23.03.2017 13:10 Uhr

Werner-Debüt: Verletzt und ausgepfiffen

Timo Werners DFB-Debüt war durchwachsen
Timo Werners DFB-Debüt war durchwachsen

Verletzt und ausgepfiffen: Das Debüt von Timo Werner in der Nationalmannschaft hätte besser laufen können.

Die große Bühne Nationalmannschaft verließ Timo Werner durch die Hintertür. Der Stürmer reiste mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel am Donnerstag von der Sportschule Kaiserau zurück nach Leipzig, damit fällt er auch für das WM-Qualifikationsspiel am Sonntag (18:00 Uhr) in Aserbaidschan aus. Die Bilanz des 87. Debütanten der Ära Joachim Löw fällt nach dem ersten Auftritt im Trikot des Weltmeisters enttäuschend aus: unauffällig, verletzt, ausgepfiffen.

"Es war schwer für ihn", sagte Teammanager Oliver Bierhoff nach dem mäßigen Einstand des besten deutschen Torschützen der Bundesliga (14 Treffer) beim schmeichelhaften 1:0 (0:0) im Länderspiel-Klassiker gegen England in Dortmund. Wiederkommen will Werner aber auf jeden Fall: "Es war ein tolles erstes Spiel und hat mir großen Spaß gemacht."

Bemüht, aber übereifrig

Der 21-Jährige war zwar bemüht und ging weite Wege, ihm fehlte aber die Bindung zum Spiel. Der Shooting-Star der Liga versuchte immer wieder, seine Schnelligkeit einzusetzen, doch er wirkte dabei ein wenig übereifrig und strahlte keine Torgefahr aus.

"Wir haben mit drei Stürmern begonnen und sind ein bisschen abgegangen von dem, was wir uns vorgestellt haben. Deshalb war es nicht einfach mit der Raumaufteilung, die Läufe in die Tiefe waren so nicht abgestimmt, unsere Stürmer standen zu oft mit dem Rücken zum Tor und konnten wenig angespielt werden", sagte Bundestrainer Löw, der Werner aber eine "engagierte Leistung" bescheinigte.

Pfiffe bei der Auswechslung

Nach 77 Minuten musste Werner seinen Platz für Thomas Müller räumen. Die Pfiffe des Dortmunder Publikums beim Abgang des RB-Stürmers schmerzten vielleicht noch mehr als der Oberschenkel. Die aufmunternden Worte seiner Teamkollegen taten hingegen gut.

"Timo ist unheimlich explosiv, er will lernen. Er bringt unheimlich viel mit. Er kann auch zukünftig dabei sein. Er ist sehr angenehm. Ich habe einen sehr guten Eindruck von ihm", sagte Toni Kroos, während Mats Hummels den neuen Mitspieler als "ruhigen, bescheidenen Jungen" beschrieb, der "viel Gas im Training" gibt.

Löw: "Potenzial zur Weltklasse"

Auch wenn bei seinem Debüt viele Wünsche offen blieben, wird sich Werner davon nicht von seinem erfolgreichen Weg abbringen lassen. Rückschläge ist Werner gewohnt: Sei es der Abstieg mit dem VfB Stuttgart in der vergangenen Saison, seien es die Beschimpfungen nach seiner Schwalbe im Spiel gegen Schalke 04. Werner hat das abgeschüttelt. "Ich habe eine negative Seite des Fußballs erlebt", berichtete er, "aber ich wusste, dass es wieder besser wird."

Das wurde es. Und auch in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes kann er eine erfolgreiche Zukunft haben. Löw bescheinigte ihm das "Potenzial zur Weltklasse". Das will Werner bald auch auf der großen Bühne Nationalmannschaft zeigen: "Hoffentlich darf ich noch oft wiederkommen."

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