20.06.2017 08:40 Uhr

Von Bode Miller zu Steffen Hofmann

Anton Beretzki soll Rapid fit für die Rückkehr in die Erfolgsspur machen
Anton Beretzki soll Rapid fit für die Rückkehr in die Erfolgsspur machen

Was gut für Bode Miller, Stephan Eberharter oder Thomas Sykora war, dass soll auch gut für Rapid sein. Österreichs Rekordmeister setzt in der Saison 2017/18 voll auf Athletik-Trainer Anton Beretzki. Beim Trainingsauftakt der Grün-Weißen am Dienstag rückt der Burgenländer erstmals in den Mittelpunkt.

Studium Sportwissenschaften und Sportmanagement - Leistungssportler, Trainer nahmhafter Athleten wie Thomas Sykora, Hans Peter Obwaller, Stephan Eberharter, Konditionstrainer beim ÖSV, FC Kärnten, RB Salzburg, Spartak Moskau, Admira Wacker, US-Skiteam. Die Visitenkarte von "Toni" Beretzki auf der Homepage von "Maximus Sports" kann sich mehr als nur sehen lassen. Die Decker und Luisser OG in der Schulstraße 21 in Güssing steht eben für Qualität. Grund genug für einen weltfussball-Blick auf den neuen Fitness-Coach in Wien-Hütteldorf.

Nach den Blutabnahmen und Leistungstests am Montag erfolgt am Dienstagvomittag beim SK Rapid der Startschuss für eine Spielzeit im Zeichen der Rückkehr zur Bodenständigkeit. Keine großspurigen Kampfansagen, sondern harte und ehrliche Arbeit. Wie es sich für den im Jahre 1897 als "1. Wiener Arbeiter Fußballklub" gegründeten Traditionsverein auch gehört.

Am Montagabend zeigte sich beim Mitglieder-Treffen des populärsten Verein Österreichs zudem einmal mehr, dass die Anhänger Rapid auch in schlechten Zeiten die Treue halten. Für Steffen Hofmann, der im September 37 Jahre alt wird und als neuer spielender Talente-Manager in die neue Saison geht, gab es stehende Ovationen. Beim nächsten Pflichtspiel-Einsatz holt sich die Nummer elf des SCR die Position als Nummer eins.

Alleiniger Rekordspieler vor Peter Schöttel. Der grün-weiße "Fußballgott" arbeitete gerade an einer Marke für die Ewigkeit. 

Siegesfeiern mit Hermann Maier, Backhendl mit Bode Miller

Dabei unterstützt wird Kapitän Hofmann von einem Mann, der bei Rapid die Muskeln spielen lassen wird. "Siegesfeiern mit Hermann Maier, Backhendl mit Bode Miller" so betitelte der "Kurier" vor zwei Jahren eine Geschichte über Anton Beretzki. Der Burgenländer hat tatsächlich eine nicht alltägliche Berufslaufbahn aufzuweisen.

Einst als Offizier im Heeressportzentrum für die Leistungssportler verantwortlich, Konditionstrainer beim ÖSV und beim US-Skiteam. Erfahrungen im Fußball bei RB Salzburg, Admira Wacker (unter Trainer Didi Kühbauer) und Spartak Moskau. Als sportliche Höhepunkte gibt der 47-Jährige jene Titel an, "die wir in meinen frühen Jahren mit Hermann Maier und Stephan Eberharter feiern konnten." Von Bode Miller wurde er einst - scherzhaft - mit den Worten gegrüßt: "Oh god, not you!"

Aber auch im Fußball gab es "Ganslhaut"-Momente, wie die Partien mit Spartak gegen den FC Bayern. Seine Tochter war der Grund für den Abschied beim US-Skiteam. "Man hat mich darum gebeten, den Entschluss zu überdenken, aber es gibt kein besseres Argument als die Familie!" Ab sofort gehört er zur Rapid-Familie.

Rapid holt demnächst einen linken Verteidiger

Ein Rapidler, der Anton Beretzki bereits aus der gemeinsamen Zeit in der Südstadt bei Admira Wacker kennt, ist Christoph Schösswendter. Noch unter Zoran Barišić sowie dessen Nachfolger Mike Büskens war der torgefährlichste Bundesliga-Verteidiger der Saison 2015/16 als neuer Abwehrchef eingeplant. Inzwischen ist Schösswendter im internen grün-weißen Ranking der Innenverteidiger hinter Aufsteiger Max Wöber, Christopher Dibon und Max Hofmann nur mehr die Nummer vier. Manchmal hinter Mario Sonnleitner gar nur die Nummer fünf.

Nur drei zentrale Abwehrspieler werden beim Saisonstart 2017 auf dem Spielberichtsbogen stehen. Kein Wunder, dass Rapid-Sportchef Fredy Bickel gemeinsam mit Trainer Goran Djuricin wohl verstärkt das Gespräch mit den beiden Tribünen-Kandidaten suchen wird. Pikant: Sonnleitner hat einen äußerst gut dotierten Vertrag bis 2019, der monetär ebenfalls nicht schlecht aufgesetzte Kontrakt von Schösswendter läuft ebenso lang.

Indes ist der österreichische Rekordmeister auf der Suche nach einem linken Außenverteidiger. Diese Personalie hat aktuell die höchste Priorität, weil mit dem bald 30-jährigen Thomas Schrammel (noch bis 2018 in Hütteldorf unter Vertrag) nur ein einziger Spieler für diese Position im gesamten Kader steht. Auch bei der zweiten Rapid-Mannschaft gibt es für Bickel niemand, der diesen Posten übernehmen kann. Ein grün-weißes Armutszeugnis.

Ján Novota wohl vor dem Abgang

Dafür umso größer ist das Angebot auf der Tormann-Position: Tobias Knoflach hat sich den Platz als neue Nummer eins erkämpft, dahinter gibt es mit Richard Strebinger und dem slowakischen Ex-Teamkeeper Ján Novota (gehörte auch beim wichtigen Sieg in der WM-Qualifikation in Litauen zum Kader) zwei routinierte Ersatzmänner. Die jungen Talente Christoph Haas und Zsolt Rátkai machten das Quintett der abgelaufenen Saison perfekt.

Zur neuen Spielzeit kehrt nach dem momentanen Stand der Dinge auch noch Paul Gartler nach dem Ende seines Leihvertrags beim Kapfenberger SV 1919 retour. Eine erneute Ausleihe in die Steiermark ist möglich. Bei Novota bestätigte Sportboss Bickel gegenüber weltfussball, dass es Überlegungen zu einem Vereinswechsel gibt.

Philipp Prosenik kämpft um seine Chance

Im Angriff gibt es mit Tomi (dessen Vertrag nicht verlängert wurde) und Maximilian Entrup (für ein weiteres Jahr an den SKN St. Pölten verliehen) die bisher einzigen fixen grün-weißen Abgänge.

Dafür kämpft "Heimkehrer" Philipp Prosenik nach dem Ablauf seines Leihvertrags beim Wolfsberger AC um seine Chance. Obwohl er hinter Joelinton und dem aktuell verletzten Giorgi Kvilitaia sowie Matej Jelić nur der vierte Stürmer ist. Der Sohn des Ex-ÖFB-Teamspielers gibt sich nicht vorschnell geschlagen.

Mehr dazu:
>> SK Rapid: Vorbereitung Sommer 2017

ct

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