01.07.2017 08:45 Uhr

Purer Wahnsinn bei Rapid geht weiter

Bereits voll fokussiert auf die neue Saison: Rapid-Chefcoach Goran Djuricin
Bereits voll fokussiert auf die neue Saison: Rapid-Chefcoach Goran Djuricin

"Wahnsinn pur! Die turbulenteste Zeit meines Lebens." So beschreibt Goran Djuricin seine Tätigkeit als Chefcoach des SK Rapid. Nun geht der pure Wahnsinn weiter. Beim Trainingslager im Hotel Dilly in Windischgarsten geht es so richtig zur Sache.

Vor dem ersten Höhepunkt der Vorbereitung auf die neue Saison mit dem Testspiel am Samstag um 17:00 Uhr gegen den schottischen Meister Celtic in Amstetten sprach der 42-Jährige mit weltfussball über....

das Ziel für die Spielzeit 2017/18:

Wir wollen diesmal das Saisonziel gemeinsam im Team erarbeiten. Jede Mannschaft braucht eine Zielsetzung. Ich werde gemeinsam mit dem Trainerstab auch meine Inputs geben, aber wir wollen gemeinsam etwas erreichen. Das wird am Montagabend besprochen.

Neuzugang Boli Bolingoli-Mbombo:

Er ist ein kreativer Außenverteidiger mit Geschwindigkeit. Derzeit ist er noch ein Neuer, der integriert werden muss. Körperlich hat er noch enormes Potential. Er ist ein Typ, der immer lacht.

seinen Wechsel vom Co-Trainer zum Interims-Coach und nun zum "Chef":

Das war bisher die turbulenteste Zeit meines Lebens. Ich habe jetzt 17 Jahre lang bei der PVA gearbeitet und mich jetzt karenzieren lassen. Cheftrainer bei Rapid: Das ist Wahnsinn pur! 

seine Art des Coachings:

Ich stehe für ein Coaching, welches sich an Lösungen orientiert. Ich bin nicht der Typ, der die Spieler schimpft oder runtermacht. Das bringt nichts. Ich kann zwar auch laut werden, wenn jemand nicht alles gibt, aber dann versuche ich dennoch positiv zu bleiben. Ich habe mich auch entwickelt und bin ruhiger als früher geworden. Inzwischen kann ich auch gut die Rolle als stiller Beobachter einnehmen. 

das System Ernst Happel:

Das war damals eine andere Zeit und ein ganz anderer Zugang. Heute würde so etwas zu 100 Prozent nicht mehr funktionieren. Es soll aber nicht heißen, dass es schlecht war. Im Gegenteil: Ernst Happel ist eine Legende und war unfassbar erfolgreich. Aber seine Methoden waren eben noch ganz anders als heute.

seine Mannschaft:

Ich habe sehr intelligente Spieler, die extrem selbstkritisch sind. Sie waren in den vergangenen Jahren auch erfolgsverwöhnt, weil sie dreimal in Folge Vizemeister waren. Dann kam der Absturz in der vergangenen Saison. So etwas prägt und vergisst man nie in seinem Leben. Es sind auch viele junge Spieler dabei, die sich noch weiterentwickeln. Sie müssen auch mit der Erwartungshaltung bei diesem Verein erst umgehen lernen. Rapid braucht einfach wieder Siege, dann wird alles gut.

den Zugang seiner Vorgänger:

Unter "Zoki" war Rapid eine Mannschaft, die extrem viel Wert auf Ballbesitz und Kreativität gelegt hat. Da wurde fast nur offensiv gedacht und auf die Defensive vergessen. Leider kamen dann in der vergangenen Saison nicht nur die zahlreichen Trainerwechsel, sondern auch viele Verletzungen. Es gab deshalb körperliche Defizite. Meine Mannschaft wird jetzt viele Freiheiten in der Offensive haben, aber sie werden auch alle zusammen nach hinten arbeiten. Wir haben im Finish der vergangenen Saison den "turn around" geschafft: Von den letzten fünf Ligaspielen haben wir vier gewonnen, nur der Cupsieg hat als Krönung gefehlt. Aber man darf sich nie zurücklehnen: Zunächst versucht man auf ein bestimmtes Niveau zu kommen, aber es ist dann immer schwieriger dieses zu halten oder gar noch besser zu werden.

Mehr dazu:
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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Windischgarsten

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