11.03.2017 19:10 Uhr

Frings-Ansage: "Hier gibt sich keiner auf"

Torsten Frings ist von seiner Mannschaft überzeugt
Torsten Frings ist von seiner Mannschaft überzeugt

Nach dem vierten Saisonsieg war die Erleichterung beim Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 gewaltig. Das 2:1 gegen den FSV Mainz 05 ermutigte Spieler und Trainer für die bevorstehenden Aufgaben - an ein neues Wunder glaubten aber (vorerst) nur die Fans.

Die Fans beschworen schon das nächste "Lilien-Wunder", die Spieler schöpften neuen Mut - und sogar Oberpessimist Torsten Frings äußerste sich zuversichtlicher als zuletzt. "Hier gibt sich definitiv keiner auf", sagte der Trainer von Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 nach dem 2:1 (2:1)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05: "Die Tabelle sieht zwar immer noch beschissen aus, und wir müssen einen Berg besteigen, der höher ist als der Mount Everest. Aber wir wissen jetzt, dass wir gewinnen können."

Dies hatten die Südhessen zuletzt viel zu selten getan, trotz teilweise ansprechender Leistungen ging Darmstadt vor der Partie am Samstag nur einmal in 15 Versuchen als Sieger vom Platz. Der Abstand zum rettenden Ufer ist daher auch nach dem hart erkämpften vierten Saisonsieg noch immer respektabel, aber das störte im seltenen Glücksmoment wirklich niemanden.

"Wir haben bis zum Umfallen gekämpft"

"Der Sieg gibt uns Kraft für die nächsten Wochen", sagte Stürmer Sven Schipplock, der in der zweiten Halbzeit eine Großchance ausgelassen und die mögliche Vorentscheidung verpasst hatte. So blieb es nach den Treffern von Aytaç Sulu (5.) und Sidney Sam (12.), der schnellsten Darmstädter Zwei-Tore-Führung der Bundesliga-Historie, und dem Mainzer Anschluss durch Robin Quaison (45.+3) bis zum Schluss spannend. "Wir haben bis zum Umfallen gekämpft und uns endlich belohnt. Das tut gut", sagte Kapitän Sulu.

Seine Mannschaft hielt dem Druck sogar nach dem Platzverweis von Mario Vrančić (59.) stand, der mit Gelb-Rot vom Feld geschickt worden war. Erst als der Mainzer Stefan Bell (89.) ebenfalls die Ampelkarte sah, war die numerische Gleichheit wiederhergestellt.

Frings: Frage der Zeit bis zum Auswärtspunkt

Dementsprechend groß waren Erleichterung und Genugtuung, als sich die spielerische Überlegenheit der Darmstädter auf dem Platz nach langer Zeit auch auf der Anzeigetafel niederschlug. "Es freut mich für die Jungs", sagte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch. Und Mittelfeldspieler Jérôme Gondorf meinte, dass der Sieg "vor allem für Mentalität und Psyche sehr gut tut".

15 Punkte haben die Darmstädter nun auf der Habenseite - nur 15, weil sie alle daheim geholt und in der Fremde bislang noch keinen einzigen Zähler erkämpft haben. Was der Sieg vor 17.400 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor wert ist, wird sich daher erst in der kommenden Woche nach dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg zeigen. Die Niedersachsen gewannen am Samstag überraschend bei RB Leipzig mit 1:0, und dennoch sagte Frings: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch auswärts punkten."

FSV-Coach lobt den Gegner

Grund für die Zuversicht ist in der Tat die von Sam angesprochene "sehr positive Entwicklung", welche die Lilien unter Frings genommen haben. Mittlerweile ist nicht mehr nur Kampf der große Trumpf, Darmstadt überzeugt (phasenweise) auch spielerisch. "Hier wächst etwas", schwärmte sogar der Mainzer Trainer Martin Schmidt.

Der Schweizer muss sich allmählich ebenfalls intensiv mit dem Thema Abstiegskampf befassen, der Blick nach oben ist spätestens nach der Niederlage am Samstag strikt verboten. "Jetzt gilt es, dass wir eine Reaktion zeigen", sagte Schmidt: "Wir müssen das im Heimspiel gegen Schalke wieder hinbiegen."

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