Augsburg-Coach Manuel Baum hat einen sehr großen Kader zur Verfügung. Mit 36 Spielern ist der Bundesligist in das erste Trainingslager der neuen Saison gefahren, gut möglich, dass die meisten Profis an Bord bleiben.

"Letzte Saison hatten wir auch einen großen Kader, aber so viele Verletzte, dass wir teilweise schauen mussten, wie wir am Spieltag 18 einsatzfähige Spieler zusammenkriegen. Ich kann also nicht sagen, ob 26, 28, 30 oder 33 Spieler ideal sind", sagte Baum gegenüber dem "kicker": "Wichtiger ist, dass die Qualität im Kader homogen ist."

Durch die Neuzugänge Marcel Heller, Michael Gregoritsch und Sergio Cordova hat der Trainer nun endlich die doppelte Besetzung, die er sich gewünscht hat: "Wir sind jetzt auf allen Positionen sehr breit aufgestellt, im Training kann sich keiner mehr zurücknehmen."

Dass es aufgrund der Kadergröße Unzufriedenheit geben könnte, macht Baum hingegen keine Sorgen. "Entscheidend sind die Kommunikation und der Umgang. Jeder soll das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Das Gefühl, dass man ihn besser machen will, damit er wieder spielt. Das ist unsere Aufgabe, die wir durch Individualisierung und gezieltes Training erfüllen wollen."

"Boba sieht jetzt deutlich athletischer aus"

Einer, der in der abgelaufenen Saison verletzungsbedingt nicht wirklich zum Zug kam, war Raúl Bobadilla. Dieser gehe "sehr professionell" mit der Situation um. "Boba war sich bewusst, dass er nicht fit ist und dass er das verbessern muss. Es war seine Idee, im Urlaub in Argentinien beim Zweitligisten Argentinos Juniors zu trainieren", lobte Baum seinen Offensivmann: "Boba hat richtig Gas gegeben, er sieht jetzt deutlich athletischer aus."

Dass der Paraguayer mit einem Wechsel in seine Heimat zu Porto Cerro liebäugelte, ist für den FCA-Coach kein Problem. "Boba ist Spieler bei uns, und so plane ich mit ihm. Anfragen gibt es wahrscheinlich immer, aber er hat einen Vertrag bis 2020."

Gregoritsch auf neuen Wegen?

Mit Michael Gregoritsch hat Baum in der kommenden Saison in der Offensive noch mehr Optionen, was den 37-Jährigen freut. "Er ist ein spielintelligenter, kreativer, technisch guter Spieler, der sich gut zwischen den Ketten bewegt. Vor allem ist er sehr abschlussstark bei Freistößen und aus der zweiten Reihe."

Mit seinen 1,93 Metern bringe er zudem eine gewisse Größe mit: "Bei Standards mussten wir letzte Saison immer wieder Rätsel lösen, wen wir wem zuordnen, weil wir körperlich nicht die größte Mannschaft hatten. Mit Gregoritsch schlagen wir also mehrere Fliegen mit einer Klappe. Beim HSV spielte er viel auf der Außenbahn, wir sehen ihn eher auf der Neuner- oder Zehnerposition."

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wfb