28.05.2017 18:25 Uhr

Abstieg! Bitterer Tag für die SV Ried

Entsetzen im Innviertel: Ried muss aus der Bundesliga absteigen
Entsetzen im Innviertel: Ried muss aus der Bundesliga absteigen

Der Absteiger aus der österreichischen Bundesliga heißt SV Ried. Die Oberösterreicher verloren am Sonntagnachmittag in der 36. und letzten Runde ihr Heimspiel gegen den SV Mattersburg mit 2:3 und müssen damit den bitteren Fall aus dem Oberhaus hinnehmen.

Erstmals seit der Saison 2004/05, als den Innviertlern als Meister der Wiederaufstieg gelang, ist die Sportvereinigung Ried damit in der kommenden Saison nicht unter den zehn Topteams des Landes vertreten.

Die Rieder gerieten gegen Mattersburg bereits nach fünf Minuten durch Michael Perlak in Rückstand, Patrick Bürger erhöhte danach in der 20. Minute sogar auf 2:0 für die im Frühjahr sensationell auftrumpfenden Burgenländer. Die Hausherren schöpften nach dem Anschlusstreffer von Stefan Nutz in der 53. Minute neue Hoffnung, aber Manuel Seidl sorgte in der 78. Minute mit dem 1:3 für die endgültige Entscheidung. Das Tor zum 2:3 von Patrick Möschl in der 83. Minute war nur noch Ergebniskosmetik.

Dabei hätte Ried ein Heimsieg zum Klassenerhalt gereicht, da der SK Rapid zeitgleich den SKN St. Pölten mit 2:1 bezwang. Doch die grün-weiße Schützenhilfe brachte nichts, die "Wikinger" konnten sich nicht mehr selbst helfen.

Früher Schock im Innviertel

Für die SV Ried war es nach 2003 der zweite Abschied aus dem Oberhaus. Die Innviertler hatten sich mit einigen starken Leistungen Selbstvertrauen geholt und mit einem Auswärtssieg in Altach am Donnerstag die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt. Davon war am Sonntag aber in der ersten Halbzeit nichts mehr zu bemerken, die Rieder hatten vor 6.800 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena von Beginn weg ihre liebe Not.

Bereits nach 20 Minuten lag die Elf von Lassaad Chabbi mit 0:2 zurück. Ried hatte wegen einer Verletzung von Florian Hart nur zehn Mann auf dem Rasen, als Mattersburg früh in Führung ging. Michael Perlak brachte einen scheinbar ungefährlichen Ball zur Mitte, der an Freund und Feind inklusive dem überraschten Ried-Torhüter Thomas Gebauer vorbei sprang.

Mit Ausnahme einer Serie von ungefährlichen Standardsituationen fiel den Heimischen danach offensiv nichts ein. Und ein weiteres schwaches Defensivverhalten ermöglichte den Burgenländern das 2:0 (20.). Bei einer Hereingabe von Perlak hatte Patrick Bürger zu viel Platz, Gebauer sah beim Schuss ins kurze Eck auch ganz schlecht aus.

Auch danach waren die Gäste das bessere Team. Bei einem Elfer-verdächtigen Rempler gegen Thorsten Röcher blieb der Pfiff aus (24.), der vor dem Wechsel herausragende Perlak sorgte für zwei weitere brenzlige Situationen (44., 45.+2). Ried dagegen kam dem Anschlusstreffer vor der Pause nur einmal durch Patrick Möschl (44.) nahe.

Rieder Hoffnung dauert nur kurz

Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit brachte Chabbi mit Thomas Fröschl und Clemens Walch zwei frische Offensivkräfte - und damit auch neuen Mut. Fröschl hatte gleich eine Riesenchance, verfehlte aber aus vier Metern das leere Tor (51.). Stefan Nutz machte es zwei Minuten später besser und befeuerte mit seinem Treffer aus 15 Metern die Hoffnungen der Rieder.

Möschl vergab die Ausgleichschance (72.), auf der anderen Seite verhinderte Nutz auf der Linie noch den dritten Gegentreffer (75.), ehe die Burgenländer doch für die Entscheidung sorgten. Nach Vorlage von "Joker" Stefan Maierhofer traf der ebenfalls eingewechselte Manuel Seidl zum 3:1 (78.). Ob per Kopf oder wie von Gebauer vehement reklamierte mit Hilfe der Hand ließ sich nicht zweifelsfrei klären. Möschls neuerlicher Anschlusstreffer (83.) war zu wenig, um den Abstieg noch zu verhindern.

In der Schlussphase gingen die Emotionen im Rieder Fan-Sektor hoch. Schiedsrichter Dominik Ouschan unterbrach die Partie für einige Minuten und schickte die Mannschaften in die Kabine, ehe die Partie zu Ende gespielt werden konnte.

Ried war mit einer zweijährigen Pause gut 20 Jahre lang fixer Bestandteil der Bundesliga. Die Innviertler hatten 1995 erstmals den Aufstieg geschafft, nach dem Abstieg 2003 gelang 2005 wieder der Sprung zurück. Manager Franz Schiemer hat schon vor dem Spiel angekündigt, dass der Vereine im Falle des Abstiegs in der kommenden Saison den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt.

Bei Mattersburg, das als zweitbeste Frühjahrsmannschaft die Saison auf Rang sieben beendete, hieß es am Sonntag ebenfalls ein bisschen Abschied nehmen. Mit Patrick Farkas (RB Salzburg) und Thorsten Röcher (Sturm Graz) verlassen zwei langjährige Leistungsträger den Verein.

Mehr dazu:
>> Bundesliga-Ergebnisse und Endtabelle der Saison 2016/17

apa/red

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