22.02.2017 08:00 Uhr

Wer soll die Salzburger Jungbullen stoppen?

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Die 3.027 Zuseher in Wals-Siezenheim am Dienstagabend trauten ihren Augen nicht. Die U19 von RB Salzburg zerlegte die gleichaltrigen Burschen von Paris Saint-Germain im Achtelfinale der UEFA Youth League, der Champions League für Nachwuchsteams, mit 5:0 in ihre Einzelteile. Eine zukunftsträchtige Machtdemonstration.

"Im Jugendfußball gibt es halt öfters Kantersiege", mag man vielleicht denken. Aber das war etwas anderes. Es war nur ein Trailer, ein Vorgeschmack auf etwas Großes. Technisch, taktisch und läuferisch präsentierte sich die zusammengewürfelte Mannschaft von Trainer Marco Rose auf absolutem Top-Niveau, die Franzosen, immerhin Vorjahres-Finalist, wussten beim Muskelspiel gar nicht, wie ihnen geschieht.

"Vielleicht gewinnen wir ja die Youth League", grinste Oliver Filip nach dem Spiel in den Katakomben des Stadions – und das ist nicht gelogen. Der Hattrick-Schütze bildet mit Mergim Berisha und Hannes Wolf das brandgefährliche Offensivtrio, das wohl künftig auch seinen Weg bei schwierigeren Aufgaben machen wird.

Davon überzeugte sich auch Didi Mateschitz live im Stadion. "Das ist schon eine Wertschätzung für diesen Bewerb", gab Kapitän Xaver Schlager, der auch schon bei den Profis im Bullenstall eine Rolle spielt, zu. Es spricht sich eben herum, wenn man im wichtigsten Nachwuchsbewerb auf Vereinsebene auch Manchester City eliminiert. Der Oberboss wurde bestens unterhalten und merkte sich mit Sicherheit schon ein paar Namen.

Mit der großen Zukunft seiner Mannschaft wollte sich Trainer Marco Rose an diesem Abend nicht befassen: "Wir wollen nicht mehr daraus machen, als es ist. Wir freuen uns einfach sehr. Jetzt kommt mit Atlético Madrid der nächste große Name."

Durchgängigkeit als Ass im Ärmel

"Die Philosophie im Verein ist und bleibt die Gleiche, das wird durchgezogen. Wir arbeiten extrem gut gegen den Ball und schalten sehr schnell um", erklärte Wolf. Die Durchgängigkeit im Verein mache es auch möglich, dass die Truppe funktioniert, obwohl sie eigentlich bunt aus U18- und Liefering-Spielern selektiert wurde.

"Mit ein paar Spielern kicke ich schon, seitdem ich 13 bin. Irgendwann wächst man zusammen. Bei uns spielt jeder das selbe System. Deswegen macht es nicht so viel aus, wenn man zusammengewürfelt wird", meinte Schlager.

"Eine österreichische Mannschaft war in der Youth League noch nie so weit, aber wir wollen uns nicht ausruhen. Auch gegen Atlético können wir überraschen", so der Regisseur weiters. Unterschätzen werden die Spanier die Jungbullen allerdings nach den gezeigten Vorstellungen sicherlich nicht mehr.

Die Madrilenen werden nach dem Videostudium ähnlich beeindruckt sein, wie die Stadionbesucher vor Ort. Einge von ihnen kamen sicher, um potenziellen Top-Stars vorzeitig auf die Beine sehen zu können. Viele sind sich jetzt aber sicher, einer ganzen Mannschaft von zukünftigen Top-Stars auf die Beine gesehen zu haben.

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Johannes Sturm, weltfussball.at aus Wals-Siezenheim

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