04.12.2016 10:53 Uhr

Gladbach: Mit Talfahrt "sensibel umgehen"

Trotz aller Bemühungen konnten die Gladbacher den BVB nicht stoppen
Trotz aller Bemühungen konnten die Gladbacher den BVB nicht stoppen

Borussia Mönchengladbach findet keinen Weg aus der Krise. Das 1:4 bei Borussia Dortmund war bereits das achte Ligaspiel in Folge ohne Sieg.

Kein Erfolg in den letzten acht Ligaspielen, nur ein Sieg in den vergangenen 17 Auswärtspartien und ein immer größer werdender Rückstand auf die internationalen Plätze: Nach der Herbstdepression droht Borussia Mönchengladbach auch eine unruhige Vorweihnachtszeit. Doch trotz der anhaltenden Talfahrt in der Fußball-Bundesliga sind die Verantwortlichen nach dem 1:4 (1:2) bei Borussia Dortmund um Ruhe bemüht. Trainer André Schubert steht weiter nicht zur Debatte.

"Es ist nicht kritisch, wir sind nicht im freien Fall, aber wir müssen sensibel damit umgehen", sagte Max Eberl nach dem ernüchternden Auftritt im Borussen-Duell. Doch auch der Sportdirektor weiß nach lediglich 13 Zählern und 13 Toren aus 13 Spielen: "Irgendwann musst du punkten. Da brauchen wir nicht drumherum zu reden."

"Müssen das Schicksal selbst in die Hand nehmen"

Von ihrem ersten Saisonziel können sich die Gladbacher allerdings allmählich verabschieden. Die Europacupränge rücken in immer weitere Ferne. "Wir gucken nicht auf die gleichen Ziele wie im Sommer", gab Eberl zu. Das realisieren auch die Profis. In der Kabine war es nach Spielschluss mucksmäuschenstill. "Die Tabelle und die anderen Mannschaften warten nicht auf Borussia Mönchengladbach. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen", sagte Eberl.

Lange sollte der fünfmalige deutsche Meister damit nicht mehr warten. Schubert hat zwar weiterhin das Vertrauen der Verantwortlichen, doch die Wende muss her - möglichst schnell. "Ich weiß nicht, ob der Trainer alleine dafür verantwortlich ist. Wir müssen uns alle hinterfragen - die Spieler, der Trainer, der Staff und ich müssen uns hinterfragen", sagte Eberl.

Besonders die Art und Weise der Niederlage im ehemaligen Westfalenstadion stimmt bedenklich und trübt die Vorfreude auf den Champions-League-Auftritt am Dienstag (20:45 Uhr) beim FC Barcelona. Nach der frühen Führung durch Raffael (6.) brachte die Borussia offensiv nur noch wenig zustande. Die Defensive bekam die überragenden Dortmunder Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang, Marco Reus und Ousmane Dembélé überhaupt nicht in den Griff.

Individuelle Fehler häufen sich

Hinzu kamen individuelle Fehler. Torhüter Yann Sommer machte beim Ausgleich von Aubameyang (7.) keine gute Figur, Nico Elvedi patzte vor dem spielentscheidenden 3:1 von Dembélé (64.). "An einem guten Tag hält Yann den. Dann kam ein individueller Fehler von Nico Elvedi, der zuletzt immer einer unserer besten Spieler war. Das 3:1 hat uns das Genick gebrochen", sagte Schubert, der auch die weiteren Gegentore von Łukasz Piszczek (15.) und Aubameyang (68.) kopfschüttelnd an der Seitenlinie zur Kenntnis nahm.

In den noch ausstehenden drei Spielen bis zur Winterpause gegen Mainz 05, beim FC Augsburg und gegen den VfL Wolfsburg will die Borussia die Trendwende einleiten. "Wir sind in einem Negativstrudel. Irgendwann hast du die Pflicht, die Punkte zu holen", sagte Kapitän Lars Stindl und gab die Marschroute für den Weg aus der Krise vor: "Analyse, Training, harte Arbeit, dann wirst du irgendwann auch belohnt."

Kramer warnt

Davon ist auch Weltmeister Christoph Kramer überzeugt. "Mit dem Kader sollte es möglich sein, irgendwann wieder drei Punkte einzufahren. Da mache ich mir keine Sorgen", sagte Kramer, der vor zu vielen negativen Gedanken warnte: "Wenn wir jetzt an allem zweifeln, was wir machen, wird es noch schwerer, da rauszukommen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten