17.08.2017 12:50 Uhr

Barça in der Krise: "Müssen aufwachen"

Der FC Barcelona präsentiert sich vor dem Saisonstart weit weg von seiner Bestform
Der FC Barcelona präsentiert sich vor dem Saisonstart weit weg von seiner Bestform

Beim FC Barcelona schrillen die Alarmglocken. Unmittelbar vor dem Saisonstart haben sich die Katalanen im Supercup von Real Madrid gleich zwei Mal vorführen lassen.

Gerard Piqué zeichnete ein trostloses Bild seines ruhmreichen FC Barcelona. "In den neun, zehn Jahren, die ich hier bin, ist es das erste Mal, dass ich mich Madrid unterlegen fühle", sagte der Welt- und Europameister nach dem 0:2 im Rückspiel des spanischen Supercups beim Erzrivalen Real - es war eine erneute Demütigung.

Der Abgang des Superstars Neymar hat eine gewaltige Lücke bei den Katalanen hinterlassen, die kurz vor ihrem Saisonstart so schnell wie möglich gefüllt werden muss. Die Rufe nach Ousmane Dembélé und Philippe Coutinho werden lauter.

"Vielleicht ist es auch gut für uns, dass wir endlich aufwachen"

"Wir sind derzeit nicht in bester Verfassung, weder als Team noch als Klub", gestand Piqué, beteuerte aber zugleich, dass es keinen "Bruch" innerhalb der Mannschaft gebe. "Wir müssen jetzt so eng wie möglich zusammenrücken und lernen, mit Niederlagen umzugehen, akzeptieren, dass Madrid besser ist. Vielleicht ist es auch gut für uns, dass wir endlich aufwachen."

Von der spanischen Presse hagelte es Kritik: "Seelenlos", titelte die "Sport", "Was für ein Desaster", schrieb die katalanische "L'esportiu". Der neue Trainer Ernesto Valverde will die beiden Niederlagen (1:3 im Hinspiel) so schnell wie möglich abhaken. "Wir müssen jetzt nach vorne gucken. Wir haben keine andere Wahl." Am Sonntag steht der Saisonstart der Primera Division gegen Betis Sevilla an.

Geld ist kein Thema

Nach dem Wechsel von Neymar zu Paris Saint-Germain hat Barça bisher nur Paulinho vom chinesischen Erstligisten Guangzhou Evergrande geholt. 40 Millionen Euro soll der brasilianische Mittelfeldspieler gekostet haben. Von der Weltrekord-Ablöse, den 222 Millionen Euro, müsste also noch genug Geld für neue Leistungsträger übrig sein. Nachdem sich Barcelona in den letzten Tagen schwer tat, seine Wunschspieler zu verpflichten, bahnt sich ein Durchbruch an.

Denn der Transfer des streikenden Supertalents Dembélé von Borussia Dortmund steht offenbar kurz bevor. Das bestätigte Barça-Manager Pep Segura. Demnach geht es nicht mehr darum, ob der Klub Dembélé oder den Brasilianer Coutinho vom FC Liverpool verpflichten will. Beide sollen die Katalanen verstärken, um Neymars Abgang zu kompensieren.

Watzke dementiert Segura-Aussagen

"Wir müssen der Mannschaft mit Verstärkungen helfen - und diese werden in den kommenden Tagen bei uns sein", versicherte Segura: "Wir haben die Bedingungen für einen Transfer von Coutinho und Dembélé diskutiert. Wir sind nahe dran. Wir hoffen, dass beide in der kommenden Saison für Barcelona spielen."

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat diese Aussagen Seguras mittlerweile dementiert und dem "kicker" gesagt: "Was er erzählt, kann ich mir nicht erklären. Und wenn, dann höchstens dadurch, dass Real Madrid seine Mannschaft in den Supercup-Spielen schwindelig gespielt hat." Die Verwirrung passt ins Bild, das der FC Barcelona in der bisherigen Sommerpause abgibt.

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