01.01.2017 08:32 Uhr

Das Fußballjahr 2017: Warum alles besser wird

Die ÖFB-Frauen sind im Juli bei der EM dabei. Lösen die Herren 2017 auch das WM-Ticket für Russland?
Die ÖFB-Frauen sind im Juli bei der EM dabei. Lösen die Herren 2017 auch das WM-Ticket für Russland?

…vier, drei, zwei, eins. Prosit Neujahr! Am liebsten hätten wir die Uhr sogar vorgestellt. 2016 wird vielen als ein ganz besonderes Scheißjahr in Erinnerung bleiben. Dass sich mit dem neuen Kalenderblatt alles wieder zum Guten wendet, können wir leider nicht versprechen. Aber die Gründe, warum 2017 zumindest fußballerisch ein tolles Jahr werden kann, haben wir hier für Euch zusammengestellt.

Europhorie? We can do it!

Auftakt gegen die Auswahl eines Nachbarlandes, weiter geht es gegen einen Turnierfavoriten und als letzter Gruppengegner wartet Island. Kommt dieser Terminplan bekannt vor? Österreichs Frauen-Nationalteam nimmt im Juli 2017 erstmals an einer Europameisterschaft, ja überhaupt an einem Großturnier teil.

Das Auftaktspiel der EM in den Niederlanden steigt am 16. Juli. Die Equipe von Dominik Thalhammer trifft in der Gruppe C auf die Schweiz (18.7.), Frankreich (22.7.) und eben Island (26.7.). Dass Österreich auch noch am 6. August im Finale mit dabei sein wird, ist eher unwahrscheinlich.

Nach der Enttäuschung der männlichen Kollegen im Vorjahr können die ÖFB-Frauen dennoch zeigen, wie das mit der Europhorie richtig geht und ein nachhaltiger Fußball-Boom entzündet wird. Das Umfeld sollte mittlerweile auch dazugelernt haben. Bundespräsident Alexander van der Bellen wird anders als sein Vorgänger Heinz Fischer eher nicht im TV gefragt werden, ob EM-Titel oder "nur" ein Sieg über Deutschland lieber wäre.

Für die Nummer 24 der Welt (Stand Dezember) beginnt die Vorbereitung auf die EM mit dem Cyprus Cup. Österreich ist im März auf Zypern Titelverteidiger. Seitens Gegner Italien wurde auch schon ein Testlauf von Viktoria Schnaderbeck und Co im Juni ausgeplaudert.

WM-Qualifikation: Spannung bis November?

"Man wird sicher die eine oder andere neue Herangehensweise überlegen müssen, da ist der Sportdirektor gefordert mit dem Teamchef und dem Betreuerstab, Innovation miteinzubringen", meinte ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner bei der Jahresbilanz 2016. Daher wird Marcel Kollers Kaderbekanntgabe vor dem Länderspiel-Heimdoppel im März gegen Moldau (WM-Quali) und Finnland (Freundschaft) mit Spannung erwartet.

Neue Gesichter im ÖFB-Team? Veränderte Spielanlage? Inwieweit springt der Teamchef über seinen Schatten und stellt "die Dinge auf den Kopf"? Fakt ist, mit vier Punkten nach vier Spielen steht Österreich in der Gruppe D auf Rang vier. Um bei der WM 2018 in Russland dabei zu sein, braucht es jedenfalls eine Aufholjagd. Nach Moldau warten noch Partien gegen Irland (a 11.6.), Wales (a 2.9.), Georgien (h 5.9.), Serbien (h 6.10.). Zum Abschluss geht es am 9. Oktober erneut gegen die Moldauer, diesmal in Chisinau.

Mit Platz eins wäre Österreich direkt qualifiziert. Stand jetzt wären Platz zwei und die Teilnahme am Playoff im November schon ein brauchbarer Neujahrsvorsatz. 

Titel für die Geschichtsbücher?

Der SC Rheindorf Altach überwintert sensationell an der Spitze der österreichischen Bundesliga. Sollten die Vorarlberger am 28. Mai noch immer auf Platz eins stehen, dann wäre das Fußballwunder im Ländle perfekt. Sich gegen Titelverteidiger Salzburg und die drei weiteren Großklubs Sturm, Austria und Rapid zu behaupten wird in den noch ausstehenden 16 Runden schwer genug.

Sollte Favorit RB Salzburg das Rennen machen, wäre der Meistertitel nicht minder geschichtsträchtig. Vier Triumphe in Folge gelangen bislang nur der Wiener Austria (1978-1981).

Anpfiff zum Frühjahr ist am 11. Februar, unter anderem steht dabei auch das 320. Wiener Derby auf dem Programm. Die Vorbereitung startet rund ein Monat davor, die wichtigsten Daten sind hier nachzuschlagen. Im Cup geht es indes erst im April mit dem Viertelfinale weiter. Das Finale ist für den 1. Juni angesetzt.

Die Sommerpause wird einmal mehr kurz gehalten sein. Am dritten Juli-Wochenende (14-16.) steht die erste Cup-Runde auf dem Programm, in der Woche darauf der Liga-Auftakt.

All In für die Reform?

Eine Etage tiefer starten Winterkönig LASK und seine neun Verfolger am 24. Februar in das Frühjahr. Nach der Titelentscheidung in der Ersten Liga spätestens am 26. Mai stehen vorbehaltlich Lizenz-Entscheidung noch Relegationsduelle um den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse auf dem Programm, ehe es in die schicksalsträchtige Saison 2017/2018 geht.

Durch die Aufstockung der Bundesliga auf zwölf Teams haben gleich drei Klubs eine Aufstiegschance (zwei fix, der Dritte spielt Relegation gegen den Bundesliga-Zehnten). Aus den Regionalligen steigen acht Klubs in die zweite Leistungsstufe auf, der Tabellenletzte der Ersten Liga spielt gegen einen weiteren Regionalligisten Relegation.

Kalkuliertes Risiko? Gemetzel mit Ansage? Das werden die Folgejahre der Reform zeigen. Für 2017 sind wir jedoch wie gesagt zuversichtlich und glauben gleichermaßen an Spannung und Vernunft.

Fünf Startplätze für Österreich?

2017/2018 hat für Österreichs vier Europacupstarter eine ganz klare Zielvorgabe. Der sehr wahrscheinliche fünfte Startplatz in der Folgesaison muss verteidigt werden. Am Besten durch vier Teams in den Gruppenphasen der Champions und Europa League.

Der Weg dorthin beginnt naturgemäß früh. Drei Teams erfahren ihre Gegner bei der Auslosung am 19. Juni. Der am niedrigsten gereihte EL-Qualifikant startet noch im selben Monat (29.6.) in die erste Runde - deutlich vor Meisterschaftsstart.

Apropos fünfter Startplatz: Astra Giurgiu sollte als letzter verbliebener Repräsentant Rumäniens ebenso wie der FC København aus Dänemark nicht allzu lange in der Europa League und schon gar nicht im Finale am 24. Mai in Solna (Schweden) dabei sein. 

Das Champions League Endspiel findet in Cardiff statt, und zwar am 3. Juni. Wer wissen will, was Finale dahoam auf walisisch heißt, möge bitte Real-Star Gareth Bale fragen. 

Afrika Cup mit rot-weiß-roter Beteiligung?

Das erste internationale Highlight steht gleich zum Jahresanfang auf dem Programm. Zwischen dem 14. Jänner und dem 5. Februar wird in Gabun der Africa Cup of Nations über die Bühne gehen. Besonderes Augenmerk sollten österreichische Fußballfans auf Ghana legen. Black-Stars-Teamchef Avram Grant könnte mit Samuel Tetteh (FC Liefering) einen Erste-Liga-Legionär in seinen Kader berufen. Die Bekanntgabe des finalen 23-Mann-Aufgebots Ghanas findet am Montag statt.

Der AFCON-Sieger komplettiert das Teilnehmerfeld des ebenfalls 2017 stattfindenden Confederations Cup (17. Juni bis 2. Juli), bei dem Russland seine WM-Tauglichkeit auf die Probe stellen wird. Im Juli (7. bis 26.) findet in den USA der Gold Cup der CONCACAF-Verbände aus Nord- und Mittelamerika statt.

Wer sich für aufstrebende Talente interessiert, kommt vom 20. Mai bis 11. Juni bei der U20-Weltmeisterschaft in Südkorea auf seine Kosten. Europa wird dort durch das Quintett bestehend aus U19-EM-Sieger Frankreich, Finalist Italien, Deutschland, England und Portugal vertreten.

Im Nachwuchs weiter obenauf?

Österreichs Fußballnachwuchs hat sich in den letzten Jahren zu einem Dauergast bei Europameisterschaften entwickelt und will dieses Status auch 2017 behaupten. Dabei wird der März zur heißen Phase.

Die U19 (Jg. 1998) von Teamchef Manfred Zsak trifft in der Eliterunde der EM-Qualifikation auf Schottland, Ungarn und Gastgeber Tschechien (22. bis 27. März). Die U17 (Jg. 2000) von Hermann Stadler bekommt es als Ausrichter der Eliterunde mit Schweden, Frankreich und der Ukraine zu tun.
>> ÖFB-Nachwuchs kennt nun Gegner in EM-Quali

Von den ÖFB-Frauen ist 2017 nur noch die U17 (Jg. 2000) von Teamchef Markus Hackl im Rennen um eine EM-Teilnahme. In der Eliterunde der Qualifikation trifft Österreich auf Slowenien, die Schweiz und Gastgeber Niederlande (27. März bis 1. April).

Nach dem Aus im Playoff gegen Spanien findet die U21-Europameisterschaft in Polen (16. bis 30. Juni) ohne die rot-weiß-rote Auswahl von Werner Gregoritsch statt. Im Herbst folgt der Jahrgangswechsel, und damit erhält auch das ÖFB-U21-Team eine neue Chance auf die erstmalige Endrunden-Teilnahme.  

Auf Klubebene wird sich der Nachwuchs von RB Salzburg am 8. Februar in der Youth League mit den U19-Altersgenossen von Manchester City messen.

Mit Konfettiregen ins Neue Jahr?

Die erste Titelentscheidung des Jahres liegt längst hinter uns. Ab 6:00 Uhr MEZ wurde in Japan der Sieger des Emperor’s Cup ermittelt. Die Kashima Antlers bezwangen Kawasaki Frontale in der Verlängerung mit 2:1.

Und schon am Montag, dem 9. Jänner geht es weiter, mit der Verleihung von Edelmetall. Dann gibt die FIFA die Preisträger ihrer Best Football Awards bekannt. 2016 war ja nicht alles schlecht. 

Das Team von weltfussball wünscht allen Leserinnen und Lesern ein erfolgreiches Neues Jahr!

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