22.08.2017 13:15 Uhr

ÖFB-Zuversicht und zwei Neulinge

Marcel Koller hat seine Zuversicht nicht verloren
Marcel Koller hat seine Zuversicht nicht verloren

Moritz Bauer und Maximilian Wöber neu im Kader der österreichischen Nationalmannschaft. Marcel Koller hat am Dienstag bei der ÖFB-Kaderbekanntgabe für einen echten Paukenschlag gesorgt.

Im Palais Hansen Kempinski in Wien am Schottenring setzte der Schweizer im Vorfeld der beiden WM-Qualifikationsspiel auswärts in Wales am 2. September (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) und daheim gegen Georgien am 5. September (ebenfalls ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) ein echtes Zeichen.

Sein eidgenössischer Landsmann Moritz Bauer: Ein 25-jähriger Außenverteidiger geboren in Winterthur, der über den SC Veltheim, den Nachwuchs der Grasshoppers, die U21 des FC Winterthur, die zweite Mannschaft des Grasshopper Club Zürich sowie die Profis von Rekordmeister GC im Sommer 2016 den finanziell enorm lukrativen Sprung in die russische Premier Liga schaffte, wo er seither bei Rubin Kazan engagiert ist. 1,81 Meter groß und 79 Kilogramm "Kampfgewicht". Ein Mann für die rechte Außenbahn.
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Einsätze für das U19- sowie das U21-Team der Schweiz, aber nun erstmals im Kader der österreichischen Nationalmannschaft. Ein österreichischer Pass, dank seines Vaters, macht den Wechsel zur rot-weiß-roten Auswahl möglich. Bereits im Rahmen seiner Einbürgerung stand Bauer im Kontakt mit ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner. In der Folge war er schon auf Abruf nominiert, nun aber heißt es erstmals wirklich "einrücken".

Zuletzt ein 6:0-Kantersieg mit Rubin Kazan gegen Anzhi Makhachkala, am Samstag noch ein Heimspiel gegen den FK Tosno, danach geht es nach Wien. Am Montag um 17:00 Uhr wird Neuling Moritz Bauer erstmals auf dem Trainingsplatz Nummer drei des Ernst Happel-Stadions gemeinsam mit dem ÖFB-Team eine Übungseinheit absolvieren. Dann kämpft er mit Stefan Lainer um den Platz an der rechten Flanke.

"Wir haben auf der rechten Seite Probleme", gab Teamchef Koller zu. Valentino Lazaro von Hertha BSC ist verletzt und außer Gefecht, Florian Klein hat nach seinem Abschied vom VfB Stuttgart immer noch keinen neuen Verein gefunden. Mit Bauer ("sehr diszipliniert und taktisch gut") verfügt man zudem auch über zusätzliche Optionen: "Er kann auch in einem 3-5-2 oder 3-6-1-System eingesetzt werden", versicherte Marcel Koller.

Von Hütteldorf über Amsterdam nach Cardiff 

Der zweite Neue im Nationalteam ist erst 19 Jahre alt. Es ist der Aufsteiger des Jahres: Maximilian Wöber vom SK Rapid. Der neue Rekordtransfer des österreichischen Rekordmeisters (absolvierte aktuell in Amsterdam die medizinischen Tests bei Ajax) wurde vom Teamchef sogar in seinem Eingangs-Statement beim Pressetermin hervorgehoben.
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"Er spielt regelmäßig bei seinem Verein und hat eine tolle Zukunftsperspektive. Durch seine guten Leistungen hat er sich diese Einberufung verdient", meinte der ÖFB-Chefcoach, der die größte Stärke von Allrounder Wöber auf der Position des Innenverteidigers sieht. Sein linker Fuß und seine gute Spieleröffnung gaben den Ausschlag im Duell mit einem weiteren ehemaligen grün-weißen Supertalent: Philipp Lienhart, der beim SC Freiburg ein ganz starkes Debüt in der deutschen Bundesliga hinlegte.

Mit Stammkeeper Robert Almer, Alessandro Schöpf, Zlatko Junuzović, Valentino Lazaro und Stefan Stangl gibt es zahlreiche verletzungsbedingte Absagen. Speziell der Ausfall von Junuzović schmerzt. "Er hat mir gestern leider abgesagt. Es bringt nichts ihn fit zu spritzen", sagte Koller zum Ausfall vom "Freigeist" im ÖFB-Mittelfeld.

Kevin Wimmer, beim 2:2-Remis im Heimspiel gegen Wales noch in der ungewohnten Rolle als linker Verteidiger beschäftigt, findet sich diesmal nur auf der Abrufsliste wieder. Dort sind mit Osman Hadžikić, Philipp Lienhart, Stefan Hierländer, Christoph Knasmüllner, Hannes Wolf, Deni Alar und Maximilian Sax gleich sieben Akteure ohne einen einzigen Länderspieleinsatz aufgelistet. Salzburg-Youngster Wolf sowie das Duo Knasmüllner und Sax von Admira Wacker wurden damit für ihre starken Leistungen bei ihren Vereinen belohnt.

"Wäre gut, wenn wir gewinnen würden"

Der Teamchef weiß indes, was auf seine Mannschaft im ausverkauften Cardiff City Stadium zukommen wird. EM-Sensations-Halbfinalist Wales und Österreich liegen in der WM-Qualifikationsgruppe D nach sechs von zehn Spieltagen mit acht Punkten auf den Rängen drei und vier. Auf Spitzenreiter Serbien und Irland fehlen je vier Zähler.

"Es wäre gut, wenn wir gewinnen würden. Wir spielen immer auf Sieg", sagte Marcel Koller auf weltfussball-Nachfrage zur Ausgangsposition. Der Schweizer hat seine Zuversicht nicht verloren und erwartet die Hausherren mit dem Heimvorteil im Rücken ganz auf Sieg eingestellt. Superstar Gareth Bale und Aaron Ramsey sind für den ÖFB-Coach "Topspieler mit großer individueller Klasse". Doch der Ausfall der gesperrten Neil Taylor und Joe Allen beraubt auch die Waliser zwei ihrer Stammspieler.

Der gesamte Kader:

TOR: Daniel Bachmann (Stoke City, 0 Länderspiele), Markus Kuster (SV Mattersburg, 0), Heinz Lindner (Grasshopper Club Zürich, 11)
 
VERTEIDIGUNG: Moritz Bauer (Rubin Kazan, 0), Kevin Danso (FC Augsburg, 0), Aleksandar Dragović (Bayer 04 Leverkusen, 57 Länderspiele/1 Tor), Martin Hinteregger (FC Augsburg, 25/2), Stefan Lainer (RB Salzburg, 2/0), Sebastian Prödl (Watford, 63/4), Maximilian Wöber (Rapid, 0)
 
MITTELFELD: David Alaba (Bayern München, 57/11), Marko Arnautović (West Ham United, 62/15), Julian Baumgartlinger (Bayer 04 Leverkusen, 54/1), Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim, 2/0), Martin Harnik (Hannover 96, 66/15), Florian Kainz (Werder Bremen, 2/0), Stefan Ilsanker (RB Leipzig, 23/0), Konrad Laimer (RB Leipzig, 0), Marcel Sabitzer (RB Leipzig, 27/4), Louis Schaub (Rapid, 2/0)
 
STURM: Guido Burgstaller (FC Schalke 04, 11/0), Michael Gregoritsch (FC Augsburg, 3/0), Marc Janko (Sparta Praha, 63/28)
 
Auf Abruf: Osman Hadžikić (Austria Wien, 0); Philipp Lienhart (SC Freiburg, 0), Michael Madl (Fulham 1/0), Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur, 8/0); Stefan Hierländer (Sturm Graz, 0), Christoph Knasmüllner (Admira Wacker, 0), Hannes Wolf (RB Salzburg, 0); Deni Alar (Sturm Graz, 0), Lukas Hinterseer (VfL Bochum, 12/0), Karim Onisiwo (1. FSV Mainz, 2/0), Maximilian Sax (Admira Wacker, 0)

Mehr dazu:
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>> Die besten Bilder vom österreichischen Nationalteam

Christian Tragschitz

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