29.04.2017 20:40 Uhr

Krisen und Partys: Bayerns Weg zum Titel

Ancelotti wurde in seiner ersten Saison mit Bayern Meister, Lahm zum achten Mal
Ancelotti wurde in seiner ersten Saison mit Bayern Meister, Lahm zum achten Mal

Bayern München hat sich zum 27. Mal die deutsche Meisterschaft gesichert. Es war der fünfte Titel in Folge, womit der deutsche Branchenführer seine Bestmarke aus dem vergangenen Jahr sogar noch steigerte. Eine Chronologie des bisherigen Saisonverlaufs:

11. Juli: Der Italiener Carlo Ancelotti wird als Nachfolger von Trainer Pep Guardiola vorgestellt. "Ich bin kein Magier, nur ein Manager", sagt er. Die Lederhose, die ihm Klubboss Karl-Heinz Rummenigge zum Einstand überreicht, ist ihm viel zu groß.

14. August: Im ersten "Finale" holt Ancelotti den ersten Titel - den Supercup, den Guardiola nie gewann. Das 2:0 bei Rivale Dortmund ist ein erstes Ausrufezeichen. "Die Mannschaft ist schon sehr, sehr stark", sagt Ancelotti.

19. August: Viertligist Jena ist in der ersten DFB-Pokalrunde noch kein Gradmesser - 5:0, Dreierpack von Torjäger Robert Lewandowski. Der meint: "Wir können sicher Vieles besser machen."

26. August: Das tun die Ancelotti-Bayern zum Bundesliga-Auftakt - 6:0 gegen Bremen. Bundestrainer Joachim Löw spricht von einem "Trainingsspiel".

13. September: Auch der Start in die Champions League wird zum Statement - 5:0 gegen Rostov.

28. September: Nach acht Pflichtspielsiegen zum Start setzt es mit dem 0:1 bei Atlético Madrid die erste Niederlage. "Es macht keinen Sinn, ein Drama draus zu machen", sagt Rummenigge. Die geforderte "Reaktion" bleibt aber zunächst aus: 1:1 gegen Köln.

15. Oktober: 2:2 in Frankfurt, Rummenigge tobt: "Das war nicht Bayern München, so kann man nicht auftreten. Das war nicht akzeptabel." Es folgen fünf Pflichtspielsiege.

19. November: Nach dem 1:1 gegen Hoffenheim verspielen die Bayern mit dem 0:1 in Dortmund nach 425 Tagen erstmals wieder die Tabellenführung. "Das ist doch schön für die Liga", findet Kapitän Philipp Lahm.

23. November: 2:3 in Rostov. "Krise ist zu viel gesagt", meint Lahm, Rummenigge attackiert Abwehrchef Jerome Boateng ("back to earth"), der kontert: "Darüber kann ich nur lachen."

26. November: Nach zweieinhalb Jahren kehrt Uli Hoeneß ins Präsidentenamt zurück und spricht von Leipzig als "zweitem Feind" neben Dortmund. Für die Wortwahl entschuldigt er sich später.

10. Dezember: Nach dem 5:0 gegen Wolfsburg und der Rückkehr auf Platz 1 steigt beim Italiener H'ugo's eine feucht-fröhliche Weihnachtsparty.

13. Dezember: Nächster Grund zu feiern - Lewandowski verlängert bis 2021. "Bei diesem Klub habe ich alles, was ich brauche, um meine Träume wahr werden zu lassen", sagt er.

21. Dezember: Beim Showdown in München verweisen die Bayern Herausforderer Leipzig mit 3:0 in die Schranken. "Wir trinken heute Champagner", sagt Rummenigge und schlürft an seinem Veuve Clicquot. Der Wintermeister werde "in freudvoller Erwartung" unterm Weihnachtsbaum sitzen.

10. Januar: Urgestein Holger Badstuber wechselt leihweise zu Schalke 04.

20. Januar: Das 2:1 in Freiburg im ersten Spiel 2017 bedeutet die 22. Herbstmeisterschaft - dank Lewandowskis spätem zweiten Treffer. "Ich hoffe, die Form geht noch nach oben", sagt der Pole.

7. Februar: Nach dem 2:0 im Pokal-Achtelfinale gegen Wolfsburg gibt Kapitän Philipp Lahm sein Karriereende zum Sommer bekannt - trotz Vertrags bis 2018. Den Job als Sportdirektor lehnt er ab.

15. Februar: Nach weiteren dürftigen Leistungen in Liga und Pokal fegen die Bayern den FC Arsenal im Achtelfinale der Champions League 5:1 vom Platz. Auch das Rückspiel (7. März) gewinnen sie 5:1.

18. Februar: Lewandowski trifft nach 95:59 Minuten mit dem spätesten Tor der Bundesliga-Geschichte zum 1:1 in Berlin. Ancelotti wird angespuckt und zeigt den Hertha-Fans seinen Mittelfinger. Strafe: Eine Spende über 5000 Euro.

25. Februar: Das 8:0 gegen den Hamburger SV läutet eine Serie von sieben Pflichtspielsiegen in Serie ein. Lewandowski trifft dreimal, und auch Thomas Müller glänzt endlich wieder. Rummenigge sieht mit dem Frühjahr die "Ancelotti-Zeit" gekommen.

9. März: Wie Lahm macht auch Xabi Alonso im Sommer Schluss. "Lieber früher als zu spät", sagt er.

8. April: Nach dem 0:1 in Hoffenheim demontieren furiose Bayern den BVB mit 4:1. "Wir sind bereit", sagt Ancelotti mit Blick auf das Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid. Lewandowski zerrt sich an der Schulter, tags darauf erleidet Mats Hummels eine Knöchelverletzung.

12. April: Ohne Lewandowski und Hummels verlieren die Bayern nach zwei Toren von Cristiano Ronaldo 1:2 gegen Real. Arturo Vidal verschießt einen Foulelfmeter, Javi Martínez sieht Gelb-Rot.

18. April: Aus in der Königsklasse nach dem 2:4 n.V. in Madrid. Vidal fliegt vom Platz, Ronaldo trifft dreimal - zweimal aus Abseitsposition. "Wir sind beschissen worden", zetert Rummenigge. Manuel Neuer erleidet einen Mittelfußbruch und fällt für den Rest der Saison aus.

22. April: Champions-League-Kater - nur 2:2 gegen Mainz. "Wir sind auch nur Menschen", sagt Müller.

26. April: Im DFB-Pokal-Halbfinale unterliegen die Bayern in der Allianz Arena dem BVB 2:3, vergeben bei einer eigenen 2:1-Führung viele Chancen zur Entscheidung. 

29. April: Drei Runden vor dem Saisonende macht der FC Bayern durch ein 6:0 (3:0) beim VfL Wolfsburg den 27. Meistertitel der Vereinsgeschichte perfekt. Es war die fünfte deutsche Meisterschaft in Folge, dieses Kunststück war in Deutschland noch keinem Klub geglückt. 

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