02.02.2017 14:21 Uhr

Cillessen setzt "ter Stegen unter Druck"

Daumen hoch: Jasper Cillessen war gegen Atlético Madrid gut aufgelegt
Daumen hoch: Jasper Cillessen war gegen Atlético Madrid gut aufgelegt

Der Holländer Jasper Cillessen ist für einen Abend zum Helden avanciert und hat sich zum echten "Konkurrenten" für Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona gemausert.

Der zweite Keeper der Katalanen spielte beim 2:1-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel des spanischen Pokals bei Atlético Madrid eine ungewöhnliche Hauptrolle. Der 27-Jährige glänzte gegen den Champions-League-Achtelfinalgegner von Bayer Leverkusen mit tollen Paraden - aber sogar auch als "Offensivkraft". "Dieser Mann kann ter Stegen unter Druck setzen", schrieb am Donnerstag die Sportzeitung "Mundo Deportivo".

Nach dem prächtigen Solo-Lauf von Luis Suárez zum frühen 1:0 (7.) war es Cillessen, der im Vicente Calderón das 2:0 (34.) einleitete. Mit einem seiner kräftigen und präzisen Abstöße brachte der niederländische Nationaltorwart den Ball schnell in unmittelbare Nähe des gegnerischen Tores, Superstar Lionel Messi vollendete den Konter mit einem Schuss aus 18 Metern an den Innenpfosten.

Nach dem 1:2 durch Antoine Griezmann (59.) rettete Cillessen unter anderem gegen den Franzosen und bei anderen Chancen der Hausherren mit sehr guten Paraden den Barca-Sieg. "Das zweite Tor war toll, Cillessen hat bei solchen Spielzügen große Qualitäten", lobte die Zeitung "Sport". "Mundo Deportivo" sprach von einem "Konzert" des Keepers.

Cillessen will ter Stegens Platz einnehmen

Der 27 Jahre alte Niederländer, der seit seinem Wechsel von Ajax nach Barcelona für 13 Millionen Euro im Sommer 2016 nur in der "Copa del Rey" eingesetzt wird, ist ehrgeizig. In Interviews sagt er immer wieder, er sei "nicht gekommen, um die Stadt zu genießen, sondern um Stammtorwart zu werden". "Auf zum nächsten!", jubelte der Mann aus Nijmegen, der mit einem persönlichen Mentalcoach arbeitet, nach dem wichtigen Triumph am Mittwochabend in Madrid auf Twitter.

Ter Stegen ist somit gewarnt. Der Ex-Gladbacher hatte sich vor dem Wechsel von Claudio Bravo zu Manchester City in Barcelona lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe mit den Chilenen liefern müssen und war nur im Pokal und in der Champions League eingesetzt worden. Inzwischen ist er aber die unumstrittene Nummer eins im Kasten der Katalanen. Dennoch leistete er sich im letzten Liga-Spiel gegen Betis einen folgeschweren Patzer. Am Ende kam Barcelona nicht über ein 1:1 beim Underdog hinaus.

Nach übereinstimmender Einschätzung spanischer Medien stehen Messi & Co. bereits mit einem Bein im Pokal-Finale, wo man auf einen Außenseiter (Celta de Vigo oder Deportivo Alavés) treffen würde. Man geht davon aus, dass beim Rückspiel am Dienstag nichts anbrennen wird - zumal Atlético-Trainer Diego Simeone in spanischen Wettbewerben gegen Barcelona bei sechs Remis und elf Pleiten noch nie gewinnen konnte. Barça-Coach Luis Enrique warnt aber: "Noch sind wir nicht durch!"

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