31.07.2017 12:16 Uhr

Leader Sturm jubiliert - Austria ist ratlos

Sturm hält als einziges Team beim Punktemaximum
Sturm hält als einziges Team beim Punktemaximum

Sturm Graz ist das Team der Stunde in der Bundesliga. Als einziges Team verfügt der Tabellenführer nach der zweiten Runde über ein volles Punktekonto, am Sonntag düpierte die Elf von Franco Foda auswärts die Austria mit 3:2. Völlig konträr die Lage des Vizemeisters, der nicht in die Gänge kommt. Mit der Roten Laterne in der Hand wirkte Veilchen-Coach Thorsten Fink einigermaßen ratlos.

"Wir spielen momentan nicht so, wie ich das gewohnt bin. Wir spielen langsam, behäbig, gewinnen die zweiten Bälle nicht", befand Fink nach der zweiten Niederlage im zweiten Ligaspiel. Nimmt man den mühsamen Cupsieg in Ebreichsdorf und das Heim-0:0 in der Europa League gegen Limassol hinzu, nimmt sich die Lage zu Saisonbeginn einigermaßen ernüchternd aus. "Die Mannschaft hat schon daran zu knabbern, dass wir keine Punkte holen", gestand Fink.

Sein Kollege Foda hingegen strahlte. Denn der Dreipunkter kam angesichts eines geglückten Saisonauftakts zwar nicht völlig überraschend. Die widrigen Umstände ließen ihn aber nicht unbedingt erwarten. Denn zu den vielen Ausfällen gesellte sich kurz vor dem Spiel auch noch der erkrankte Charalampos Lykogiannis. "Nach einer sehr intensiven Woche bin ich sehr zufrieden und glücklich", sagte Foda. Der Erfolg war auch eine kräftige Motivationsspritze für das EL-Rückspiel bei Fenerbahçe Istanbul am Donnerstag, wo ein 1:2 aufzuholen ist.

Dass seine Truppe keinen spielerischen Leckerbissen ablieferte, sondern mit einer Mischung aus kompakter Defensivarbeit und Konterfußball reüssierte, sei angesichts der personellen Situation keine Überraschung. "Defensiv haben wir das sehr gut gemacht, die Kontersituationen haben wir eiskalt ausgenützt", erklärte Foda. "Natürlich bin ich ein Trainer, der gern mehr Ballbesitz hätte, aber mehr war heute nicht möglich", meinte er im Hinblick auf das klare Verhältnis von 34:66 Prozent.

Youngster Schmid läutet neue Ära ein

Sonderlob bekam der eingewechselte Jungspund Romano Schmid. Der 17-jährige machte aus einem Konter im Finish das spätere Siegestor - als erster Bundesliga-Spieler traf damit ein im Jahr 2000 oder später geborener Kicker im Oberhaus. "Er ist schnell, quirlig, hat eine super Technik", freute sich der 24-jährige "Oldie" und Torschütze Peter Zulj für Schmid. "Ein kleiner Frechdachs, unbekümmert", urteilte Foda, der mit Innenverteidiger Dario Maresic derzeit einen anderen 17-Jährigen zum Stammspieler gemacht hat.

Fink hingegen dürfte das Alter der Torschützen derzeit relativ egal sein. Immerhin gelangen am Sonntag die ersten beiden Pflichtspieltore der Saison, beide nach Standards. "Das einzig positive ist, dass die Mannschaft doch noch an sich glaubt, noch zwei Tore gemacht hat, nachdem man 0:2 zurückgelegen ist", ächzte Fink. "Ansonsten war das heute nicht viel." Erst als die Zeit beim Stand von 0:2 knapp wurde, kam mehr Schwung ins violette Spiel. "Wir waren zu wenig zwingend, zielstrebig", sagte der eingewechselte Dominik Prokop. "Am Schluss haben wir schon Dampf gemacht, aber vielleicht war es zu spät."

Viel Zeit zum Nachdenken bleibt den Wienern ohnehin nicht, am Mittwoch wartet das EL-Rückspiel auf Zypern, am Sonntag das Derby bei Rapid. "Wir müssen so schnell wie möglich am Mittwoch die Kurve kriegen. Es ist noch nichts verloren, es sind zwei Saisonspiele gespielt, und wir haben in der Europa League immer noch die Chance weiterzukommen", erklärte Fink. "Das ist das absolute Ziel, damit wie ein positives Erlebnis für das Derby mitnehmen."

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apa

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