19.04.2017 22:40 Uhr

AS Monaco schaltet Dortmund aus

AS Monaco machte zuhause gegen Dortmund alles klar
AS Monaco machte zuhause gegen Dortmund alles klar

Aus der Traum: Borussia Dortmund ist trotz "Einpeitscher" Marc Bartra in einem vom Bombenanschlag auf den Teambus überschatteten Viertelfinale der Champions League gegen AS Monaco gescheitert. Der BVB unterlag am Mittwochabend im 100. Auftritt in der "Königsklasse" im Rückspiel im Fürstentum 1:3, bereits das Hinspiel hatte der deutsche Vizemeister keine 24 Stunden nach dem Attentat 2:3 verloren.

Damit steht erstmals seit acht Jahren kein Verein aus der deutschen Bundesliga im Semifinale der Champions League. Dortmund hatte zuletzt 2013 das Halbfinale erreicht.

Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Marco Reus (48.) zum 1:2 war viel zu wenig. Monaco träumt indes nach den Toren von Kylian Mbappé (3.), Radamel Falcao (17.) und Valère Germain (81.) vom zweiten Finaleinzug in der Champions League nach 2004.
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"Vor allem in den ersten 25 Minuten hatten wir keine Zuordnung bei den Flanken. Dann hatten wir vorne ein paar gefährliche Situationen. Wenn der Ball dann reingeht, läuft das Spiel vielleicht ein bisschen anders", sagte Reus nach der Partie.

Zum Hinspiel und den Ereignissen um die Partie sagte der deutsche Nationalspieler: "Das macht eine Menge aus, natürlich ist das so. Aber wir hatten auch ganz normal die Chance weiterzukommen." Der BVB hatte zur Unterstützung extra den bei dem Anschlag an Arm und Hand verletzten Bartra einfliegen lassen. Der Spanier richtete vor dem Anpfiff einige Worte an die Mannschaft. "Marc bekommt heute die letzte halbe Minute in der Kabine. Mal sehen, was er daraus macht", verriet Chefcoach Thomas Tuchel vor dem Spiel.

Überraschungen beim BVB

Seine Mannschaft hatte der BVB-Trainer mit einigen Überraschungen auf den Rasen des Stade Louis II geschickt. Kapitän Marcel Schmelzer und Ousmane Dembélé saßen nur auf der Bank, für sie rückten der länger verletzte Erik Durm und Europameister Raphaël Guerreiro in die in einem 3-4-2-1-System angeordnete Startformation.

Für Verärgerung bei Tuchel sorgte vor Spielbeginn das Verhalten der Polizei. Diese hinderte den BVB-Mannschaftsbus ohne Angaben von Gründen an der Abfahrt zum Stadion. "Wir wussten nicht, was los war. Diese Viertelstunde sorgt dafür, dass wir nicht an Fußball denken konnten, obwohl wir eigentlich gut auf das Spiel vorbereitet waren", sagte Tuchel.
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Haarsträubende Fehler in der Anfangsphase

Als die Begegnung mit fünf Minuten Verspätung begann, leisteten sich die Gäste in der Anfangsphase haarsträubende Fehler. Durm ließ Benjamin Mendy laufen, auch Łukasz Piszczek griff den Außenverteidiger nicht an und dessen Schuss ließ Torhüter Roman Bürki vor die Füße von Mbappé prallen, der aus kurzer Distanz einschob. Das erst 18 Jahre alte französische Wunderkind hatte schon im Hinspiel doppelt getroffen.

Nach dem Gegentor musste der BVB mindestens drei Treffer erzielen - und gegen die nicht immer sattelfeste Abwehr der Gastgeber ergaben sich Chancen. Reus scheiterte an Torhüter Danijel Subašić (10.), dazu setzte Nuri Şahin einen Freistoß an die Innenstange (14.).

Joker kontert Dortmund aus

Doch gegen die offensivstarken Monegassen, die in der französischen Ligue 1 in 32 Spielen bemerkenswerte 90 Tore erzielt haben, offenbarte auch die BVB-Defensive große Probleme.

Beim zweiten Gegentreffer durch Falcao ließ Matthias Ginter den Star-Stürmer der Gastgeber unbedrängt per Kopf verwerten. Tuchel hatte genug gesehen und korrigierte nach 27 Minuten seine Aufstellung. Für den schwachen Durm kam Dembélé, das System wechselte in ein 4-2-3-1.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam Schmelzer für den bis dahin guten Sahin und der BVB zum Anschlusstreffer. Eine schöne Vorarbeit von Dembélé verwertete Reus. Dortmund bewies Moral und spielte beherzt nach vorne. Monaco blieb bei den Kontern aber stets gefährlich, Germain überwand 22 Sekunden nach seiner Einwechslung Bürki zum 3:1. Am Ende blieb für Borussia Dortmund eine klar Niederlage und das Aus, weit schmerzlicher werden im Rückblick aber die Geschehnisse vor dem Hinspiel sein.

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red

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