andere Spieler auf dem Rasen, die dieses System auf eine andere Art und Weise umsetzen, vielleicht noch nicht mit der nötigen Selbstverständlichkeit", erläuterte Mattersburg-Trainer Ivica Vastic.

Rapid könnte also zum richtigen Zeitpunkt kommen. "Sie sind noch in einer gewissen Findungsphase, wobei die letzten Ergebnisse nicht unbedingt ihr Selbstvertrauen gestärkt haben. Diese mögliche Verunsicherung heißt es zu nutzen", hoffte Vastic auf eine Überraschung. Seine Elf ließ diese Saison oftmals die Effizienz vermissen. So kam eine magere Ausbeute von 15 Toren in 16 Partien bzw. acht Treffern in acht Heimspielen zustande. "Wir müssen unsere Chancen konsequent verwerten", forderte Vastic.

Die Statistik macht dem Schlusslicht aber nur wenig Mut. Rapid siegte zuletzt viermal gegen Mattersburg und ging im Pappelstadion in fünf von sechs Anläufen als Sieger vom Feld. Einzige Ausnahme: das 0:2 am 18. Mai 2013.

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apa

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