30.11.2016 07:49 Uhr

Chapecoense: Ärzte kämpfen um Spielerleben

Menschen gedenken an die Opfer von Chapecoense
Menschen gedenken an die Opfer von Chapecoense

Die drei geborgenen Spieler vom brasilianischen Erstligisten Chapecoense beim tragischen Flugzeugunglück in Kolumbien kämpfen weiter um ihr Überleben.

Nach der Amputation des rechten Beines droht Reservetorhüter Jackson Follmann auch der Verlust des linken Beines. Bei Teamkollegen Neto, der ein Schädel-Hirn-Trauma sowie mehrere offene Brüche erlitt, wollen die Ärzte 48 Stunden abwarten, um Entwarnung zu geben. Gleiches gilt für Alan Ruschel, der bereits an der Wirbelsäule operiert wurde.

Während auch der ebenfalls gerettete Journalist Rafael Henzel nach mehreren Rippenbrüchen mit durchbohrter Lunge weiter unter Beobachtung steht, kamen zwei Crew-Mitglieder der verunglückten bolivianischen Charter-Maschine mit leichteren Verletzungen davon und gaben bereits erste Interviews.

Dagegen sollen die 71 geborgenen Toten, darunter 19 Spieler, ein Großteil des Betreuerstabs sowie 20 mitreisende Journalisten, schon am Donnerstag nach Brasilien überführt werden, wo in Chapecó in der Arena Condá eine zentrale Trauerfeier geplant ist.

Antrag: Chapocoense kann drei Jahre nicht absteigen

Die Solidarität in der brasilianischen Série A ist weiterhin ungebrochen groß. In einer gemeinsam veröffentlichten Stellungnahme erklärten sich zunächst dreizehn Vereine bereit, für die kommende Saison kostenlos Spieler abzustellen.

Zudem wird formell ein Antrag beim Verband CBF gestellt, dass Chapecoense in den kommenden drei Spielzeiten nicht in die zweite Liga absteigen kann. Mit dieser "minimalsten Geste der Solidarität" wollen die Rivalen helfen, "die Institution und den Teil des brasilianischen Fußballs, der heute verloren ging, wiederaufzubauen".

Die Aktion fand auch im benachbarten Ausland Anklang. Der argentinische Verband AFA verkündete auf seiner Webseite, dass die ihm angehörigen Klubs ebenfalls Spieler abstellen wollen. Die gleiche Geste zeigt auch Club Libertad aus Paraguay.

Beim Absturz einer bolivianischen Chartermaschine waren am Montagabend kurz vor Kolumbiens zweitgrößter Stadt Medellín 71 Personen ums Leben gekommen, darunter 19 Spieler von Chapecoense.

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