24.04.2017 22:10 Uhr

"Wahnsinn" - Salzburgs Rasen-Party exklusiv

Es gab kein Halten mehr
Es gab kein Halten mehr

Da ist das Ding. RB Salzburg hat am Montag in Nyon mit einem 2:1-Sieg gegen Benfica die UEFA Youth League, das wichtigste Nachwuchs-Vereinsturnier Europas, wahrscheinlich sogar der Welt gewonnen. "Das ist unglaublich", stammelte Siegtorschütze Alexander Schmidt auf dem Rasen. "Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich kann es gar nicht glauben", strahlte auch Hannes Wolf.

weltfussball war mittendrin am Rasen. Als einziges Medium Österreichs.

"Ja, jetzt sind wir die ersten österreichischen Europacup-Sieger, klingt gut", meinte Salzburg-Trainer Marco Rose, der mit zwei Einwechslungen nach Maß der Man of the Match war. "Er hat mir gesagt, dass ich treffen werde", erzählte Schmidt nach dem Spiel. Auch Patson Daka kam von der Bank.

"Was wir jetzt als kleine Österreicher geschafft haben, ist schwer in Worte zu fassen", sagte Hannes Wolf, der mit zwei Assists ebenso einen großen Anteil hatte. "Der Eckball zum Ausgleich ist für mich in 'slow motion' abgelaufen", meinte der Steirer, der bekennender GAK-Anhänger ist. "Patson ist da drei Meter in der Luft gestanden. Wahnsinn", jubelte auch Kapitän Sandro Ingolitsch.

Indes gab es für die "Jungbullen" Glückwünsche von höchster Stelle. Sogar der Bundespräsident gratulierte!

Die Oma steht noch

"Europacupsieger. Das klingt sehr gut, aber es steckt noch viel mehr dahinter, als nur die Bezeichung", brüllte Luca Meisl noch am Rasen ins Mikrofon. Der Abwehrspieler war nach dem Abpfiff sogar doppelt erleichtert: "Meine Eltern sind da, auch meine Oma ist gekommen. Sie fiebert immer extrem mit. Ich bin froh, dass sie noch steht."

Nach dem zweiten Treffer wollte die Zeit nicht schnell genug vergehen. "Pfeif ab, pfeif endlich ab", bettelte Wolf. Ingolitsch, der nach einem taktischen Foul in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah, kam auch ins Zittern: "Das war mein erster Ausschluss überhaupt. Aber der ist mir sowas von wurscht."

Nachdem der Schiedsrichter zum letzten Mal in die Pfeife blies, gab es kein Halten mehr. "Da bist du einfach nur leer. Auch beim Stemmen der Trophäe denkst du an nichts", so Kapitän Ingolitsch. Eines wusste er aber schon: "Die Medaille trag ich jetzt noch längere Zeit um den Hals, soviel steht fest."

Eine kleinere Verletztenmeldung gab es beim Jubeln noch. Alexander Schmidt rannen die Tränen in Strömen runter. Aber nicht nur aus Freude: "Irgendein Fan ist mir mit einer Flagge ins Auge gefahren." Ein Opfer für die Partygötter.

"Alkohol trinke ich keinen, aber ich werde schon irgendetwas zum Trinken finden", grinste Wolf. "Gratulation an Salzburg. Wir waren das bessere Team, zwei Situationen haben leider entschieden", gab Benfica-Trainer João Tralhão zerknirscht zu Protokoll. "Ich weiß nicht, welches Spiel er gesehen hat. Aber das ist mir ja auch egal", lachte Meisl beim anschließenden Dinner in der UEFA-Zentrale. Recht hat er.

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Johannes Sturm, weltfussball.at aus Nyon/Schweiz

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