23.02.2017 16:50 Uhr

SKN sucht Investoren für Vision 2020

SKN-Generalmanager Andreas Blumauer sieht kein Problem, dass Erwin Pröll als LH NÖ abtritt
SKN-Generalmanager Andreas Blumauer sieht kein Problem, dass Erwin Pröll als LH NÖ abtritt

Der SKN St. Pölten möchte sein Budget von kolportierten vier Millionen in den achtstelligen Bereich anheben und sucht Investoren. Richtungsweisende Entscheidungen sollen aber nach wie vor nur die strategischen Partner treffen.

Beim strategischen Partner Geberit, Österreichs größtem weltweit tätigen Konzern im Sanitärbereich, präsentierte der SKN St. Pölten am Donnerstag seine Vision 2020. Bis dahin sollen die Spiele des Bundesligisten "DAS Sportevent in Niederösterreich sein", das Saison-Budget im zweistelligen Millionenbereich liegen und der Verein das Potenzial haben hinter Rapid, Austria, Sturm und Salzburg dauerhaft die fünfte heimische Kraft zu sein.

Derzeit kämpfen die Niederösterreicher gegen den Abstieg, haben mit kolportierten vier Millionen Euro das geringste Budget der Bundesliga, mit 3.600 Besuchern einen überschaubaren Zuschauerschnitt und SKN-Edelfan Erwin Pröll tritt als Landeshauptmann ab. Es gibt also noch viel zu tun für die Visionäre.

Die vier Millionen Euro möchte Generalmanager Andreas Blumauer nicht bestätigten, verrät jedoch: "Es ist in etwa ein Drittel von unserem nächsten Gegner Sturm Graz, oder ein Zehntel von den Mitteln, die Salzburg zur Verfügung hat."

Laut der an die Medienvertreter ausgehändigten Broschüre "Fußball und mehr" ist der SKN extrem attraktiv: "Wir sind eine charismatische Marke mit Ausstrahlung. Unsere Strahlkraft soll unseren Stakeholdern einen Mehrwehrt geben, und alle, die uns begegnen verzaubern ... Wir sind eben noch mehr als der Fußball. Wir sind der SKN!"

Pröll war nur Weichensteller

Ganz so blumig formuliert es Blumauer dann doch nicht. Er gibt zu: "Wir sind offen für Gespräche mit Investoren", und betont umgehend, "das heißt jetzt aber nicht, dass die dann bei uns etwas mitentscheiden werden. Das dürfen weiterhin nur unsere strategischen Partner." Vielmehr möchten die Niederösterreicher Vermarktungsrechte und Transferrechte einzelner "ausgesuchter Spieler" teilweise abtreten, so wie das mit Cheikhou Dieng bereits geschehen ist und selbst Gegenleistungen im Marketing-Bereich anbieten.
>> SKN ist schuldenfrei und neu strukturiert

Der Abgang von Pröll beunruhigt Blumauer nicht. "Wir sind durch die strategischen Partner gut und breit aufgestellt. Der Herr Landeshauptmann hat uns zunächst sehr geholfen, war zuletzt aber nur mehr als Gast bei uns in der NV Arena. Frau Mikl-Leitner habe ich noch nicht kennen gelernt, freue mich aber, sie schon bald bei uns begrüßen zu dürfen." Er verspricht: "Von der wirtschaftlichen Seite werden wir mit der Lizenzierung heuer sicher auch kein Problem mehr haben."

Keita stellt Dinge auf den Kopf

Dass durch die Mannschaft ein Ruck gegangen sei, hat Blumauer schon beim Trainingslager in Kroatien gespürt. "Es herrst jetzt ein ganz anderer Spirit als im Herbst."

Das Motto der Aufstiegssaison "we believe" wurde in ein "way to stay" geändert. Zum Hashtag "Unser Fussball verbindet" posten die Niederösterreicher ohnehin nichts mehr seit der Keilerei zwischen Daniel Lucas Segovia und Alhassane Keita. Letzterer ist übrigens auch noch in der Broschüre zu finden, mit dem Titel "Stellen wir die Dinge auf dem Kopf" und dem Statement "Entscheidend sind die glaubwürdige, flexible Kommunikation und die kreative Umsetzung im richtigen Netzwerk".

Bereits kommenden Sommer bekommen die Wölfe neue Spielfelder. Der Rasen in der NV Arena wird "am Tag nach dem letzten Spiel" ausgetauscht, jener vom Trainingsplatz im April.
>> Kritik an Rasenqualität in Wien und St. Pölten

Korkmaz scharrt in Startlöchern

Das Ziel für das Heimspiel am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Sturm Graz heißt punkten. "Ich glaube nicht, dass Sturm hier gleich ein Feuerwerk zünden will, sondern versuchen wird, wieder zurück in die Spur zu finden", erwartet SKN-Trainer Jochen Fallmann. Lukas Thürauer ist gesperrt. Daniel Petrovic, Christopher Drazan und Ümit Korkmaz trainieren nach diversen Verletzungen bereits wieder.

Korkmaz verspürt keine Schmerzen mehr im Oberschenkel. "Da habe ich schon Schlimmeres überwunden", ist der 31-Jährige zuversichtlich spätestens nächste Woche im Abstiegsduell gegen Mattersburg wieder dabei zu sein. Das Sturm-Spiel kommt aber wohl noch zu früh für ihn. Er möchte vorher auch noch ein paar Extra-Einheiten absolvieren.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabellen Bundesliga

Thomas Schöpf

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten