11.03.2017 09:33 Uhr

Sturms Atik genießt seine Freiheiten

Baris Atik kam von Hoffenheim zu Sturm
Baris Atik kam von Hoffenheim zu Sturm

Die Hoffnungen von Sturm Graz im Bundesliga-Schlager am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) vor eigenem Publikum gegen Rapid ruhen auf einem Spieler, der bis vor wenigen Monaten noch vorwiegend in der vierthöchsten deutschen Spielklasse tätig war. Barış Atik kam im Winter von der zweiten Mannschaft Hoffenheims zu den Schwarz-Weißen, bei denen er auf Anhieb sein Talent unter Beweis stellte.

Vor allem beim Heim-3:0 vor einer Woche gegen den SCR Altach wusste der 22-Jährige zu überzeugen. Dabei sieht sich der deutsch-türkische Doppelstaatsbürger, der nicht nur wegen seines Spielstils an Ex-Sturm-Profi Donis Avdijaj erinnert, noch gar nicht in Top-Verfassung. "Es ist definitiv eine Steigerung möglich. Ich hatte gegen Altach ein paar Fehler drin, die will ich gegen Rapid abstellen", sagte Atik.

Der Leihspieler erhält von Coach Franco Foda im Spiel nach vorne viele Freiheiten und verstand sie vor allem gegen Altach zu nutzen. Egal, ob er von der Seite oder als hängende Spitze kam - wenn Atik am Ball war, gab es für Altach Probleme.

Der quirlige und technisch beschlagene "Freigeist" lässt sich nicht in ein taktisches Schema pressen und ist gerade deshalb für den Gegner schwer auszurechnen. "Man braucht Spieler, die sich etwas trauen, etwas anderes probieren", erklärte Atik.

Doch gerade diese Spielertypen werden in Zeiten, in denen sich Kicker tunlichst dem Kollektiv unterordnen sollten, immer mehr zur aussterbenden Gattung. "Bei den absoluten Top-Vereinen in Europa gibt es sie noch, bei den meisten Vereinen praktisch nicht mehr. Die Clubs wollen eben, dass sich jeder an Regeln hält", meinte Atik.

Österreich als Sprungbrett

Bei Foda hingegen bekommt der ehemalige türkische Nachwuchs-Teamspieler jene Freiheiten, die er benötigt. "Er hat auch eine wichtige Rolle dabei gespielt, dass ich überhaupt zu Sturm gekommen bin." Atiks Leihvertrag in Graz läuft mit Saisonende aus, ein längerer Verbleib ist nicht ausgeschlossen. Dennoch macht der Offensivspieler kein Hehl daraus, wo er langfristig seine Zukunft sieht: "Jeder Fußballer der Welt will in einer der Top-Ligen wie zum Beispiel Deutschland spielen."

Im deutschen Oberhaus brachte es Atik bisher ebenso auf drei Einsätze wie in Österreichs höchster Liga. Gewisse Unterschiede seien offensichtlich. "Der Ball läuft in der deutschen Bundesliga schneller, es werden weniger Fehler gemacht, und wenn, dann werden sie schneller bestraft."

Auch in punkto Stadion-Infrastruktur und Publikumsinteresse sei Österreich mit Deutschland nicht zu vergleichen, so Atik. Dennoch sollte sich die rot-weiß-rote Bundesliga den großen Nachbarn zum Vorbild nehmen, obwohl Deutschland mit der zehnfachen Einwohnerzahl über ganz andere Möglichkeiten verfüge. "Man orientiert sich ja auch als Fußballer an den Besten der Welt", betonte Atik.

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