28.02.2017 20:22 Uhr

Halbfinale! Frankfurt siegt bei Russ-Comeback

Marco Russ gab sein Comeback für Eintracht Frankfurt
Marco Russ gab sein Comeback für Eintracht Frankfurt

Noch zwei Schritte nach Europa: Eintracht Frankfurt steht trotz einer schwachen Leistung zum zwölften Mal im Halbfinale des DFB-Pokals. Nach dem glücklichen 1:0 (1:0) im Viertelfinale gegen den Zweitliga-Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld trennen die in der Bundesliga schwächelnden Hessen nur zwei Siege von der sicheren Rückkehr ins internationale Geschäft.

"Es war nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, aber letztlich bin ich glücklich, dass wir endlich wieder im Halbfinale sind", sagte Eintracht-Trainer Niko Kovač bei "Sky": "Dieses Spiel war kein Leckerbissen. Wir hatten nie die Ruhe und Sicherheit, die eigentlich nötig war."

Danny Blum (6.) erzielte das Tor des Tages und sicherte dem viermaligen Pokalsieger den ersten Sprung in die Vorschlussrunde seit 2007, der 2,55 Millionen Euro wert ist.

Russ-Comeback rührt alle zu Tränen

Unbezahlbar war für die Eintracht-Fans die Rückkehr von Marco Russ, der nach seiner Krebserkrankung und knapp zehnmonatiger Leidenszeit erstmals wieder im Kader des Bundesligasechsten stand. Der 31-Jährige, der im vergangenen Jahr zwei Chemotherapien über sich hatte ergehen lassen müssen, wurde in der zweiten Minute der Nachspielzeit unter tosendem Applaus eingewechselt.

"Das war ein sehr emotionaler Moment für mich nach dieser langen und teilweise harten Zeit", sagte Russ: "Ich hatte den ganzen Tag ein flaues Gefühl im Magen, aber als ich dann an der Linie stand, habe ich es einfach nur genossen, die Aufregung war weg."

"Es ist fantastisch, dass Marco wieder da ist", sagte SGE-Sportdirektor Bruno Hübner. "Es war ein emotionaler Abend für uns alle", ergänzte Kovač.

Die Gäste von der Alm verließen die Frankfurter WM-Arena hingegen mit enttäuschten Gesichtern. Das Team von Trainer Jürgen Kramny, das erstmals ein Viertelfinale verlor und das vierte Pokal-Halbfinale der Vereinsgeschichte verpasste, kann sich nun voll und ganz auf den Abstiegskampf in der 2. Liga konzentrieren.

Blum nutzt Bielefelder Fehler

Die 39.000 Zuschauer mussten keine sechs Minuten warten, ehe Blum nach einem Fehler von Stephan Salger plötzlich frei vor dem Bielefelder Tor stand und keine Mühe hatte, die frühe Führung zu erzielen. Doch auch nach dem ersten Tor nach zuletzt drei Liga-Niederlagen ohne eigenen Treffer spielten die Hessen nicht mit mehr Selbstvertrauen.

Immer wieder leistete sich das nach dem 0:2 bei Hertha BSC auf fünf Positionen veränderte Kovač-Team, das zuletzt mit einem "Treter-Image" zu kämpfen hatte, leichtsinnige Fehler im Spielaufbau und lud die Bielefelder regelrecht ein, dem Frankfurter Tor immer näher zu kommen. In der Offensive wurde Torjäger Alexander Meier kaum in Szene gesetzt.

Hrádecký hält Frankfurts Sieg fest

Allerdings konnten die Ostwestfalen, die im Vergleich zum 2:2 beim Aufstiegsaspiranten Hannover 96 mit zwei Neuen in der Startelf aufliefen, daraus vor dem Halbzeitpfiff kein Kapital schlagen. Auch die Kramny-Elf spielte wenig konsequent und machte zu wenig aus den Frankfurter Fehlern.

Erst nach der Pause musste Eintracht-Torwart Lukáš Hrádecký eingreifen - dann aber gleich doppelt. Zunächst war der Keeper beim Schuss des eingewechselten Andreas Voglsammer zur Stelle (50.), dann behielt der Finne im Strafraum-Gewühl den Überblick und klärte (51.).

Bielefeld wurde in dieser Phase immer stärker, allerdings auch, weil die Frankfurter fast fahrlässig mit den sich bietenden Räumen umgingen. Kaum ein Konter wurde zu Ende gespielt, die Gäste bekamen immer wieder die nötige Zeit, die Abwehr neu zu ordnen. Auch in der Schlussphase stand Hrádecký wiederholt im Mittelpunkt, so klärte er etwa gegen Bielefelds Kapitän Fabian Klos (80.) und Christopher Nöthe (85.).

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