05.03.2017 12:45 Uhr

"Wenger raus!" Reds befeuern Gunners-Krise

Arsène Wenger steht bei Arsenal unter Druck
Arsène Wenger steht bei Arsenal unter Druck

Die Fans im Stadion forderten auf einem Spruchband "Wenger raus", die Medien beschworen bereits das Ende einer Ära herauf: Arsène Wenger ist nach dem 1:3 (0:2) bei Jürgen Klopps FC Liverpool noch stärker unter Druck geraten. Seinem Team wird für das Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag (20:45 Uhr) in der Champions League gegen Bayern München wenig zugetraut.

"Nach zwei würdigen Jahrzehnten winken wir zum langen Abschied von Arsène Wenger", schrieb der "Daily Mirror". Der Franzose steckt im größten Tief seit seinem Dienstantritt im Jahr 1996. In der Liga stürzten die Gunners durch die Niederlage in Liverpool ohne den grippekranken Mesut Özil aus den Top-Vier, in der Königsklasse droht nach dem 1:5 in München zum siebten Mal in Folge das Aus im Achtelfinale. Fortschritt sieht anders aus.

Gegen Liverpool unterlief Wenger zudem ein Kardinalfehler. Der Teammanager ließ seinen chilenischen Stürmer-Star Alexis Sánchez zunächst auf der Bank schmoren und brachte in Olivier Giroud sowie Danny Welbeck zwei kopfballstarke Offensivkräfte. Die Strategie blieb jedoch ohne Wirkung, die Reds gingen verdient mit 2:0 in die Halbzeit.

Keown versteht Wenger nicht

"Ich kann Wengers Entscheidung nicht verstehen. Alexis Sánchez ist ihr bester Spieler", schrieb "Sportsmail"-Experte und Arsenal-Ikone Martin Keown über den 17-maligen Torschützen. Mit der Hereinnahme von Sánchez nach dem Wechsel wurde Arsenal stärker und verkürzte durch Welbeck (57.) auf 1:2. Georginio Wijnaldum (90.+1) stellte jedoch in der Schlussphase den alten Abstand wieder her.

Wenger bedauerte seinen Fehler nach dem Abpfiff nicht. "Ich bereue nichts, außer, dass wie verloren haben", sagte der 67-Jährige fast schon trotzig und meinte: "Ich bezweifle ja nicht, dass Alexis Sánchez ein guter Spieler ist. Ich habe ihn geholt, er hat sich hier gut entwickelt. Es war eine schwere Entscheidung, ihn draußen zu lassen, aber am Ende muss man dazu stehen."

Klopp gestand ein, dass er Sánchez von Beginn an erwartet hätte, irritiert sei er aber deshalb nicht gewesen. "In 17 Jahren als Trainer kann mich eine Aufstellung nicht mehr überraschen", sagte der frühere Trainer von Mainz 05 und Borussia Dortmund.

Klopp: "Eine unserer besten Leistungen"

Klopps Reds fielen sich nach dem Spiel zufrieden in die Arme und haben durch den Big Point nach vorheriger Talfahrt die Champions-League-Teilnahme wieder im Blick. Liverpool zeigte sich von Beginn an extrem engagiert, ging durch den Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (9.) und Sadio Mané (40.) mit 2:0 in Führung und verbesserte seine Bilanz, nachdem der frühere Rekordmeister zuvor nur zwei von zwölf Pflichtspielen gewonnen hatte.

"Es war eine unserer bislang besten Leistungen", meinte Klopp. Nach der schmerzhaften 1:3-Niederlage gegen Meister Leicester habe man sich im Team ausgesprochen und alles analysiert. "Gegen Arsenal hat es viel besser geklappt", sagte ein erleichterter Liverpooler Teammanager, der weiter Verständnis für sein Team forderte: "Die Premier League ist wie eine Achterbahn. Es kann nicht nur immer bergauf gehen."

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