26.04.2017 09:15 Uhr

Rapid-Führung für Müller "stillos"

Der Abschied von Ex-Sportchef Andreas Müller kostete Rapid nicht nur viel Geld
Der Abschied von Ex-Sportchef Andreas Müller kostete Rapid nicht nur viel Geld

Ex-Sportchef Andreas Müller lässt den Vorwurf der Lüge nicht auf sich sitzen und bezeichnet gegenüber der "Kronen Zeitung" die Rapid-Führung rund um Präsident Michael Krammer und Geschäftsführer Christoph Peschek als "stillos".

"Andreas Müller lügt." Einen härteren Vorwurf gibt es nicht. Noch dazu klagbar. Rapid-Boss Krammer lehnte sich gegenüber der "Kronen Zeitung" extrem weit aus dem Fenster. Ob man sich bald vor Gericht wieder sieht? Wird sich zeigen.

Kein Wunder aber, dass "Lügner" Müller zum Telefon griff und bei der "Kronen Zeitung" nachfragte: "Hat er das wirklich gesagt?" Ja. Hat er. Er ist Michael Krammer. Der sich zuletzt auch mit den Rapid-Legenden Hans Krankl und Ernst Dokupil in eine mediale Schlammschlacht verwickelt hatte.

34 Punkte hinter Platz eins, nur sieben Zähler vor dem Letzten. Abstiegsgefährdet. In den letzten elf Bundesliga-Spielen nur ein Sieg: Die sportliche Bilanz des SK Rapid in der Saison 2016/17 unter Führung des ehemaligen Bundesheer-Offiziers.

Drohungen, Schadenersatzklage und fristlose Kündigung

"Diesen Vorwurf kann ich nicht auf mir sitzen lassen", nahm Müller (im November in Hütteldorf beurlaubt, mittlerweile auch ausbezahlt) gegenüber der "Kronen Zeitung" Stellung.

"Ich kann alles, was mir der Verein in seiner Stellungnahme vorwirft, widerlegen. Aber es bringt nichts, darauf zu beharren, man sollte es ruhen lassen. Ich will nicht im Dreck wühlen. Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte. Mike Büskens und ich haben uns sauber verabschiedet, die Entscheidung der Beurlaubung akzeptiert. Aber was Rapid dann mit uns gemacht hat, war einfach nur stillos."

Im Winter herrschte laut Müller Aufregung, dass sich Büskens Vertrag bei einer Europacup-Qualifikation über die Meisterschaft bis 2018 verlängern sollte. "Plötzlich bekam mein Anwalt von Rapid ein Schreiben. Mir wurde mit einer Schadenersatzklage gedroht. Weil ich es intern und extern nicht kommuniziert haben soll. Wie bitte? Bei der Büskens-Präsentation stand es sogar auf der Homepage, dass er einen Vertrag bis 2017 mit Option hat. Dass war immer der Wunsch des Vereins, jetzt will keiner mehr etwas davon wissen."

Das Fass zum Überlaufen brachte dann die Causa mit Ex-Coach Mike Büskens. Der damals beurlaubte, aber noch nicht ausbezahlte Ex-Rapid-Trainer wurde im Februar rund um das Schalke-Spiel in der Europa League gegen PAOK Saloniki ins "Sky"-Studio eingeladen. "Er hat zehn Tage lange mehrmals bei Rapid angefragt, ob er den Termin wahrnehmen kann", erzählt Müller. "Aber von Rapid kam nie eine Antwort, keine Reaktion."

Bis - laut Müller - an dem Tag nach seinem TV-Auftritt: "Da wurde Büskens von Rapid plötzlich fristlos gekündigt. Das ist stillos und müssen jetzt die Anwälte regeln." Rapid-Mediendirektor Peter Klinglmüller hatte indes am Dienstag bei der Pressekonferenz vor dem Cup-Halbfinale gegen den LASK folgenden Satz gesprochen: "Es konnte jetzt auch der Dienstvertrag mit Mike Büskens einvernehmlich aufgelöst werden." Ein Kommunikationsdebakel in grün-weiß mit Verlierern auf allen Seiten.

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red

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