19.05.2017 14:17 Uhr

Aufstieg perfekt: Steinhaus pfeift Bundesliga

Steinhaus gehört zu vier Neulingen, die ab 2017/18 in der ersten Liga zum Einsatz kommen
Steinhaus gehört zu vier Neulingen, die ab 2017/18 in der ersten Liga zum Einsatz kommen

Bibiana Steinhaus wird als erste Schiedsrichterin in der deutschen Geschichte künftig Bundesligaspiele leiten.

Die 38-Jährige gehört zu insgesamt vier Neulingen, die von der Saison 2017/18 an in der ersten Liga zum Einsatz kommen werden. Dies hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes am Freitag in Frankfurt beschlossen.

"Es war schon immer mein Traum als Schiedsrichterin, in der Bundesliga aktiv sein zu dürfen. Dass dieser Traum nun wahr werden soll, erfüllt mich natürlich mit großer Freude", kommentierte Steinhaus ihre Nominierung: "Ungläubigkeit, Freude, Glück, Erleichterung, Neugier - es war einfach eine turbulente Achterbahnfahrt der Gefühle".

Neben Steinhaus steigen auch die Zweitliga-Referees Martin Petersen, Sven Jablonski und Sören Storks in die Bundesliga auf. Da in Wolfgang Stark, Günter Perl und Joachim Drees nur drei Referees aus Altersgründen ihre Laufbahn beenden, erhöht sich die Zahl der Bundesliga-Schiedsrichter auf 24.

Grindel hofft auf "Ansporn für viele junge Mädchen"

DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht den Aufstieg von Steinhaus in die Gilde der Bundesliga-Schiedsrichter überaus positiv. "Ich verfolge ihren Weg schon seit vielen Jahren und freue mich persönlich sehr für sie", sagte das Oberhaupt des Deutschen Fußball-Bundes.

Zudem gehe sein "Kompliment aber auch an die Schiedsrichterkommission, die mit ihrer Entscheidung zeigt, dass sich konsequente Arbeit und konstant gute Leistungen im Schiedsrichterbereich auszahlen, unabhängig vom Geschlecht". Er hoffe, sagte Grindel, dass Steinhaus' Karriere "ein Ansporn für viele junge Mädchen in unserem Land ist, ihr nachzueifern".

Für Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich steht die Klasse der Unparteiischen außer Frage. "Wir haben stets betont, dass es bei der Bewertung unserer Schiedsrichter vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, um konstant gute Spielleitungen über mehrere Spielzeiten geht", sagte Fröhlich. "Als Schiedsrichterin hat sie einen besonderen und sehr erfolgreichen Stil der Spielleitung, der von Spielern, Trainern und Vereinsverantwortlichen gleichermaßen respektiert wird".

Gehaltserhöhung für Bundesliga-Referees

Zeitgleich wurde bekannt, dass die Schiedsrichter in der Bundesliga künftig deutlich höhere Honorare kassieren. Ab der Saison 2017/18 gibt es für einen Einsatz 5000 Euro statt bisher 3800 Euro.

Die Assistenten erhalten 2500 Euro und damit 500 Euro mehr. Die 4. Offiziellen werden mit 1250 Euro honoriert. Bislang erhielten sie 1000 Euro. "Diese Aufstockung versetzt uns noch stärker in die Lage, unsere nicht immer leichte Aufgabe im internationalen und nationalen Elitebereich noch professioneller, flexibler und unabhängiger erfüllen zu können", sagte Aktivensprecher Manuel Gräfe in einer DFB-Mitteilung.

Auch die Grundgehälter steigen. Die sechs FIFA-Schiedsrichter der ersten Kategorie ("First class") bekommen in der neuen Saison 79 000 Euro (bislang 75 000 Euro). Die weiteren FIFA-Schiedsrichter und die Unparteiischen, die länger als fünf Jahre in der Bundesliga aktiv sind, erhalten 69 000 Euro (65 000 Euro). Alle weiteren Referees verdienen 59 000 Euro statt bisher 55 000 Euro. In der Saison 2018/19 werden alle Honorare noch einmal um jeweils 1000 Euro angehoben.

Der finanzielle Mehraufwand beläuft sich in den kommenden zwei Spielzeiten auf knapp drei Millionen Euro und wird entsprechend des Grundlagenvertrages weiterhin von den 36 Profivereinen getragen.

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