23.08.2017 12:19 Uhr

Hummels-Vater kritisiert Bayern-Campus

Der neue Bayern-Campus stößt auch auf Kritik
Der neue Bayern-Campus stößt auch auf Kritik

Hermann Hummels ist nicht nur Vater und Berater von Weltmeister Mats Hummels, sondern als ehemaliger Nachwuchs-Leiter der Bayern auch ein Kenner des Jugendfußballs. Als solcher hat er den vielumjubelten Campus-Neubau des Rekordmeisters kritisiert.

"Man muss Geduld haben, das ist das Entscheidende", erklärte Hummels im Interview mit "Sky Sport News HD" und kritisierte, dass das neue Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern genau das Gegenteil tue: "Mit einem großen Zentrum, mit vielen Internatsplätzen strahlt man eher eine Ungeduld aus."

Dies könne zur Folge haben, dass Jugendspieler aus der zweiten Reihe künftig übersehen werden - eine fatale Entwicklung, so Hummels. "In erster Linie setzen sich Spieler aus der zweiten Reihe durch. Die sind gut und talentiert, haben aber irgendeinen kleinen Makel. Lahm war in der Jugend nicht der Größte, Müller war sehr willensstark und hat im Training viel Programm gemacht, hatte vielleicht nicht die feinste Technik", erklärte der 57-Jährige, der die heutigen Weltmeister in seinen 17 Jahren beim FC Bayern einst begleitete. Es sei aus seiner Sicht leichter "aus ein bisschen Schatten heraus durchzustarten."

"Mats hat nie gemacht was ich gesagt hab"

Zudem wartete Hummels, der seinen Sohn als Berater unterstützt, mit einer überraschenden Aussage auf. "Mats hat nie gemacht was ich gesagt hab." 

Was im ersten Moment ein wenig kurios klingt, ergibt nach den Ausführungen des Ex-Bayern-Mitarbeiters aber durchaus Sinn: "Egal ob als Berater oder Vater: Wenn ich es gut mit ihm meine, biete ich ihm drei, vier oder fünf gute Möglichkeiten an. Aber er muss letztendlich wählen. Es ist sein Weg. Und das würde ich mit jedem anderen auch so machen."

Ob es seinen Sohn reize eines Tages ins Ausland zu gehen, wisse der Berater momentan nicht, er sehe allerdings "keine Anzeichen" für einen baldigen Wechsel. 

Kritik an BVB-Profi Dembélé

Für Borussia Dortmunds Streik-Profi Ousmane Dembélé zeigte Hummels kein Verständnis. "Dieses Verhalten ist nicht zu dulden. Er hat einen Vertrag unterschrieben und soll nicht rumjammern." 

Er sei davon überzeugt, dass junge Menschen auch "mal das Recht haben rechts und links auszubrechen", so Hummels. Dembélés Verhalten gehe allerdings deutlich zu weit. Hummels outete sich als Fan von "etwas bodenständigeren Spielern, die nicht permanent wechseln."

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