10.05.2017 14:10 Uhr

Juve ist nach Finaleinzug noch nicht satt

Gigi Buffon hat seinen ersten Champions-League-Titel im Visier
Gigi Buffon hat seinen ersten Champions-League-Titel im Visier

Juventus Turin ist nicht gewankt, AS Monaco hat im ersten Halbfinale der Fußball-Champions-League völlig zurecht den Kürzeren gezogen. Auf das 2:0 in Monaco folgte am Dienstag ein 2:1 in Turin. Italiens Rekordmeister setzt damit seinen Erfolgslauf unter Massimiliano Allegri fort, darf nicht nur vom ersten Triumph in der "Königsklasse" seit 1996, sondern auch weiter von der Triple-Premiere träumen.

"Ich versuche meine Arbeit ruhig und mit Enthusiasmus zu machen, es ist mir nicht wichtig, dass andere sagen, dass ich der Beste bin", sagte Juves Erfolgstrainer. Seine Bilanz spricht für sich. Seit Sommer 2014 als Nachfolger von Antonio Conte im Amt, gab es national zweimal das Double. Auch heuer ist die "Alte Dame" da wieder auf Kurs, in der Liga ist der sechste Titel in Folge zum Greifen nahe, im Cup-Finale wartet Lazio Rom.

Im Kampf um die Champions-League-Krone dürfte sich am 3. Juni in Cardiff Real Madrid rund um Superstar Cristiano Ronaldo in den Weg stellen. Die "Königlichen" gingen am Mittwochabend mit einem 3:0-Vorsprung ins Rückspiel gegen den Lokalrivalen Atletico. Fix ist daher, dass es Juve wie 2015 im Endspiel wieder mit einem spanischen Team zu tun bekommt. Barcelona hatte damals mit 3:1 die Oberhand behalten.

"Das Finale war nicht unser Ziel, das bedeutet nichts, wir wollen gewinnen", sprach Kapitän Gianluigi Buffon Klartext. Der bedeutendste Titel im Europacup fehlt dem 39-Jährigen noch in seiner Trophäensammlung. Neben 2015 hatte er auch 2003 den Kürzeren gezogen. "Ich bin in absoluter Topform, jetzt wollen wir die Chance nutzen. Vor zwei Jahren dachte jeder, das wäre mein letztes Finale gewesen, umso schöner fühlt sich das jetzt an", schilderte der italienische Team-Tormann.

Mandzukic glänzt in ungewohnter Rolle

Seine hohe individuelle Klasse ebnete Juve mit den Weg ins Finale. Kylian Mbappes 1:2 (69.) am Dienstag war der erste Gegentreffer in der laufenden K.o.-Phase. Alleine ist er für das Prunkstück Defensive aber nicht verantwortlich, neben der Abwehr rund um Routinier Giorgio Chiellini arbeitet auch der Rest der Mannschaft vorbildlich nach hinten. Bestes Beispiel dabei ist Mario Mandzukic, der in seiner neuen Rolle als Mittelfeldspieler mit vielen Defensivaufgaben glänzt.

"Mario ist ein Spieler, der einen anderen Motor als die anderen hat. Sein Laufpensum ist unglaublich hoch, er ist taktisch großartig und hat auch eine starke Technik", ist Allegri hochzufrieden. Er hofft sicher auf einen Mandzukic-Treffer im Finale, bei einem Tor des 30-jährigen Kroaten gab es in der Folge nämlich bisher immer auch einen Juve-Sieg. 22 Pflichtspieltore hat Mandzukic nach seinen fast zwei Saisonen auf dem Konto, einer gelang am Dienstag zum 1:0 (33.).

"Er ist ein Topspieler, hat seine Klasse überall in Europa gezeigt, sei es bei Bayern, Atletico oder jetzt bei Juve", betonte Allegri. Das trifft auch auf Dani Alves zu, der ebenfalls großen Anteil am Aufstieg hatte, drei Tore vorbereitete und zudem das 2:0 (44.) am Dienstag erzielte. "Ich treffe nicht sehr oft, deshalb bin ich darüber glücklich", sagte der Brasilianer. Der Plan, dem 34-jährigen Außenverteidiger gegen Monaco eine offensivere Rolle zu geben, ging voll auf.

"Ich bin sehr glücklich darüber, wie die Jungs gespielt haben. Es war nicht einfach, so einen Weg durch die Champions League zu machen", resümierte Allegri. Schon am Sonntag könnten sie wieder jubeln, da könnte im direkten Duell mit Verfolger AS Roma vorzeitig der Serie-A-Titel fixiert werden, allerdings ohne Sami Khedira. Der deutsche Mittelfeldspieler schied nach zehn Minuten mit einer Verletzung im linken Oberschenkel aus.

Beim französischen Tabellenführer Monaco überwog trotz des Ausscheidens das Positive. "Wir sind sehr stolz auf die Spieler, sie haben das Maximum gegeben. Es ist ein gutes Bild, das wir abgegeben haben. Wir verlassen die Champions League erhobenen Hauptes", resümierte Trainer Leonardo Jardim.

Mbappes Treffer war bereits der 150. von Monaco in dieser Saison. "Mein Tor war nutzlos, das ist nur eine Anekdote", konnte sich der 18-Jährige nicht wirklich freuen. Auch, dass das Stürmer-Juwel als jüngster Champions-League-Halbfinal-Torschütze in die Geschichte einging war kein Trost.

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apa

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