25.05.2017 15:58 Uhr

5 Gründe: Darum steigt der VfL Wolfsburg ab

Dem VfL Wolfsburg droht in der Relegation der Abstieg
Dem VfL Wolfsburg droht in der Relegation der Abstieg

Dem VfL Wolfsburg droht Relegationsduell mit Eintracht Braunschweig am Donnerstag (20:30 Uhr im Liveticker) der Super-GAU Abstieg. sport.de nennt fünf Gründe, warum nach knapp 20 Jahren die Zeit der Wölfe im Oberhaus abläuft.

1. Die Psyche 

Vor der Saison gab Star-Neuzugang Mario Gomez das europäische Geschäft als Saisonziel aus. 34 Spieltage später stehen die Wolfsburger vor einem Scherbenhaufen. Im ersten Abstiegsendspiel gegen den Hamburger SV lagen die Nerven trotz eigener Führung schon blank.

Beide Gegentore resultierten später aus krassen individuellen Fehlern: Beim 1:1 vertändelte Philipp Wollscheid in der Abwehr den Ball. Vor dem 1:2 verschätzte sich Yannick Gerhardt im eigenen Strafraum folgenschwer.

Die eigentlich hochkarätig besetzte Mannschaft scheint mit der ungewohnten Aufgabe Abstiegskampf mental schlicht überfordert.

2. Die fehlende Leidenschaft

In den Begegnungen mit Braunschweig müssen Fußballkünstler wie Daniel Didavi, Yunus Mallı oder Paul-Georges Ntep schnellstmöglich den Schalter umlegen. Statt Schönspielerei ist gegen den robusten Herausforderer aus dem Unterhaus über mindestens 180 Minuten Einsatz, Kampf und Wille gefragt.

Gerade gegen kämpferisch starke Gegner tat sich Wolfsburg zuletzt allerdings schwer. Nur fünf Siege gelangen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, die meist körperbetont zur Sache gehen.

3. Der verpuffte Jonker-Effekt

Nachdem Andries Jonker Ende Februar das Traineramt von Valérien Ismaël übernahm, schienen sich die Wolfsburger zu stabilisieren. Vier Spiele hintereinander blieb Wolfsburg unter der Leitung des Niederländers zunächst ungeschlagen.

Nach dem 3:3 gegen Leverkusen am 26. Spieltag folgte jedoch der Einbruch. Nur noch zwei Siege gelangen bis zum Saisonende. Das völlig hilflose 0:6 gegen Bayern München am 31. Spieltag war nur einer von zahlreichen Negativ-Höhepunkten.

Der Trainer, vom großen FC Arsenal verpflichtet und ein Anhänger des Offensiv- und Kombinationsfußballs, verpasste es scheinbar, sein Team auf den existenziellen Abstiegskampf einzuschwören.

4. Die Abhängigkeit von Mario Gomez

Mit 34 Treffern ist die VfL-Offensive die drittschwächste der abgelaufenen Saison in der Bundesliga. Fast 50 Prozent der Ausbeute geht auf die Kappe von Mario Gomez (16 Tore). Ist der Angreifer abgemeldet, kommt den Wölfen nahezu jede Torgefährlichkeit abhanden.

Der Schlüsselspieler richtete nach der Hamburg-Schmach deutliche Worte in Richtung seiner Mitstreiter: "Jetzt haben wir das bekommen, was wir verdient haben. Eine Extra-Runde. Ich bin sprachlos! Fußball ist brutal."

5. Die Heimschwäche

Gerade im eigenen Stadion präsentieren sich die Niedersachsen in dieser Saison häufig in desolatem Zustand. Mickrige fünf Heimsiege bejubelten sie in der VW-Arena, neunmal ging der VfL als Verlierer vom Platz. Allein Absteiger Ingolstadt weist eine noch desaströsere Heim-Bilanz auf.

Zwar ist der Relegationsgipfel gegen den Lokalrivalen in der heimischen Spielstädte ausverkauft. Allerdings droht eine gelb-blaue Fan-Invasion aus Braunschweig. Ein echter Heimvorteil dürfte sich angesichts der vielen lautstarken Gästefans daher kaum einstellen.

Falk Velten

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