12.06.2017 15:05 Uhr

Iren schimpfen auf den Referee

"Bitte, hast du das gesehen", scheint Irlands Teamchef Martin O'Neill in etwa hier mitteilen zu wollen

Wie Österreichs Nationalteam trauert auch Irland nach dem 1:1 am Sonntag in Dublin verlorenen Punkten nach. Den Übeltäter sahen die Iren hauptsächlich im spanischen Schiedsrichter David Fernández Borbalán, der im Finish einen vermeintlich regulären Treffer durch Shane Duffy nicht anerkannte und zudem von einem möglichen Elfmeterpfiff Abstand nahm.

"Sie hatten einen zwölften Mann auf dem Platz", sagte Flügelspieler James McClean über die Schiedsrichter-Hilfe für Österreich. "Ich bin wirklich enttäuscht, weil wir die drei Punkte verdient gehabt hätten." Ein spätes Tor von Jon Walters nach einem langen Ball, mit dem ÖFB-Verteidiger Aleksandar Dragović Probleme hatte, rettete den Iren zumindest einen Zähler - und ihre ungeschlagene Bilanz.

Vier Runden vor Schluss liegen die "Boys in Green" punktegleich mit Spitzenreiter Serbien auf Platz zwei. Der Vorsprung auf Wales und Österreich blieb bei vier Zählern. "Ein Unentschieden ist weit entfernt von einer Katastrophe", urteilte daher die irische Ausgabe der "Times". Aus Sicht der irischen Spieler wäre aber mehr möglich gewesen. "Wir hätten das Spiel gewinnen müssen", meinte Torschütze Walters.

Duffys Kopfballtreffer sei regulär gewesen. Der Referee entschied aber auf ein Foul des groß gewachsenen Verteidigers an Stefan Lainer. "Das ist nie und nimmer ein Freistoß", meinte Walters. Zudem hätte der 33-Jährige von Stoke City in zumindest einer Situation einen Elfmeter an ihn gesehen. "Wir sind enttäuscht, aber wir sind immer noch dabei. Wir sind immer noch ungeschlagen."

"Er hat uns bestraft"

Walters hatte schon im März 2013 beim jüngsten ÖFB-Auftritt in Dublin (2:2) in doppelter Ausführung getroffen. "Er ist ein Mann mit Charakter", lobte Teamchef Martin O'Neill. Lange Zeit hatten die Österreicher den Sturmtank isoliert, im Finish bereitete ihnen Walters aber einige Sorgen. "Er ist nicht der Schnellste, aber er hat ein großartiges Spielverständnis", meinte O'Neill. "Er ist ein bisschen unser Talisman."

Auch der irische Teamchef schimpfte auf den Schiedsrichter. "Ich kann es nicht ändern, aber er hat uns bestraft", sagte O'Neill. "Wir haben den ganzen Tag keine Entscheidungen bekommen." Der Nordire war aber auch mit dem Auftreten seiner eigenen Mannschaft vor der Pause nicht glücklich. "Wir können es uns nicht leisten, so lange zu brauchen, um ins Spiel zu kommen."

Die Österreicher hat O'Neill in Gruppe D weiterhin auf der Rechnung. "Österreich ist immer noch ein sehr gutes Fußball-Team", betonte der 65-Jährige. Man müsse sich nur die Klubs anschauen, bei denen die ÖFB-Akteure spielen - der von den Iren gefürchtete David Alaba etwa bei Bayern München. Irland dagegen ist auch auf seine Bereitschaft angewiesen. O'Neill: "Wir müssen sehr hart für alles arbeiten, das wir bekommen."

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apa

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