26.03.2017 16:09 Uhr

Prödl gefällt die neue ÖFB-Dreierkette

Abwehrchef Prödl fühlt sich mit seiner neuen Aufgabe wohl
Abwehrchef Prödl fühlt sich mit seiner neuen Aufgabe wohl

Sebastian Prödl hat wieder seinen Platz im österreichischen Nationalteam gefunden. Der England-Legionär organisierte in der WM-Qualifikation gegen die Republik Moldau (2:0) Österreichs defensive Dreierkette. Prödl fühlt sich wohl im neuen Spielsystem, das Teamchef Marcel Koller als Alternative etablieren möchte - und daher auch am Dienstag in Innsbruck gegen Finnland testen dürfte.

"Mich hat es wieder an Land gespült", sagte Prödl am Sonntag bei einem ÖFB-Medientermin in Wien über die neue Formation. "Es gibt auch mir persönlich Motivation, dass es wieder einen Platz für mich gibt." Davor waren dem Steirer im Herbst in der Innenverteidigung Aleksandar Dragovic und Martin Hinteregger vorgezogen worden. Im Zentrum der Dreierkette wird er von dem Duo flankiert.
>> ÖFB-Team hält WM-Hoffnung am Leben

In der ÖFB-Defensive hat Prödl die meiste Erfahrung mit dem neuen System, mitunter wird es auch bei seinem Club Watford praktiziert. In der Mitte einer Dreierkette fühle er sich wohler als auf der Seite. "Ich glaube schon, dass ich das organisieren kann", erklärte der 29-Jährige. Und Organisation bzw. Kommunikation seien wichtig, zumal einer der drei Innenverteidiger immer den Raum absichern müsse.

Prödl sieht im ÖFB-Team Verbesserungsbedarf

Vor dem Moldau-Spiel wurde das 3-4-3 nur in zwei Trainings eingeübt. "Das erlernt sich nicht in drei Tagen", betonte Prödl. "Gegen große Gegner hätten wir so schon noch Probleme." Daher sollte man sich auch nicht auf die Dreierkette versteifen. "Aber es ist ein gutes System, vor allem gegen eine Viererkette, weil du den Gegner zum Nachdenken bringst, wie er was verteidigt."
>> Das neue ÖFB-System am Prüfstand

Für die Zukunft sei das System keinesfalls in Stein gemeißelt. "Es ist noch viel zu tun. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Taktikschulung", meinte Prödl. "Der Fußball wird immer komplexer." Gegen Finnland bietet sich aber die Chance zu einem weiteren Versuch. "Ein Testspiel ist da, um zu testen", sagte Prödl. Er vermutete, dass die Dreierkette zumindest 45 oder 60 Minuten zum Einsatz komme. "Es ist ein Gedanken des Teamchefs, das weiterzuentwickeln."

Gleiches System auch gegen Irland?

Ob das System auch im nächsten WM-Qualifikationsspiel am 11. Juni gegen Irland angewendet wird, ist völlig offen. "Das Spielermaterial ist definitiv vorhanden dafür", meinte Prödl. Allerdings müsse die Seite gegen die Iren auch über einen längeren Zeitraum zugemacht werden. Gegen Moldau waren die äußeren Mittelfeldspieler Valentino Lazaro und David Alaba in der Defensive wenig gefordert.

Das 2:0 gegen die Moldauer habe das Team laut Prödl trotz der späten Tore nicht als Zittersieg empfunden. Der 61-fache Internationale (4 Tore) glaubt an die Qualitäten der Mannschaft. "Wir haben 2016 ein bisschen verpennt. Dass wir es drauf haben, wissen wir alle." Es liege nur an der Mannschaft und ihren Leistungen, auch das Publikum wieder mehr zu begeistern. Für den Test gegen Finnland waren bis Sonntag knapp 11.000 Karten verkauft.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der WM-Qualifikation

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten