29.03.2017 11:49 Uhr

ÖFB-Debütanten erhöhen Leistungsdruck

Florian Grillitsch gab gegen Finnland sein A-Teamdebüt
Florian Grillitsch gab gegen Finnland sein A-Teamdebüt

Zum Abschluss des bei weitem nicht sorgenfreien Lehrgangs konnte Österreichs Teamchef Marcel Koller was seine Debütanten anbelangt ein positives Resümee ziehen. 

"Sie haben das ganz gut gemacht", sagte ÖFB-Teamchef Marcel Koller bei der Nachbetrachtung am Mittwoch in Innsbruck. Beim 2:0 gegen Moldau setzte der Schweizer noch auf weitgehend bewährte Kräfte oder im Fall von Tormann Heinz Lindner und Mittelstürmer Guido Burgstaller auf Spieler, die seine viel zitierten Ideen bereits kannten.

Beim freundschaftlichen Test gegen Finnland drängte sich die Gelegenheit, Teamneulingen nach einem über eine Woche dauernden Lehrgang zum Debüt zu verhelfen, regelrecht auf. Salzburgs Stefan Lainer wurde gegen die Finnen ebenso wie der erst nach dem Ausfall von Julian Baumgartlinger nachnominierte Florian Grillitsch zur Pause eingewechselt. Damit steht fest: In einigen Jahren wird das enttäuschende 1:1 nicht nur verdrängt und vergessen sein, sondern zumindest von diesen beiden Spielern in stolzer Erinnerung gehalten werden.

Österreich zeigte sich nach dem Seitenwechsel gegen Finnland von einer besseren Seite. Beide ÖFB-Debütanten lieferten dazu einen soliden Beitrag. Florian Grillitsch, der im Sommer von Werder Bremen zu 1899 Hoffenheim wechselt, darf sich sogar anrechnen lassen, gemeinsam mit Marko Arnautović für augenscheinlich mehr Schwung am Innsbrucker Tivoli gesorgt zu haben.

"Sie waren ja schon längere Zeit auf Abruf", erinnerte Marcel Koller daran, dass er sie schon länger auf dem Radar hatte. Im Fall von Stefan Lainer hatte der Teamchef bei der Bekanntgabe seines Kader durchaus überrascht. Der Salzburg-Youngster verdrängte Florian Klein aus dem Nationalteam. Erstmals unter Koller wurde einer Stammkraft die fehlende Spielpraxis wirklich zum Verhängnis. "Mehr Biss und Leidenschaft, er hat es sich verdient, sich präsentieren zu dürfen", so Koller damals.

Erfreut zeigte sich Marcel Koller über das gezeigt: "Schön, wenn sie es umsetzen können und nicht nervös sind." Der positive Nebeneffekt für den Teamchef liegt auf der Hand. "Die Konkurrenz ist gewachsen. Die gestandenen Spieler können sich nicht zurücklehnen, müssen ihre Leistungen bringen. Auch im Klub." Für das Team sei das jedenfalls gut.

Tormann-Frage ungelöst

Zwei weitere Einberufene warteten vergeblich auf ihren Einstand. Die ehemaligen U21-Torhüter Daniel Bachmann und Markus Kuster kamen über Trainingseinheiten mit Teamtormanntrainer Klaus Lindenberger nicht hinaus. Dass Heinz Lindner im Spiel gegen Moldau das ÖFB-Tor hüten sollte, war eine medizinische Entscheidung. Sein Konkurrent gab nach wochenlangen Problemen mit dem Hüftbeuger wegen Magen-Darm-Problemen w.o. und reiste noch vor dem Finnland-Spiel ab, Kuster an.

Gegen die Skandinavier ging es für Lindner um Spielpraxis. Die unglückliche Figur beim Ausgleichstreffer zeigte deren Notwendigkeit auf. Wenn die eigenen Defensive nicht über die Rolle des Begleitschutzes hinauskommt, muss ein Keeper besonders auf der Hut sein. Da kann der Ball noch so oft aufspringen.

Laut Koller sei sich Lindner seiner Situation bewusst. Der Vertrag bei Eintracht Frankfurt läuft im Sommer aus. Ein Abschied wurde sowohl von Sportdirektor Fredi Bobic als auch von Heinz Lindner selbst bereits in den Raum gestellt. "Man muss sehen, was dann möglich ist", brachte es Koller auf den Punkt. Welche Angebote liegen vor? Sagen auch Klub, Liga und Land Heinz Lindner zu? Egal welche Entscheidung der 26-Jährige trifft, indirekt entscheidet er damit auch die Tormannfrage im ÖFB-Team.

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red

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