19.07.2017 12:55 Uhr

Salzburg-Coach Rose wurde zum Diplomat

Der Deutsche spricht die Dinge gerne klar an
Der Deutsche spricht die Dinge gerne klar an

Der Youth-League-Erfolg hat Salzburgs Neo-Trainer Marco Rose in der öffentlichen Wahrnehmung zum Nachwuchsexperten gemacht. Er selbst sieht sich freilich nach wie vor als Männercoach, der auch bei den Jungen "weniger über die Pädagogik kommt". Und doch hat er einiges mitgenommen für seine aktuelle Aufgabe: "Ich bin in der einen oder anderen Situation auch ein bisschen mehr Diplomat geworden."

Der ehemalige Profi Rose startete seine Trainerkarriere 2010 als "Co" beim Zweierteam von Mainz 05 und betreute 2012/13 als Chefcoach den Regionalligisten Lok Leipzig in seiner Heimatstadt. Dann ereilte ihn der Ruf seines Ex-Trainers Ralf Rangnick, damals noch Sportdirektor in Salzburg. "Ich bin Juniorentrainer geworden und habe schnell gemerkt, dass ich sie eigentlich behandle wie meine Männer vorher - und ich bin gut damit gefahren."

Ob er ein besonders guter Nachwuchstrainer sei? "Das bin ich eigentlich nicht", betonte Rose. "Weil ich weniger über die Pädagogik komme. Ich bin gern offen und ehrlich zu meinen Spielern und spreche die Dinge so an, wie sie sind. Die Wahrheit ist nicht immer angenehm. Und ich glaube, das hat ihnen geholfen. Am Ende des Jahres habe ich mich mit meinen Jungs immer super verstanden."

Natürlich habe auch er gerade im Hinblick auf eine diplomatischere Herangehensweise dazugelernt. Sein Credo: "Wichtig ist, dass man guten Umgang miteinander pflegt, dass man gern ins Training kommt. Aber man muss auch Mentalität entwickeln, Ziele haben und am Punkt da sein", erläuterte der 40-Jährige. Um das zu erreichen, "fällt schon einmal das eine oder andere harte Wort. Aber es muss immer um die Sache gehen und nie um persönliche Eitelkeiten."

Nicht zuletzt angesichts von großen Aufgaben wird Rose in den kommenden, dichten Wochen in seinem Fundus der Menschenführung graben müssen. "Die Jungs lesen und hören viel, und man merkt schon, wie das Thema drum herum aufgebaut wird", meinte Rose in puncto Champions League. "Wir sollten intern versuchen, uns völlig freizumachen." Was aber wiederum nicht bedeuten dürfe, tiefzustapeln. Auch wenn von Vereinsseite betont wurde, dass die CL-Gruppenphase kein Muss sei: "Wir möchten dahin und wollen das nicht wegdiskutieren." Dass die aktuelle Truppe ohnehin viele nicht auf ihrer Königsklassen-Rechnung haben, sei kein Nachteil: "Vielleicht ist es genau das, was uns dazu bringt, es zu schaffen."

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apa/red

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