22.03.2017 15:11 Uhr

Baumgartlinger: Zuversicht trotz Sperre

Gegen Moldau muss der Mittelfeldspieler pausieren
Gegen Moldau muss der Mittelfeldspieler pausieren

Der Kapitän ist am Freitag (20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) zum Zuschauen verurteilt. Julian Baumgartliner fehlt der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft zum Jahresauftakt in der WM-Qualifikation gegen die Republik Moldau ebenso wie Alessandro Schöpf gesperrt. Der 29-Jährige von Bayer Leverkusen geht dennoch zuversichtlich ins neue Länderspiel-Jahr.

Baumgartlinger ist ein positiver, reflektierter Mensch. "Wir haben die Chance, 2017 zu unserem Jahr zu machen", meinte der Mittelfeldspieler. Teamchef Marcel Koller habe das Jahr zwar nicht als Neustart ausgerufen. "Aber es ist der Beginn eines Jahres, das sehr positiv für uns werden kann."

Bei der erhofften Einleitung der Trendwende gegen die Moldauer sitzt Baumgartlinger auf der Tribüne, weil er im Herbst gegen Serbien (2:3) und Irland (0:1) zwei Gelbe Karten gesehen hat - schwierig, in einer so wichtigen Situation. "Ich bin jemand, der sehr gerne arbeitet", sagte der Salzburger. "Aber ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft."

Gerade in schwierigen Zeiten will er seine Qualitäten einbringen. Koller hatte ihn im Sommer nach der verpatzten EM in Frankreich als Nachfolger für den aus dem Nationalteam zurückgetretenen Christian Fuchs zum Kapitän gemacht. Seither ist der langjährige Deutschland-Legionär, seit Jänner Vater einer Tochter, so etwas wie der verlängerte Arm des Teamchefs.

"Gerade jetzt ist Kommunikation sehr wichtig", meinte Baumgartlinger. "Ich versuche, viel mit den Neuen zu sprechen, ihnen auch unsere Philosophie näherzubringen." Rechtsverteidiger Stefan Lainer und Torhüter Daniel Bachmann stehen in diesem Lehrgang erstmals im ÖFB-Aufgebot. Baumgartlinger: "Ich versuche, mich mit Positivität einzubringen und mit Energie die Trainingsqualität hochzuhalten."

Systemumstellung wäre kein radikaler Schritt

Ins Mannschaftstraining wollte der Kapitän nach leichten Problemen zu Wochenbeginn erst am Mittwochnachmittag einsteigen. Für seinen 54. Länderspiel-Einsatz wird er sich bis zum Test am Dienstag in Innsbruck gegen Finnland gedulden müssen. An seiner Stelle dürfte gegen die Moldauer der beim deutschen Tabellenzweiten RB Leipzig gesetzte Stefan Ilsanker im defensiven Mittelfeld beginnen.

Ob des schwierigen Jahres 2016 alles Bisherige infrage zu stellen, hält Baumgartlinger für keine gute Idee. "Ich bin kein Freund von radikalen Schritten", betonte der ÖFB-Leithammel, der unter Neo-Trainer Tayfun Korkut auch in Leverkusen wieder zum Stammspieler avanciert ist. "Es war trotzdem noch viel Gutes dabei. Nach der EURO haben wir viel geredet und analysiert."

Im ersten Länderspiel des neuen Jahres überlegt Koller die Umstellung auf ein 3-5-2-System. "Flexibilität in der Aufstellung ist nichts Radikales, das ist gängig", begrüßte Baumgartlinger die Weiterentwicklung. Der Führungsspieler wünscht sich vorausschauendes Denken - auch in der Aufarbeitung des Jahres 2016. "Es geht um Kleinigkeiten, die wir versucht haben, im Herbst zu reflektieren."
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Die Situation in der WM-Quali-Gruppe D sieht Baumgartlinger trotz nur vier Zählern aus vier Spielen noch lange nicht aussichtslos. "Es ist relativ ausgeglichen, wenn man sieht, wie knapp die Abstände sind, und wie knapp die bisherigen Spiele waren." Gegen Moldau müssen aber drei Punkte her. "Sonst ist alles hinfällig. Gegen solche Gegner wird es wichtig, sehr effizient und effektiv zu sein." Auch ohne Baumgartlinger.

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apa

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