09.06.2017 08:15 Uhr

Lienhart gefällt sich in neuer Rolle

Lienhart hat ein Engagement in Deutschland vor Augen
Lienhart hat ein Engagement in Deutschland vor Augen

Österreichs U21-Teamkapitän Philipp Lienhart ist gelernter Innenverteidiger. Beim 3:0 der ÖFB-Youngster gegen Gibraltar in Ritzing schlüpfte der 20-Jährige in eine ungewohnte Rolle.

Philipp Lienhart in allen Gassen. Österreichs Hans Dampf machte beim 3:0-Auftakterfolg der U21 in der EM-Qualifikation gegen Gibraltar durchaus Werbung in eigener Sache. Der den Nachwuchs von Real Madrid verlassende Innenverteidiger wurde von Teamchef Werner Gregoritsch, wie schon im Test gegen die Niederlande, vor der Abwehrreihe im defensiven Mittelfeld aufgeboten.

"Die Idee war, dass er sehr giftig ist. Sehr aggressiv gegen den Ball arbeitet", erklärte Gregoritsch seine Beweggründe. "In Kombination mit Rami Tekir oder Konrad Laimer (derzeit beim A-Team) oder Xaver Schlager, wenn er wieder fit ist, ist das super, weil du Bälle gewinnst und ein ganz anderes Spiel entsteht. Du kannst besser umschalten."

In der Praxis war Lienhart gegen Gibraltar phasenweise überpräsent. Für den Spielaufbau kippte er immer wieder zwischen die nominellen Innenverteidiger ab, im Mittelfeld demonstrierte er Kopfballhoheit und leitete Spielzüge ein. Ab und an zeigte der 1,90m-Blondschopf sogar Präsenz im gegnerischen Strafraum. 

"Ich denke, es war in Ordnung", resümierte Lienhart seine eigene Leistung nach der Partie. "Ich hätte vielleicht den einen oder anderen Pass genauer spielen können. Vielleicht auch noch mehr auf den Abschluss gehen."

Fußballlehrer Gregoritsch hat allerdings auch ein Manko erkannt: "Wenn der Lieni die Zauperpässe spielen soll, die Chips und so weiter, dann gibts noch Probleme." Ein fettes Plus gibt es dagegen für die "Mentalität, die für mich außergewöhnlich ist".

Das sagt Lienhart zum Thema Freiburg

Das Umfunktionieren von Spielern ist beim Österreichischen Fußball-Bund keineswegs Premiere. Lienhart kann sich mit der ihm zugedachten Rolle auch durchaus anfreunden. "Ich fühl mich schon wohl auf der Position. Man kann mehr für das Spiel machen, hat mehr Kontakte, kann mehr für die Mannschaft tun."

Aktuell ist der 20-Jährige auf Vereinssuche. Dem Vernehmen nach soll der deutsche Europacupstarter SC Freiburg der künftige Arbeitgeber sein. "Fix ist noch gar nix. Schauen wir mal, was passiert", meinte Lienhart. Ob die neuentdeckten Qualitäten als Mittelfeldspieler auch am Verhandlungstisch zum Thema werden? "Meine Hauptposition ist schon Innenverteidiger. Ich glaube, da bin ich am besten. Der jeweilige Trainer muss dann halt schauen, wo er mich aufstellen will."

Mehr dazu:
>> ÖFB-U21 besiegt in EM-Quali Gibraltar 

Sebastian Kelterer, weltfussball.at aus Ritzing

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