22.03.2017 14:55 Uhr

ÖFB-Dreierkette: Beschlossene Sache?

Aleks Dragović, Martin Hinteregger, Sebastian Prödl - so sieht die neu formierte Abwehr wahrscheinlich aus
Aleks Dragović, Martin Hinteregger, Sebastian Prödl - so sieht die neu formierte Abwehr wahrscheinlich aus

Am Freitagabend (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) startet das österreichische Nationalteam ins Länderspieljahr 2017. In der WM-Qualifikation gegen Moldau will die Mannschaft von Marcel Koller anders auftreten als im verpatzten Vorjahr. Bessere Resultate sollen zu mehr Selbstvertrauen und einer reellen Chance auf Russland 2018 führen. Und was führt zu besseren Resultaten? Eine neue Formation? Alles deutet darauf hin.

Konkret bedeutet das die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette. Bestätigen will das aber keiner. "Das entscheidet der Trainer", meinte Aleksandar Dragović am Mittwoch bei einem Pressetermin im Ernst Happel Stadion – und drehte sich vorsichtshalber zu Medienbetreuerin Susanne Polansky um. Man könnte es als "hab ich eh nichts verraten?" interpretieren.

"Ich bin kein Freund von radikalen Schritten. Da wäre zu viel Positives dabei, das man auf die Seite legen muss", erklärte der gesperrte Kapitän Julian Baumgartlinger. Aber wäre eine Umstellung von Vierer- auf Dreierkette solch ein radikaler Schritt? "Nein. Flexibilität in der Formation ist ja nichts Ungewöhnliches."

Viel Zeit für eine Adaptierung hat das Team nicht. "Zwei Trainings müssen reichen", erklärte Dragović – und fügte ein "falls wir so spielen sollten" hinzu. Das Vormittagstraining wurde dafür jedenfalls schon verwendet. Zur Erinnerung: Damir Canadi versucht Rapid schon seit November (!) die neue Formation beizubringen. Mit bescheidenem Erfolg.

Ganz neu wäre das neue System für das Nationalteam ja nicht. Im Testspiel gegen US Schluein Ilanz und auch im letzten EM-Gruppenspiel gegen Island schickte Koller seine Mannen mit einem 3-5-2 ins Rennen.

Burgstaller sollte sich besser nicht verändert haben

Auf Vereinsebene hat Dragović noch keine Erfahrung mit einer Dreierkette: "Ich persönlich habe noch nie im Verein so gespielt. Für viele von uns ist es aber nichts Neues. Etwa Basti Prödl bei Watford oder Martin Hinteregger damals bei Borussia Mönchengladbach." Aber was konkret wäre der Vorteil einer Umstellung? "Wenn man mit drei Innenverteidigern spielt, können sich andere mehr in die Offensive einbringen", meinte Dragović.

Ganz vorne kann dann Guido Burgstaller, der sich durch die Überform bei Schalke zu seinem Nationalteam-Comeback geschossen hat, profitieren. Hat er sich einem Jahr ÖFB-Absenz verändert? "Ich hoffe nicht. Sonst bekommt er eine am Schädel. Es freut mich, dass er in der Bundesliga Tore schießt. Außer wenn es gegen Leverkusen ist, da muss er dann einen schlechten Tag haben", so Dragović.

Für Marko Arnautović ist die Systemfrage nicht wichtig: "Der Trainer wird uns zeitgerecht mitteilen, in welcher Formation wir spielen. Für mich ist es jedenfalls ein Spiel elf gegen elf."

Seine tolle Form, die er bei Stoke City Woche für Woche beweist, will er auch ins Nationalteam mitnehmen. "Ich bin eine Maschine, ich fühl mich gut, ich fühl mich fit, ich bin fit, ich bin ready to go. Ich möchte andere mitreißen" Na dann, bitte. Im Spiel elf gegen elf.

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Johannes Sturm

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